Checkliste zum Einsenden von Arthropoden
(PDF, 0,06 MB)
Ausfüllhinweise zum Formular zur Einsendung von Untersuchungsmaterial
(PDF, 0,89 MB)
Formular zur Einsendung von Untersuchungsmaterial
(PDF, 0,17 MB)
Bettwanzen werden leicht verschleppt, daher sollte der ursprüngliche Wohnort und auch der Schlafplatz unbedingt beibehalten werden.
Möbel und Matratzen dürfen nicht entsorgt werden!
Einen Befall mit Bettwanzen zu bekämpfen ist sehr aufwändig und gehört immer in die Hände eines geprüften und ausgebildeten Schädlingsbekämpfers.
Inhalt
Bettwanzenbefall – Bitte Ruhe bewahren!
Wenn ein Befall vermutet wird, ist das Wichtigste: Ruhe bewahren! Es ist unangenehm und ekelerregend, aber nicht gefährlich.
Folgende fünf Regeln sollten unbedingt befolgt werden:
Nicht den Schlafplatz wechseln!
Bettwanzenbekämpfungen sind teuer. Durch den Wechsel des Schlafplatzes (zum Beispiel auf die Couch) breitet sich der Befall in der Wohnung aus und verursacht ein Vielfaches an Kosten. Zudem dauert die Bekämpfung länger.
Nicht ins Hotel oder zu Freunden ziehen!
Es werden fast immer Bettwanzen im Gepäck mitgeführt. Dadurch wird der Befall verschleppt. Hohe Folgekosten und Mehraufwand sind die Folge.
Nicht die Matratze oder andere Gegenstände entsorgen!
Durch die Entsorgung von Gegenständen kann sich der Befall auf alle umliegenden Wohnungen ausbreiten und auch im Nachhinein zur ursprünglichen Wohnung zurückkehren.
Nicht putzen!
Ohne Spuren kann der Schädlingsbekämpfer eventuell keinen Befall feststellen. Zudem ist eine Austreibung oder Verschleppung der Wanzen möglich, beides verursacht höhere Kosten und eine längere Bekämpfungszeit.
Niemals eigenmächtig handeln und sofort einen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen!
Zur Bekämpfung eines Befalls sind unbedingt Fachkenntnisse vonnöten. Eigenmächtige Bekämpfungsmaßnahmen können zu einer Ausbreitung des Befalls in Nachbarzimmer oder -wohnungen führen oder sogar eine professionelle Bekämpfung unmöglich machen, daher wird dringend davon abgeraten.
Bettwanzen (Cimex lectularius) sind temporäre Ektoparasiten und saugen Blut am Menschen sowie an Haustieren, vor allem an Geflügel und Tauben. Sie leben versteckt in Ritzen und Spalten, vornehmlich höchstens 1,5 Meter vom Schlafplatz des Wirtes entfernt. Da hungrige Wanzen auf Wanderschaft gehen um neue Wirte zu finden, darf der Schlafplatz nicht gewechselt werden. In diesem Fall breitet sich der Befall aus und die Bekämpfung wird aufwändiger und teurer.
Die Entwicklung der Bettwanze verläuft über fünf Larvenstadien, zwischen den Häutungen ist jeweils mindestens eine Blutmahlzeit erforderlich. Die Entwicklungsdauer ist temperatur- und nahrungsabhängig. Ein Weibchen legt täglich Eier, die es mit einem wasserlöslichen Sekret in den Verstecken anklebt.
Nachts suchen die Tiere die Schlafenden auf, um Blut aufzunehmen (bei Zimmertemperatur circa ein- bis zweimal pro Woche). Die adulten Tiere sind bis zu einem Jahr hungerfähig. Bei Nahrungsmangel sind längere Wanderungen möglich. Bettwanzenpopulationen haben sich nach circa sechs Monaten soweit vermehrt, dass der Befall danach zu „explodieren“ scheint.
Gefundene Bettwanzen sollten zur sicheren Identifizierung beim LAVES eingeschickt oder einem Schädlingsbekämpfer vorgelegt werden.
Bettwanzen verbreiten bei höheren Temperaturen einen typisch süßlichen Geruch. Ein weiterer Hinweis auf Bettwanzenbefall sind die typischen, stecknadelkopfgroßen, schwarzen oder rotbraunen Kotflecken (sie bestehen aus verdauten Blutresten), welche sich oft in der Kleidung, im Bettzeug und an den Versteckorten der Wanzen finden lassen. Das in die Stichwunde gelangte Speicheldrüsensekret kann bei empfindlichen Personen zu Hautirritationen führen, dabei kann es zu verzögerten Reaktionen kommen (bis zu 14 Tage nach dem Biss). Die typischen Hautreaktionen treten nur bei einem Teil der Personen auf.
Aussehen
Ziel einer Bekämpfung/Behandlung muss die Tilgung des Befalls sein. Dafür ist es erforderlich, dass alle beteiligten Parteien (Kunde, internes Personal von Hotels, öffentliche Einrichtungen, eventuell Wäschereien und Schädlingsbekämpfer) zusammenarbeiten und ein gemeinsam erarbeitetes Konzept mit einer klaren Zuweisung der jeweiligen Verantwortlichkeit einhalten, sonst ist die Wahrscheinlichkeit für einen Misserfolg groß. Dabei sollte man sich nie auf eine einzelne Methode zur Vorbeugung, zum Monitoring oder zur Bekämpfung verlassen. Jede Situation ist anders und der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die verfügbaren Möglichkeiten optimal zu nutzen und miteinander zu kombinieren. Genau wie Nebenräume in einem Hotel sind Nachbarwohnungen in Wohnblocks grundsätzlich befallsgefährdet. Es ist eine genaue Erstinspektion, bei der alle tatsächlichen und potentiellen Schlupfwinkel identifiziert und gefunden werden müssen, sowie eine Dokumentation der Maßnahme erforderlich. Der Erfolg der Behandlung sollte mit mindestens einer Nachkontrolle / Nachbehandlung überprüft werden.
Typische Versteckplätze der Bettwanzen
Ein Hinweis auf Bettwanzen kann auch ein leicht süßlicher Geruch des Zimmers sein.
Möglichkeiten der Einschleppung
Bettwanzen können aktiv von befallenen Objekten einwandern (langsam über kurze Distanzen) oder passiv durch gebrauchte Möbel, Elektrogeräte, Bücher und CDs und andere Einrichtungsgegenstände eingeschleppt werden. Tourismus ist eine weitere Einschleppungsmöglichkeit (Einschleppung mit dem Reisegepäck). Durch Fahrzeuge, die zum Beispiel sowohl gebrauchte wie gewaschene Wäsche transportieren, kann es ebenfalls zu einer Verschleppung kommen.
Vor dem Eintreffen des Schädlingsbekämpfers zu beachten
Staubsauger
Falls Gegenstände umgeräumt oder entsorgt werden müssen, sollten sie vorher vollständig demontiert, intensiv kotrolliert und gereinigt werden.
Wäsche behandeln
Nachbarwohnungen
Wenn möglich, sollte in Mehrfamilienhäusern das Gespräch mit den Nachbarn gesucht und deren Wohnungen möglichst in die Bekämpfung miteinbezogen werden. Eine Aufklärung, dass Bettwanzen kein Hygienemangel sind, ist wahrscheinlich vonnöten.
Nach der erfolgreichen Bekämpfung ist eine gründliche Reinigung der Wohnung sinnvoll, damit alle Spuren des alten Befalls vernichtet werden, sodass Spuren eines erneuten Befalls sofort als solche erkannt werden können.
Auf/nach Reisen
Zu Hause