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Salmonellen bei Wildtieren in Niedersachsen

Ein Dachs läuft im Wald. Bildrechte: © sci - stock.adobe.com

Deutschlandweit stellt die Salmonellose die zweithäufigste meldepflichtige gastrointestinale Krankheit beim Menschen dar. Erkrankungsfälle werden hauptsächlich durch die Salmonellen Serovare Salmonella Enteritidis und Salmonella Typhimurium verursacht. Landwirtschaftliche Nutztiere sowie Haus- und Heimtiere können ein Reservoir von Salmonellen sein.

Über das Vorkommen von Salmonellen in niedersächsischen Wildtierpopulationen ist wenig bekannt. Aufgrund dessen wurden im Wildtierkompetenzzentrum Hannover (WiKo Hannover) die Einsendungen aus einem Zeitraum von fünf Jahren hinsichtlich des Nachweises von Salmonellen ausgewertet.

Untersuchungsergebnisse

Von 2018 bis 2022 wurden 2.343 Tierkörper von Wildsäugern und 1.224 Tierkörper von Wildvögeln untersucht. Bei den untersuchten Tierkörpern handelte es sich um tot aufgefundene oder krank erlegte Wildtiere, die zur Abklärung der Todes-/Erkrankungsursache durch die örtlichen Veterinärämter eingeschickt wurden und um Einsendungen im Rahmen von Projekten oder der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) Zoonosen Lebensmittelkette.

554 Wildsäuger und 156 Wildvögel gaben Anlass, weiterführende Untersuchungen im Hinblick auf das Vorliegen einer Salmonellose durchzuführen. Die Untersuchung erfolgte kulturell-bakteriologisch nach DIN EN ISO 6579-1:2020 aus dem Darm und einem Organpool der Tiere. Wurden tatsächlich Salmonellen-verdächtige Bakterien gefunden, wurde eine Bestätigung der Gattung mittels MALDI-TOF-MS und Serumagglutination durchgeführt. Zur Bestimmung des genauen Serovars wurden die Isolate an das Nationale Referenzlabor für Salmonella des Bundesinstituts für Risikobewertung verschickt.

Von den 554 auf Salmonellen untersuchten Wildsäugern wurden bei 50 Tieren (neun Prozent) tatsächlich Salmonellen gefunden.

Die positiven Befunde verteilten sich auf folgende Tierarten: Dachs (15 Tiere untersucht/2 positiv), Igel (100/21), Seehund (85/1), Waschbären (29/3), Wildschweine (150/23). Igel wiesen überwiegend die Serovare Salmonella Enteriditis und Salmonella Typhimurium auf, Wildschweine das Serovar Salmonella Choleraesuis und Salmonella Subspezies I. Die Wildkarnivoren wiesen unterschiedliche Serovare auf (unter anderem Salmonella Coeln und Salmonella Cottbus).

Von den 156 untersuchten Wildvögeln wurden neun (sechs Prozent) positiv auf Salmonellen getestet.
Folgende Vogelarten waren betroffen: Blaumeise (1 Tier untersucht/1 positiv), Erlenzeisig (2/2), Haussperling (5/3), Schleiereule (5/1), Turmfalke (2/1), Wildente (23/1). Wildvögel wiesen hauptsächlich das Serovar Salmonella Typhimurium auf.

Fazit

Damit wurden Salmonellen erfreulicherweise nur in geringer Anzahl in niedersächsischen Wildtierpopulationen nachgewiesen. Die Ergebnisse weisen dennoch auf Risiken für den Menschen beim Umgang mit jagdbarem Wild und bei anderweitigem, engem Kontakt mit Wildtieren hin, wie zum Beispiel bei der Fütterung von Igeln und Singvögeln.
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