Ende der Geflügelgrippe – Das LAVES ist weiter aktiv!
Der Landkreis Cloppenburg war in den Monaten Dezember, Januar und Februar von einem Geflügelgrippegeschehen betroffen. Das auslösende Virus war ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H5N3, das vom Friedrich-Löffler-Institut als niedrig pathogen eingeschätzt wurde. Die Notwendigkeit der Bekämpfung ergab sich aus der Verwandtschaft zu den hochpathogenen Subtypen und der Möglichkeit zur Mutation oder zum Reassortment mit anderen Influenza-A-Viren. Im Rahmen der Bekämpfung wurden ca. 620.000 Tiere getötet. Bis auf wenige Ausnahmen waren nur Mastputen betroffen. Das Geflügelgrippegeschehen hat insgesamt zu einer massiven Arbeitsbelastung in dem betroffenen Landkreis und im Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) geführt. Auch jetzt nach dem offiziellen Ende der Tierseuchenkrise verursacht das Geschehen immer noch eine höhere Arbeitsbelastung für das Veterinärinstitut Oldenburg (VI OL) des LAVES.
Selbst nach erfolgreicher Reinigung und Desinfektion der Stallanlagen der Ausbruchbetriebe besteht ein Risiko, dass bei der Desinfektion übersehene Gerätschaften oder eine unvorsichtige Umlagerung des Mistes einen neuen Ausbruch verursachen. Die bis vor wenigen Tagen kühlen Temperaturen schützen dabei die Infektiösität des Virus. Um einen evtl. Neuausbruch möglichst schnell zu entdecken, werden im Landkreis Cloppenburg in einem größeren Umfang stichprobenweise Tupferproben genommen. Parallel dazu läuft ein so genanntes Schlachthofmonitoring. Von einigen Tieren jeder Partie Schlachtgeflügel werden Blutproben genommen. Die Tupferproben werden im VI OL auf das Influenza-A-Virus und die Blutproben auf Antikörper gegen Influenza-A-Viren untersucht. Die Diagnostik wird durch niedrigpathogene Influzenza-A-Viren erschwert, die nicht bekämpft werden – alle H-Subtypen außer H5 und H7 – und regelmäßig Wild- und Hausgeflügel infizieren.
Seit dem 18. Februar 2009 – offizielles Ende des Geschehens – wurden bis Mitte April 4279 Tupfer- und 4513 Blutproben aus dem Landkreis Cloppenburg und 286 Tupfer- und 11.686 Blutproben aus den anderen Landkreisen Niedersachsens untersucht. Mittels PCR konnte in den Tupferproben eines Bestandes und eines Wildvogels Influenza-A nachgewiesen werden. Da es sich nicht um die Subtypen H5 oder H7 handelte, waren keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Antikörper gegen Influenza-A-Viren wurden in 289 Blutproben gefunden. Spezifische Antikörper gegen das H5N3-Virus konnten nicht nachgewiesen werden. Die bisher nachgewiesenen Antikörper erforderten ebenfalls keine weiteren Maßnahmen.
Nach den vorliegenden Befunden war die Bekämpfung des H5N3-Influenzageschehen am Anfang des Jahres erfolgreich.
Puten im Stall