Checkliste zum Einsenden von Arthropoden
(PDF, 0,06 MB)
Ausfüllhinweise zum Formular zur Einsendung von Untersuchungsmaterial
(PDF, 0,89 MB)
Formular zur Einsendung von Untersuchungsmaterial
(PDF, 0,17 MB)
Familie verschiedener Arten von großen und kleinen Käfern, welche tierische Produkte fressen (zum Beispiel Haare, tote Insekten, trockenes Fleisch), aber auch pflanzliche Produkte (nur eine Art).
Umgangssprachlicher Sammelbegriff für verschiedene Arten von sehr kleinen Speckkäfern, die nur völlig trockene Materialien fressen, überwiegend Haare und tote Insekten, aber auch pflanzliche Produkte (nur eine Art).
Speckkäfer sind in verschiedenen Lebensräumen zu finden. Einige Arten leben als adulte Insekten und als Larven zusammen in der Bodenstreu. Einige Arten sind als Käfer Blütenbesucher, während sich die Larven von tierischen Produkten ernähren. Andere Arten wiederum haben sich auf Nester von Säugetieren, Vögeln, Bienen oder Wespen spezialisiert. Auch Vorratsschädlinge in Getreide können zur Familie der Speckkäfer gehören.
Die adulten Käfer sind circa 1,5 bis 10 Millimeter lang, rundlich bis oval und in der Färbung sehr verschiedenartig.
Die Larven der in Europa vorkommenden Arten sind circa 1 bis 20 Millimeter groß, länglich und mit verschiedenartigen Borsten und/oder Pfeilhaaren besetzt.
In Wohnungen sind eher die kleineren Teppichkäfer vertreten (Gattung Anthrenocerus, Attagenus, Trogoderma oder Anthrenus). Die Larven bleiben lange unentdeckt, da sie sich in Ritzen und Spalten verstecken. Die unscheinbaren adulten Käfer werden vom Licht angezogen und finden sich meist am Fenster, werden aber selten als Schädlinge erkannt.
Die Larven der Teppichkäfer können (je nach Art) mit kleinsten Pfeilhaaren bewaffnet sein. Diese Pfeilhaare können bei Störung abgeworfen werden. Sie sind für das menschliche Auge nicht sichtbar, lösen aber bei einigen Menschen sowie Haustieren schwache bis mittelschwere allergische Reaktionen aus. Asthmatiker sind wahrscheinlich stärker betroffen. Die Reaktionen äußern sich in juckender Haut oder Augen sowie in niesen oder husten. Zum Teil sind kleine rote „Einstiche“ sichtbar, Haustiere neigen dazu, asthmatisch zu erscheinen, zu husten oder zu niesen.
Eine genaue taxonomische Artbestimmung der Käfer und seiner Larven ist sinnvoll, damit die Bekämpfung Erfolg hat. Zudem kann so besser entschieden werden, ob der Einsatz einer Schädlingsbekämpfungsfirma nötig ist.
Die genaue Bestimmung der Käfer und Larven ist hilfreich bei der Bekämpfung. Die Bestimmung ist im LAVES oder bei einer Schädlingsbekämpfungsfirma möglich. Das Formular zur Einsendung beim LAVES sowie eine Checkliste stehen im Artikel „Schädlinge einsenden“ zum Download bereit.
Ritzen und Spalten sollten gründlich abgesaugt werden (auch hinter den Fußleisten). Den Staubsaugerbeutel bitte nach jedem Gebrauch im Gefrierfach lagern, bis er wieder benötigt wird. Das Staubsaugen sollte regelmäßig alle paar Tage wiederholt werden. Textilien aus Wolle und anderen tierischen Materialien können (vorsorglich) eingefroren werden. Befallene Textilien wenn möglich bei 60 Grad Celsius waschen.
Wenn das Ergebnis der Bestimmung vorliegt, können gegebenenfalls weitere Maßnahmen eingeleitet werden.
Speckkäfer kommen in der Natur häufig vor und sind dort mitverantwortlich für die Beseitigung (trockener) tierischer Bestandteile, zum Beispiel Reste von Beutetieren. Auf ihrer Suche nach geeigneten Plätzen für die Eiablage gelangen die adulten Käfer auch in Wohnungen. Nicht jeder zufällig in die Wohnung geflogene Käfer legt Eier ab. Es kann jedoch vorkommen, dass sie in dunklen Ritzen und Spalten, in denen sich Haaren ansammeln, oder in Kleiderschränken mit Wollpullovern ideale Bedingungen für ihre Larven finden und dort ihre Eier ablegen. Auch Vogelnester an der Hausfassade sind geeignet. Die größeren Arten (Gattung Dermestes) können ausreichend weiche Materialien schädigen (hierzu gehören auch Holz und Blei), indem sich die Larven zur Verpuppung in diese einbohren.
Die Speckkäferfamilie vereint weltweit circa 880 Arten. Man geht davon aus, dass ungefähr 67 verschiedene Arten in Mitteleuropa vorkommen. Einige Vertreter der Käferfamilie wurden zum Beispiel mit Handelswaren verschleppt und wurden dadurch weltweit verbreitet. Die Mobilität des Menschen in allen Lebensbereichen und der globalisierte Warenaustausch werden für die weitere Ausbreitung sorgen. Auch in Deutschland kommen im Freiland verschiedene Arten vor und können von draußen zufliegen.
Die Mitglieder der Familie Dermestidae durchlaufen eine holometabole Entwicklung mit meist fünf bis sieben Larvenstadien, unter ungünstigen Bedingungen können mehr Larvenstadien durchlaufen werden.
Aufgrund der Fraßschäden, die durch die Larven, bei manchen Arten auch durch die Käfer, an verschiedensten Materialien (zum Beispiel Schafswollpullover, Pelze, Getreideprodukte, Trockenfleisch, Trockenfisch oder Teppiche aus tierischer Wolle) verursacht werden, sind die Speckkäfer als Material- und Vorratsschädlinge zu bezeichnen.
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