LAVES beteiligt sich an Forschungsverbund zu Antibiotikaresistenzen
Untersuchungen für Forschungsverbund RESET
Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) Oldenburg untersuchte im Rahmen des „RESET“-Forschungsverbundes Lebensmittel auf das Vorkommen antibiotikaresistenter Bakterien. Das RESET-Teilprojekt „Querschnittsstudie in landwirtschaftlichen Betrieben, der Umwelt, Futtermitteln, Lebensmitteln und Gemüse” wird vom Institut für Epidemiologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover koordiniert.
Antibiotika werden in Human- und Tiermedizin zur Bekämpfung bakterieller Infektionen weitverbreitet eingesetzt. Bakterien entwickeln aufgrund des Vorkommens von Antibiotika in ihrer Umwelt zunehmend Resistenzen, wodurch der Einsatz dieser Wirkstoffe zur Therapie zunehmend eingeschränkt wird. Welchen Anteil die Anwendung von Antibiotika bei Tieren an der Entwicklung resistenter Bakterien, die den Menschen gefährden können (Zoonoseerreger), hat, ist nach wie vor nicht bekannt.
Der Forschungsverbund RESET (http://www.reset-verbund.de/) wurde im Rahmen der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie gegründet, um einen Beitrag zum gesundheitlichen Verbraucherschutz zu leisten. Er besteht aus Wissenschaftlern aus Human- und Tiermedizin verschiedener Fachrichtungen und Institutionen, die in mehreren Teilprojekten Daten über das Vorkommen, die Herkunft und die Ausbreitung resistenter Bakterien sammeln. Betrachtet werden insbesondere Resistenzen gegen die wichtigen Wirkstoffgruppen der ß-Laktam-Antibiotika und der Fluorchinolone. Die erhobenen Daten werden dem Institut für Risikobewertung (BfR), Berlin als Grundlage dienen, um das Risiko für den Menschen abzuschätzen, resistenten Bakterien ausgesetzt zu sein.
Im Rahmen der Beteiligung an dieser Studie wurden im LVI Oldenburg knapp 400 Proben von Geflügel-, Rind- und Schweinefleisch sowie frischen Gemüsen/Salaten und Rohmilchprodukten auf das Vorkommen von Escherichia (E.) coli und Salmonellen mit Resistenzen gegenüber neueren Betalaktamantibiotika (Cephalosporinen) untersucht. Die gesuchten Bakterien konnten in Rohmilchprodukten sowie in Gemüsen/Salaten nicht nachgewiesen werden. Aus Rind- und Schweinefleisch wurden cephalosporinresistente E. coli in ca. 6 % bzw. 17 % der primär verdächtigen Proben isoliert. Im Gegensatz dazu wurden resistente Bakterien in Putenfleisch in ca. 33 % und in Hähnchenfleisch in ca. 81 % der verdächtigen Proben nachgewiesen. Als Ursache für die Resistenz konnten Betalaktamasen, in vielen Fällen Extended-Spektrum-Betalaktamasen (ESBL), nachgewiesen werden. Beobachtet wurde außerdem, dass viele Bakterien Resistenzen gegenüber weiteren Antibiotikaklassen aufwiesen.
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