Umgang mit kranken und verletzten Masthühnern

Umgang mit kranken und verletzten Masthühnern

(Stand: 15.04.2021)

In Niedersachsen werden Masthühner in konventioneller Bodenhaltung üblicherweise in Ställen von 10.000 bis 48.000 Tieren gehalten. Tiere, die in Bezug auf ihren Gesundheitsstatus oder ihr Verhalten auffällig sind oder bei denen von einem Infektionsrisiko auszugehen ist, werden zur Sicherstellung der Herdengesundheit selektiert, das heißt aus der Gruppe entfernt und getötet.

Gemäß § 4 Abs. 1 Nr. 3 Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) hat jeder Halter von Nutztieren sicherzustellen, dass soweit erforderlich, unverzüglich Maßnahmen für die Behandlung, Absonderung in geeignete Haltungseinrichtungen mit trockener und weicher Einstreu oder Unterlage oder die Tötung kranker oder verletzter Tiere ergriffen werden sowie ein Tierarzt hinzugezogen wird.

Seit 2019 enthalten die Ausführungshinweise zur TierSchNutztV, Anforderungen an das Halten von Masthühnern, diesbezüglich die bundesweit abgestimmte Konkretisierung, dass für die Absonderung überlebensfähiger kranker oder verletzter Tiere Einrichtungen vorhanden sein oder mobile Einrichtungen zum unmittelbaren Aufbau vorrätig gehalten werden müssen, bei denen eine Unterbringung dieser Tiere auf Einstreu und die Versorgung mit Wasser und Futter sichergestellt ist (siehe Runderlass des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) vom 2. Oktober 2019).

Als Hilfestellung für Tierhalter/-innen und Behörden sind nun im Rahmen der Niedersächsischen Nutztierstrategie – Tierschutzplan 4.0 von der Unterarbeitsgruppe Masthühner die hier vorliegenden tierschutzfachlichen Empfehlungen zum Umgang mit kranken, verletzten oder lebensschwachen Masthühnern einer Herde sowie der damit verbundenen Entscheidungsfindung erarbeitet worden (Stand: 15. April 2021). Diese beziehen sich auf den Umgang mit dem Einzeltier; Herdenbehandlungen und -maßnahmen im Falle von Infektionskrankheiten sind hiervon unabhängig zu betrachten.