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Extended-Spektrum-Beta-Laktamase-Bildner - Bachelorarbeit im LVI-Oldenburg

Erfolgreiche Bachelorarbeit im LVI-Oldenburg


Von Januar bis Ende September 2011 hat Frau Andrea Deloy ihr Praxismodul mit Bericht sowie ihre Bachelorarbeit im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg (LVI OL) des Niedersächischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) angefertigt und im Oktober abgeschlossen und eingereicht. Die Arbeit wurde mit der Note 1,3 bewertet.

Frau Deloy hat ihre Arbeit zum Vorkommen und Nachweis von Extended-Spektrum-Beta-Laktamase-(ESBL)-Bildnern in Kälberkotproben geschrieben. Bei den ESBL-Bildnern handelt es sich um Bakterien, die eine Laktamase produzieren können, die auch Cephalosporine der dritten Generation spaltet und damit unwirksam macht (erweiterte Antibiotikaresistenz gegen Beta-Laktam-Antibiotika). ESBL bildende Bakterien stellen die Medizin und die Veterinärmedizin zunehmend vor Probleme bei der Behandlung von Infektionen. Bisher liegen nur wenige Untersuchungen zum Vorkommen solcher Mikroorganismen im Darmtrakt von Kälbern und anderen Nutztieren vor. Insgesamt wurden für die Arbeit rund 150 Kälberkotproben aus dem Probenaufkommen des LVI OL und des Instituts für Tiergesundheit der LUFA Nordwest, welches das Projekt unterstützt hat, untersucht. Für die Untersuchung wurden die Proben anonymisiert.

Den Nachweis von ESBL-Bildnern hat Frau Deloy vergleichend geführt. Zwei molekularbiologische Verfahren, eine PCR nach Monstein et al. und ein kommerzieller, fertig konfektionierter Kit, hyplex® ESBL ID, wurden neben der kulturellen Isolierung unter Verwendung von Selektivnährböden eingesetzt. Die molekularbiologischen Methoden haben auch Beta-Laktamase-Bildner, die nicht zu den ESBL gehören, erkannt und waren damit weniger spezifisch für ESBL als der kulturelle Nachweis. Eine Verwendung als Screening-Verfahren kann aufgrund des schnellen und einfachen Untersuchungsganges sinnvoll sein. Gerade bei der Behandlung von Infektionen – zur Auswahl des Antibiotikums – ist der Zeitfaktor nicht unwichtig. Grundsätzlich lässt sich als Erkenntnis aus der Arbeit sagen, dass eine Kombination von zwei oder drei Verfahren sinnvoll ist, um möglichst viele ESBL-bildende Bakterien nachzuweisen.

Die Arbeit wurde als Projekt vom LAVES mit Sachmitteln und durch die Bereitstellung des Arbeitsplatzes gefördert. Die Betreuung der Arbeit im LVI OL wurde von Frau
PD Dr. C. Werckenthin und Dr. A. Moss wahrgenommen. Die Gutachter der Bachelorarbeit waren Prof. Dr. Karl-Wilhelm Koch und Dr. Michael Müller vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Das LAVES gratuliert Frau Deloy zu dieser erfolgreichen Arbeit.

ESBL, Kultur, Bewuchs
ESBL-Kulturplatte mit Bewuchs
ESBL, Elektrophorese
ESBL-Banden-Foto
Andrea Deloy

Andrea Deloy

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