Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Überträger | Zecken |
Übertragung |
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Symptome |
Bei Tieren:
Bei Menschen:
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Vorbeugung |
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Erreger
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch ein Virus (Tick-borne encephalitis virus) hervorgerufen, welches durch Zecken übertragen wird; in Deutschland vor allem durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus). Das Virus kommt europaweit und in Teilen Asiens vor. In Deutschland befinden sich Risikogebiete vor allem in Baden-Württemberg, Bayern, Mittelhessen, Rheinland-Pfalz, südöstlichem Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, im südöstlichen Brandenburg und in Nordrhein-Westfalen. In Niedersachsen ist der Landkreis Emsland als Risikogebiet ausgewiesen. Eine aktuelle Karte der FMSE-Risikogebiete in Deutschland ist beim Robert-Koch-Institut (RKI) zu finden.
Zecken sind ab Temperaturen von ungefähr fünf Grad Celsius (°C) aktiv und halten sich bevorzugt im Unterholz, hohem Gras und Gebüsch auf. Von dort befallen die Zecken vorbeigehende Tiere oder Menschen.
Krankheitsbild beim Menschen
Bei einem Großteil der mit dem FSME-Virus infizierten Personen treten keine Krankheitssymptome auf. Es kann aber in Einzelfällen zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen kommen. Nach Abklingen dieser Symptome ist die Erkrankung für die meisten Menschen überstanden.
Bei einem Teil der Erkrankten kann es im weiteren Verlauf jedoch zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns (Meningoenzephalitis) sowie des Rückenmarks kommen. Diese äußert sich durch Fieber und Übelkeit, aber auch durch neurologische Symptome wie Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen sowie Schläfrigkeit. Diese Beschwerden können bei schweren Verläufen bis zu mehreren Monaten andauern und zu bleibenden Schäden führen.
Krankheitsbild bei Tieren
Klinische Fälle bei Tieren sind sehr selten. Zwar wurden schon bei unterschiedlichen Tierarten Antikörper gegen das FSME-Virus nachgewiesen (u.a. Hunde, Schafe, Ziegen, Rinder), jedoch wurden nur sehr selten klinische Symptome beobachtet.
Bei Hunden äußert sich die Krankheit, wenn auch nur in sehr seltenen Fällen und in abgeschwächter Form ähnlich wie beim Menschen, durch Fieber sowie neurologischen Symptomen.
Übertragungswege
Das FSME-Virus vermehrt sich vorrangig in kleinen Säugetieren wie zum Beispiel Mäusen. Werden diese von Zecken befallen, kann die Zecke den Erreger aufnehmen. Sticht eine erregerhaltige Zecke einen Menschen, gelangt das FSME-Virus in dessen Blutbahn. Jedoch nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt zu einer Ansteckung.
Der Mensch ist ein Endwirt für das Virus. Eine weitere Übertragung findet nicht statt. Ebenso wenig wird das Virus bei infizierten Schwangeren auf das ungeborene Kind weitergegeben.
Sehr selten kann der Mensch durch den Verzehr von Rohmilch von infizierten Schafen, Ziegen oder Kühen das FSME-Virus aufnehmen. Das Pasteurisieren der Milch tötet das Virus jedoch erfolgreich ab.
Prävention
Um eine Infektion mit dem FSME-Virus zu verhindern, gilt es in erste Linie einen Zeckenstich zu vermeiden. Bei Wanderungen durch hohes Gras, Unterholz oder Gebüsch sollte daher körperbedeckende Kleidung getragen werden (lange Hosen, festes Schuhwerk, Hosenbeine in die Socken stecken). Auf heller Kleidung können die Zecken besser gesehen werden.
Weiterhin können sogenannte Repellentien (Abwehrmittel, zum Beispiel Zeckenspray) eingesetzt werden, um einen Zeckenbefall zu verhindern. Je nach Produkt gibt es eine unterschiedliche Wirksamkeit und Wirkdauer.
Für Haustiere bieten Zeckenhalsbänder und Spot-on-Präparate einen zeitlich begrenzten Schutz.
Wird eine Zecke am Körper entdeckt, sollte diese direkt entfernt werden. Wichtig ist es, den Zeckenleib nicht zu quetschen oder die Zecke mit Öl, Alkohol oder ähnlichem zu beträufeln. Dies kann die Zecke reizen und sie könnte ihren Virus-haltigen Speichel vermehrt in die Wunde absondern. Um die Zecke zu entfernen, ist sie möglichst nahe der Haut im Kopfbereich zu fassen und vorsichtig herauszuziehen. Anschließend sollte die Wunde desinfiziert werden.
Eine Impfung gegen FSME ist möglich. Diese empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) vor allem für in Risikogebieten für Personen, die sich im Freizeitbereich oder beruflich viel im Freien aufhalten.
Einen zugelassenen Impfstoff für Tiere gibt es derzeit in Deutschland nicht.