Absicherung auffälliger Hemmstoffteste
Im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans (NRKP) für Lebensmittel tierischen Ursprungs wird der vorschriftsmäßige Einsatz von Antibiotika und weiteren pharmakologisch wirksamen Stoffen überwacht. Dabei werden gemäß den Vorgaben der Tierischen Lebensmittel-Überwachungsverordnung mindestens zwei Prozent aller gewerblich geschlachteten Kälber und mindestens 0,5 Prozent aller sonstigen gewerblich geschlachteten Huftiere auf Rückstände untersucht. Ein Großteil dieser Proben wird mittels Dreiplatten-Hemmstofftest (HT) auf Rückstände von Antibiotika untersucht.
Im Jahr 2022 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) Oldenburg insgesamt 58446 Planproben mittels Hemmstofftests untersucht. Dabei wiesen 96 Proben ein positives oder zweifelhaftes Ergebnis auf und wurden anschließend mittels instrumentell-analytischer Untersuchungen auf Antibiotika-Rückstände abgesichert.
Insgesamt wurden in 23 Proben Rückstände von Antibiotika (22 Schweine und eine Kuh) nachgewiesen. Am häufigsten wurden dabei Rückstände der Wirkstoffe Tulathromycin, Benzylpenicillin und Doxycyclin bestimmt. Die Wirkstoffe Amoxicillin, Chlortetracyclin und Tildipirosin wurden je einmal nachgewiesen.
Tabelle 1: Befunde in Hemmstofftest-Proben im Jahr 2022
Wirkstoff |
Anzahl Befunde |
Anzahl Beanstandungen |
Tulathromycin |
7 |
0 |
Benzylpenicillin |
6 |
4 |
Doxycyclin |
5 |
4 |
Enrofloxacin |
2 |
1 |
Amoxicillin |
1 |
1 |
Chlortetracyclin |
1 |
0 |
Tildipirosin |
1 |
0 |
Zehn Proben waren aufgrund einer Überschreitung des Rückstandshöchstmenge nach VO (EG) Nr. 470/2009 geltend für Lebensmittel tierischen Ursprungs nicht den Gemeinschaftsvorschriften entsprechend und wurden wegen des Verdachts auf Nichteinhaltung der Wartezeit dem zugehörigen Landkreis mitgeteilt.
Im Jahr 2023 wurden 53389 Hemmstofftest-Planproben untersucht. Dabei wurden 57 positive, beziehungsweise zweifelhafte Proben ermittelt und wurden anschließend mittels instrumentell-analytischer Untersuchungen auf Antibiotika-Rückstände abgesichert.
Insgesamt wurden in 15 Proben Rückstände von Tierarzneimitteln nachgewiesen. Am häufigsten wurden dabei wie im Vorjahr Rückstände der Wirkstoffe Tulathromycin und Doxycyclin bestimmt. In einer Probe wurden zudem Rückstände der Wirkstoffe Enrofloxacin und Sulfadimidin festgestellt. Im Rahmen der Absicherungsuntersuchungen konnte zudem einmal der Wirkstoff Ketoprofen nachgewiesen werden, der nicht mittels Hemmstofftest detektiert wird.
Tabelle 2: Befunde in Hemmstofftest-Proben im Jahr 2023
Wirkstoff |
Anzahl Befunde |
Anzahl Beanstandungen |
Tulathromycin |
5 |
0 |
Doxycyclin |
5 |
2 |
Benzylpenicillin |
2 |
2 |
Enrofloxacin |
2 |
2 |
Sulfadimidin |
1 |
1 |
Ketoprofen |
1 |
1 |
In sechs Proben wurde eine Überschreitung der Rückstandshöchstmenge von Wirkstoffen festgestellt, sodass diese Proben wiederum im Verdacht auf eine Nichteinhaltung der Wartezeit stehen.