Ölkäfer
wie gefährlich sind sie?
Einige Ölkäfer der Familie der Melodiae fallen schnell ins Auge. So tragen etwa der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) und der Violette Ölkäfer (Meloe violaceus) einen schillernden Panzer in einem schwarzen violett-blau. Doch die Insekten stechen nicht nur wegen ihrer Farbe und ihrer beachtlichen Größe von teilweise über drei Zentimetern heraus, sondern auch wegen ihres natürlichen Giftes. Glücklicherweise sind Ölkäfer friedfertige Tiere, die den Menschen nicht angreifen. Jedoch besteht Lebensgefahr, wenn das Gift in den Körper gelangt, beispielsweise durch Verschlucken des Insekts. Mit Blick auf Kleinkinder werden deswegen Spielplätze beim Auftauchen der Tiere vorsorglich geschlossen.
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Schwarzblauer Ölkäfer (Meloe proscarabaeus)
Was ist der richtige Umgang mit einem Ölkäfer?
Solange der Käfer nicht berührt wird, kann nichts passieren. Er kann weder angreifen noch Gift verspritzen oder ähnliches. Beobachten ist erwünscht und erlaubt! Ölkäfer stehen als gefährdete Art unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden.
Wie gefährlich ist der Ölkäfer?
Kurz gesagt: Beobachten, auch aus der Nähe, ist völlig ungefährlich. Das Anfassen kann zu Hautreizungen führen und bei vorhandenen Verletzungen der Haut zu einer Gefahr werden. An dem Käfer lecken oder ihn zu verschlucken ist lebensgefährlich.
Dies ist auch der Grund für die Sperrung der Spielplätze. Kleine Kinder sind oftmals neugierig – wird ein Ölkäfer in den Mund gesteckt, wird es gefährlich.
Beim Verschlucken des Käfers oder seines Giftes sollte immer der Giftnotruf und ein Rettungswagen gerufen werden. Hier besteht Lebensgefahr! |
Ölkäfer sind jedoch friedliche Tiere, die den Menschen nicht von sich aus aufsuchen oder angreifen. Solange sie sich nicht bedroht fühlen, geht von ihnen keinerlei Gefahr aus und auch die Berührung wäre theoretisch ungefährlich. Sie besitzen jedoch wie Marienkäfer die Fähigkeit, bei Störung sogenannte Hämolymphe, eine Körperflüssigkeit, austreten zu lassen. In der Hämolymphe vieler Ölkäferarten befindet sich das giftige und vom Käfer selbst synthetisierte Cantharidin, welches auch in sehr kleinen Mengen zu schweren Hautreizungen führen kann.
Daher sollten Ölkäfer besser gar nicht erst berührt werden, da nicht klar ist, wann sich die Käfer bedroht fühlen und ihre Hämolymphe absondern.
Wie wirkt das Gift?
Die zwischen den Hautzellen bestehenden Verbindungen werden aufgelöst (Akantholyse), hierdurch kann es zu Blasenbildung kommen. Deshalb sollten die Haustellen, die mit dem Gift in Berührung gekommen sind, möglichst sofort mit Wasser und Seife gereinigt werden. Das Verschlucken des Käfers oder seines Giftes ist lebensgefährlich.
Symptome
Bei Berührung des Giftes: Blasen auf der Haut
Bei Einnahme des Giftes: unter anderem Kopfschmerzen, beschleunigter Puls, Atemnot, Schwindel, Zittern, Koma und Tod.
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Schwarzblauer Ölkäfer
Biologie
Die Familie der Ölkäfer (Meloidae) ist weltweit verbreitet und kommt vor allem in wärmeren Regionen vor. In Mitteleuropa inklusive seiner Randzonen sind etwa 37 Arten heimisch. Der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) liebt Wärme und Trockenheit und kommen auf Trockenrasen und an Waldrändern vor. Er kann über drei Zentimeter groß werden.
Während die Käfer Pflanzenfresser sind, leben die Larven der meisten Gattungen parasitisch beziehungsweise parasitoid in den Nestern allein lebender
Bienen und Wespen oder Feldheuschrecken.
Die Weibchen legen ihre Eier je nach Art in Paketen in selbst gegrabenen Erdröhren, auf oder in Blüten, unter Blättern sowie in Bienennestern oder in der Nähe von Bienennesteingängen ab. Die Larven schlüpfen meist nach wenigen Wochen, um dann selbstständig oder durch Phoresie, also das „Mitreisen“ oder Festklammern an Trägern wie etwa Bienen, zu den Nestern ihres Wirtes zu gelangen. Die meisten Käfer in Mitteleuropa schlüpfen von März bis Mai, dann beginnt der Reifungsfraß, während dem sie ihr Gewicht vervielfachen, teilweise bis zum sechsfachen ihres Ausgangsgewichtes.