Checkliste zum Einsenden von Arthropoden
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Ausfüllhinweise zum Formular zur Einsendung von Untersuchungsmaterial
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Formular zur Einsendung von Untersuchungsmaterial
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Schäden am Teppich, kleine Löcher in der Seidenbluse oder Fraßspuren an den Wollsocken werden schnell den Raupen der Textilmotten (Kleidermotte oder Pelzmotte) zugeschrieben, doch oft sind es die Larven der Teppichkäfer/Speckkäfer (Dermestidae) gewesen.
Der aus Australien eingeschleppte Australische Teppichkäfer (Anthrenocerus australis), verbreitete sich über England und die Niederlande bis nach Deutschland.
Mittlerweile ist er in ganz Deutschland ein weit verbreiteter Wohnungsschädling. Auch aus der Schweiz, Belgien und Frankreich sind Funde gemeldet worden.
Die Larven des Australischen Teppichkäfers zerstören ein breites Spektrum tierischer Erzeugnisse wie Wolle, Pelze und Leder sowie Produkte aus diesen Materialien. Sehr selten fressen sie auch an Getreide. Insektensammlungen können erheblich beschädigt werden. In Wohnungen halten sich die Larven unter Teppichen, hinter Fußleisten und in dunklen Ecken (zum Beispiel von Kleiderschränken) auf.
Die adulten Käfer sind auf Blüten anzutreffen, wo sie Pollen aufnehmen.
Der Australische Teppichkäfer bildet bei einer durchschnittlichen Zimmertemperatur mehrere Generationen im Jahr aus. Die Käfer schlüpfen innerhalb von Gebäuden das ganze Jahr über.
In unseren Breiten läuft die gesamte Entwicklung häufig innerhalb von Gebäuden ab. Auch in Vogelnestern, welche geschützt am Haus zu finden sind, ist eine Entwicklung möglich. Die erwachsenen Käfer können Nahrung (Pollen) während der kurzen Lebenszeit von zwei bis drei Wochen aufnehmen, müssen es offenbar aber nicht.
Die Dauer der Larvenentwicklung und die Anzahl der Larvenstadien sind abhängig von der Nahrung, der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
Der Käfer ist länglich-oval, circa drei Millimeter lang und zwei Millimeter breit. Er ist dunkelrotbraun bis schwarz. Auf den Flügeldecken befinden sich mehrere aus weißen Haaren gebildete Querbinden. Auch das Halsschild ist weißlich behaart.
Die Larve wird drei bis sechs Millimeter lang, ist auf der Oberseite braun gestreift, unten gelblich weiß gefärbt und hat einen langen Borstenschwanz am Hinterleibsende.
Die Puppe ist etwa drei bis vier Millimeter lang. Sie steckt fast immer noch in der letzten Larvenhaut.
Ein Teppichkäferbefall im Anfangsstadium lässt sich durch gründliches Absaugen beziehungsweise Reinigen und Ausklopfen des Materials eindämmen. Auch Frost können die Larven nicht ab. Befallenes Material lässt sich durch einfrieren behandeln, wobei innerhalb von mehreren Tagen alle Stadien abgetötet werden.
Ein großflächiger Befall lässt sich unter Umständen nur mit Hilfe eines Schädlingsbekämpfers tilgen, welcher Präparate ausbringt, die gezielt auf die Entwicklung der Larven einwirken.
Wohnungen mit Tierhaltung (Hunde, Katzen) sind für die Ansiedlung von Teppich- und Pelzkäfern besonders prädestiniert, da sich selbst bei regelmäßiger und gründlicher Reinigung immer wieder Tierhaare in Ritzen und Bodenspalten ansammeln, welche für die Teppichkäferlarven eine optimale Nahrungsgrundlage darstellen.
Wolltextilien lassen sich durch Anwendung von Mottenschutzmitteln nur bedingt vor Teppichkäfern schützen, besser sind zum Beispiel Vakuumbeutel oder luftdichte Boxen.