LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Bitte keine tierischen Überraschungsgeschenke!

Nahaufnahme eines 1,5 Jahre alten Border Collies, der in die Kamera blickt Bildrechte: © Eric Isselée - stock.adobe.com
Border Collie
Vor allem Kinder wünschen sich häufig ein Haustier, um sich die Zeit zuhause zu vertreiben. Der Entschluss für einen Familienzuwachs sollte aber nicht leichtfertig getroffen werden. Wichtig ist, dass das Tier von allen Familienmitgliedern gewollt ist. Tiere bedeuten immer eine gewisse Einschränkung der bisherigen Lebensgewohnheiten, sie eignen sich daher nicht als Überraschungsgeschenke. Darauf weist der Tierschutzdienst beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hin.
Bildrechte: ©T. Clemens
Hundewelpen
Tiere sind Mitgeschöpfe, um die sich die Tierhaltende Person ein „tierlebenlang“ kümmern muss. Mäuse oder Hamster werden bis zu drei Jahre alt, Hunde und Katzen können ohne weiteres 16 bis 20 Jahre alt werden und Papageien erreichen sogar ein Höchstalter von circa 80 Jahren. Noch älter können große Schildkröten werden.

Viele Tierarten sind als Jungtiere noch klein und zierlich und ohne Schwierigkeiten zu handhaben, wenn sie ausgewachsen sind, können sie die Besitzer vor erhebliche Probleme stellen. So können beispielsweise einige Schildkröten, Schlangen oder Echsen im Laufe ihres Lebens so erheblich wachsen, dass entsprechende Folgekosten beispielsweise für Terrarien erforderlich werden.

Die Geschlechtsreife bringt bei einigen Tierarten unangenehme Gerüche oder vorher nicht beobachtete Aggressivitäten mit sich. Eine Einzelhaltung von Sittichen und Papageien ist nicht artgerecht und führt bei den Tieren zu Vereinsamung und Verhaltensstörungen.
Bildrechte: ©T. Clemens
Sittiche
Bildrechte: ©LAVES
Zierfisch

Welches Tier ist denn für wen geeignet?

Unterbringung, Ernährung, Beschäftigung, Auslauf, spezielle Verhaltensweisen wie beispielsweise nächtliche Aktivität, laufende Kosten (zum Beispiel Hundesteuer und Haftpflichtversicherung) und Pflege, das sind einige Gesichtspunkte, die vor dem Kauf eines Tieres bedacht werden müssen. Fische haben keine „störenden“ Lautäußerungen, Papageien dagegen können durchdringend schreien, Hunde laut bellen, was wiederum auch von Nachbarn als störend empfunden werden kann.

Wer übernimmt die Versorgung und Pflege des Tieres in den Ferien oder bei Krankheit?

Ein Tier kann man nicht zur Seite legen wie ein Buch oder einfach wieder zurückgeben. Hunde, Katzen und selbst Vögel bauen eine persönliche Bindung zu ihrer besitzenden Person auf.
Hauskatze Bildrechte: © LAVES
Wichtig ist auch vor der Entscheidung abzuklären, ob etwaige Allergien in der Familie gegen bestimmte Tierarten bestehen. Auch sollte man sich absichern, ob nicht vielleicht sogar ein Tierhaltungsverbot im Mietvertrag besteht. In jedem Fall muss der Kauf eines Tieres vorher mit dem künftigen Tierhaltenden Person oder im „Familienrat“ abgesprochen werden. Tierarten, die schwierig zu halten sind, sollten nicht an Kinder verschenkt werden. Dazu zählen viele Terrarientiere, wie Frösche, Schlangen und auch Schildkröten. Eltern müssen sich darüber im Klaren sein, dass im Zweifelsfall sie für das Wohlergehen des Tieres verantwortlich sind (Füttern, Käfig oder Unterkunft säubern und vieles mehr).

Ein Tierkauf sollte deshalb keine spontane Entscheidung, sondern wohlüberlegt sein. Besser ist es, zunächst ein Fachbuch zur Information über eine bestimmte Tierart zu verschenken. Ratsam ist auch ein Gespräch mit Nachbarn oder Freunden, die entsprechende Tiere bereits halten. Empfohlen wird, das gewünschte Tier nach den Festtagen gemeinsam mit der nötigen Ruhe und Sorgfalt auszusuchen.
Bildrechte: ©SAJ – Fotolia.com

Kaufen Sie keine Tiere im Internet oder über den Versandhandel! Wenden Sie sich an ein Zoofachgeschäft oder einen Züchter, den Sie selbst aufsuchen können, um sich von den ordnungsgemäßen und artgemäßen Haltungsbedingungen zu überzeugen. Nehmen Sie sich gegebenfalls eine „sachkundige Tierhaltende Person“ mit. Auch die Tierheime haben viele familiengeeignete Tiere abzugeben.

Bei der Übernahme eines Hundes sollten vorher Spaziergänge zum Kennenlernen selbstverständlich sein. So sind die Voraussetzungen gegeben, dass es den Tieren gut geht und die Besitzer an ihrem neuen Hausgenossen viel Freude haben.

Artikel-Informationen

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln