Die Hausmaus
Ein allseits bekannter Schadnager
Hausmäuse sind weltweit verbreitet und leben in Familienverbänden. Die überwiegend nachtaktiven Tiere kommen sowohl im Gebäude als auch im Freiland vor. Durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit können sie selbst in schwierigen Umgebungen überleben. Nähere Informationen rund um den Schadnager finden sich in diesem Artikel.
Westliche und östliche Hausmaus
In Deutschland kommen zwei Unterarten der Hausmaus vor: Mus musculus domesticus im Westen und Mus musculus musculus im Osten. Sie gehören zu der Ordnung der Nagetiere. Die sich am Nahrungsgewinn des Menschen beteiligenden (kommensalen) Mäuse haben sich aus Innerasien (zentral gelegener Teil vom asiatischen Kontinent) über die ganze Welt verbreitet und leben je nach Region ganzjährig oder nur während der kalten Monate in menschlichen Behausungen.
Die westliche Hausmaus ist in Deutschland eng an menschliche Siedlungen gebunden. Typische Befallsorte sind Häuser, Wohnbereiche, Speicher, Lagerräume mit Lebens- und Futtermitteln. Sie sind in der Regel ortstreu, haben einen geringen Bewegungsradius und sind überwiegend nachtaktiv. Hausmäuse bewegen sich stets dicht an Wänden fort.
Aussehen und Biologie
Die Hausmaus hat meistens eine schiefergraue Fellfärbung, kann jedoch farblich davon abweichen. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt zwischen sechs und zwölf Zentimetern und der Schwanz ist ebenso lang. Das Körpergewicht variiert zwischen 10 und 30 Gramm. Die Tragezeit beträgt etwa 21 Tage und die Wurfanzahl pro Jahr bis zu 10. Die Wurfgröße schwankt zwischen 6 und 13 Jungtieren. Die Geschlechtsreife ist im Alter von zwei bis drei Monaten erreicht und die Lebensdauer nach ein bis zwei Jahren (in Menschenobhut nach sechs Jahren). Das Aufziehen von Jungtieren ist witterungsunabhängig – sofern das Nahrungsangebot vorhanden ist, werden ganzjährig Jungtiere geboren. Nester mit Jungtieren wurden selbst in Kühlhäusern bei Temperaturen von minus zehn Grad Celsius entdeckt.
Die weltweit verbreiteten Hausmäuse können, je nach Unterart und Verbreitung, überwiegend oder ausschließlich in Gebäuden bis ständig im Freiland leben. Hausmäuse leben in Familienverbänden mit geringen Aktionsradien, in der Regel 10 bis 12 Meter vom Nest entfernt. Sie sind überwiegend nachtaktiv und gute Kletterer.
Ernährung
Hausmäuse sind Allesfresser (omnivor) und daher sowohl an Vorräten pflanzlicher und tierischer Herkunft, als auch an verarbeiteten Lebensmitteln schädlich. Bevorzugt wird kohlenhydratreiche, pflanzliche Nahrung, besonders Sämereien sowie Körner. Tierische Nahrung wird seltener aufgenommen, kann aber in Ausnahmefällen ein Leckerbissen sein. Hausmäuse haben einen geringen Wasserbedarf und können diesen oftmals über die Nahrung decken, zum Beispiel durch das Fressen von Obst. Hausmäuse legen in der Regel keine Vorräte an, sondern verweilen in der Nähe der Nahrung.
Gefahren und Vorbeugung
Hausmäuse legen ihre Nester gerne unmittelbar an oder in Nahrungs- sowie Futtermitteln an und kontaminieren diese durch Kot und starke Urinausscheidung. Krankheitserreger können durch Exkremente, Sekrete, Kadaver und durch direkten physischen Kontakt auf Mensch und Tier übertragen werden (zum Beispiel Leptospirose oder Hanta-Virus). Durch Nagetätigkeiten können Schäden zum Beispiel an Verschalungen, elektrischen Kabeln und Kommunikationssystemen entstehen.
Zur Vorbeugung gegen beispielsweise Hanta-Viren oder Leptospirose wird empfohlen, beim Reinigen dieser Räume ausreichend zu lüften und möglichst wenig Staub aufzuwirbeln beziehungsweise den Raum zu befeuchten oder mit feuchten Tüchern zu reinigen. Ein Staubschutz in Form eines Mund-Nase-Schutzes (FFP2) sowie das Tragen von Handschuhen und Einmalanzug wird empfohlen.
Bekämpfung
Die Bekämpfung von Hausmäusen sollte einem ausgebildeten und geprüften Schädlingsbekämpfer überlassen werden und erfolgt durch den Einsatz von Rodentiziden sowie begleitend durch bauliche Anpassungen etwa an Schlupflöchern, Kellerfenstern oder undichten Türen und die Entfernung von Nahrungsquellen. Hierzu gehören auch Futterstellen für Vögel oder Nahrungsmittel auf Komposthaufen sowie für Mäuse zugängliche Müllplätze.