Der Brotkäfer
ein häufiger Vorratsschädling
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Ein adulter Brotkäfer
Adulter Käfer
Der Brotkäfer kommt weltweit ganzjährig vor und ist wahrscheinlich der häufigste Vorratsschädling in unseren Haushalten. Da Brotkäfer ein breites Nahrungsspektrum haben, fällt es ihnen nicht schwer, in unseren Wohnungen etwas Fressbares zu finden.
Die adulten Tiere leben zirka ein bis zwei Monate. Sie sind sehr aktiv, gute Flieger und fliegen gerne zum Licht. Daher finden sie sich häufig in Fensternähe oder an Lampen. Die Weibchen legen ihre etwa einhundert Eier einzeln oder in Gruppen und Schnüren am Entwicklungssubstrat ab (zum Beispiel an einer Packung Mehl, Zucker oder Nudeln).
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Larve eines Brotkäfers
Larven
Junglarven können durch feine Ritzen und Falten an den Klebe‑ oder Schweißstellen auch in Karton‑ und Folienverpackungen eindringen. Die Gesamtentwicklung des Käfers dauert bei Zimmertemperatur zirka zwei bis drei Monate und wird durch die Art der Nahrung stark beeinflusst. Zur Verpuppung können sich die Larven in feste Gegenstände einbohren (zum Beispiel in Pressspan, Trockenbauwände, Styropor oder in feste Lebensmittel wie zum Beispiel Hundekuchen).
Nahrung
Die Larven können sich an einem großen Spektrum trockener, pflanzlicher und tierischer Vorräte entwickeln. Dazu gehören zum Beispiel an Getreide (auch Körnerkissen), Getreideprodukten, Salzteig, Schokolade, Kaffee, Tee, Zucker, Tabak, Suppenwürfeln, Hundekuchen, Fleisch‑ und Fischmehl sowie Tapetenkleister.
Überwinterung
In Häusern ist eine Überwinterung problemlos möglich, aber auch in der Natur kommt der Brotkäfer zum Beispiel in Kleintier- oder Vogelnestern vor, in denen eingetragenes Futter lagert. Auch hier ist es für eine Überwinterung warm genug.
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Brotkäfer in Rücken- und Bauchansicht
Bekämpfung
Herumlaufende Käfer lassen sich wegsaugen. Wichtig ist hierbei, dass der Staubsaugerbeutel bis zur nächsten Benutzung im Gefrierschrank gelagert wird. So können die Schädlinge abgetötet werden und nicht aus dem Beutel entkommen.
Um ein erneutes Auftreten der Käfer zu verhindern, ist es jedoch nötig, den oder die Entwicklungsherde zu finden. Diese befinden sich meist in Lebensmitteln oder anderen, kohlehydrathaltigen Stoffen (dies kann auch trockener Rattenkot sein). Befallene Lebensmittel müssen aus hygienischen Gründen entsorgt werden.
Die Eier, Larven und Puppen in den befallenen Produkten sollten vor der Entsorgung abgetötet werden, um ein erneutes Hereinfliegen der später schlüpfenden Käfer in die Wohnung zu verhindern. Dies kann zum Beispiel durch Einfrieren über mehrere Tage passieren. Feste Lebensmittel wie Nudeln oder Nüsse können vor der Entsorgung auch für ein paar Minuten abgekocht werden. Haushaltsmengen dieser Nahrungsmittel sollten in luftdichten Behältnissen lagern, um einen Neubefall zu verhindern. Normale Plastikdosen eignen sich dafür im Allgemeinen nicht, die Behältnisse sollten stabil sein und über eine Gummidichtung verfügen (zum Beispiel Einmachgläser mit Schnappverschluss).
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Der Brotkäfer und seine Larven
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Fraßspuren des Brotkäfers
Verwechslungsmöglichkeiten
Da sehr viele schädliche Käfer klein und braun sind, kann der Brotkäfer mit diversen anderen Käfern verwechselt werden. Nur eine professionelle mikroskopische Bestimmung kann Sicherheit bringen. Am häufigsten wird der Brotkäfer mit Holzschädlingen verwechselt (welche wie der Brotkäfer zu den Nagekäfern zählen), aber auch eine Verwechslung mit Teppichkäfern kommt immer wieder vor.
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