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Aktuelles zum Aal

Maßnahmen zum Aalschutz

Fang und Transport von Blankaalen – "Aaltaxi Weser"

Ziel der Aalmanagementpläne ist der Aufrechterhalt einer hinreichenden Blankaalabwanderung aus den Flussgebieten. Für die Weser, an der in Niedersachsen noch mehrere Fischereibetriebe liegen und die durch Wasserkraftnutzung geprägt ist, wurden bislang nur fischereiliche Maßnahmen (Besatz, Schonmaß, Schonzeit) umgesetzt.

Ab 2017 wurden abwandernde Blankaale durch Berufsfischer in der Weser und in geringem Umfang im Steinhuder Meer gefangen und in küstennahe Bereiche ohne anthropogene Mortalität verbracht („Aaltaxi Weser“). Außerdem erfolgten Untersuchungen zu möglichen Schädigungen durch den Fang selbst, um den Erfolg dieser Maßnahmen bewerten zu können.

Die Untersuchungen zeigen, dass durch Fang und Hälterung nur oberflächliche, leichte Beschädigungen der Aale auftreten können, die in kurzer Zeit verheilen. Dem stehen durch Wasserkraftanlagen verletzte Blankaale gegenüber, die schwere Verletzungen bis hin zu Amputationen aufweisen können.

Das Aaltaxi Weser ist als Maßnahme geeignet, die Blankaalabwanderung unmittelbar zu verbessern, und kann somit als Zwischenlösung bis zur Schaffung der Durchgängigkeit gemäß Wasserrahmenrichtlinie dienen.

Die Berichte stehen zum Download im unteren Abschnitt des Artikels bereit.

Untersuchungen zum Aalbestand

Blankaalabwanderung:

Im Flusseinzugsgebiet der Ems hat der Landesfischereiverband (LFV) Westfalen und Lippe e.V. (NRW) im Zeitraum 2012 bis 2014/2015 Untersuchungen zur Blankaalabwanderung durchgeführt. In diesem Rahmen wurden gefangene Blankaale markiert, mit Sendern versehen und wieder ausgesetzt, um Rückschlüsse auf die Abwanderung von Blankaalen aus der Ems und dem Dortmund-Ems-Kanal ziehen zu können. Der Bericht zum Aalprojekt des LFV Westfalen und Lippe im Verbundsystem Dortmund-Ems-Kanal/Ems kann auf der Webseite des LFV Westfalen und Lippe als PDF heruntergeladen werden.

NEU: Von 2020 bis 2022 wird das sogenannte „BALANCE“-Projekt durchgeführt, in dem unter Leitung des Thünen-Instituts für Fischereiökologie, Bremerhaven, die Blankaal-Abwanderung in der niedersächsischen Ems untersucht wird. Im Vordergrund von „BALANCE“ steht die Erhebung der Menge abwandernder Blankaale, die jährlich das Ems-System verlassen. Die erhobenen Daten sollen das genutzte Populationsmodell zum Aal validieren und so zu einer Verbesserung des Bestandsmanagements beitragen.

Die Anzahl abwandernder Aale aus der Ems wird mit einer sogenannten „Fang-Wiederfang-Studie“ ermittelt. Dabei werden in Kooperation mit einem ansässigen Fischereibetrieb gefangene Aale im Rückenbereich markiert und stromaufwärts wieder freigelassen. Aus der Wiederfang-Rate markierter Aale kann dann die Berechnung der Abwanderungsmenge erfolgen. Das zusätzliche Implantieren von akustischen Sendern erlaubt es, Rückschlüsse über das Wanderverhalten der Aale zu ziehen.

Wichtiger Hinweis für alle Angler und Fischer:

Um die Belastbarkeit der Projekt-Ergebnisse zu erhöhen, wird darum gebeten, alle zwischen September 2020 und Dezember 2022 gefangenen Aale, die eine Markierung in der Rückenmuskulatur tragen, zu melden. Nähere Infos zum Projekthintergrund sowie die Kontaktdaten finden Sie im Flyer zum „BALANCE“-Projekt .

Aalaufstieg:

In Niedersachsen wird ab 2013 das Glas- und Jungaalaufkommen in der Ems im Auftrag des LAVES durch den Landesfischereiverband Weser-Ems e.V. untersucht. Hierzu erfolgen seit 2013 Untersuchungen an der Fischaufstiegsanlage des Stauwehrs Bollingerfähr sowie seit 2014 in der Aalfangrinne des Tidewehrs bei Herbrum. 2017 und 2019 wurde auch der Aalaufstieg in der Goldfischdever betrachtet, die zwischen beiden Wehren in die Ems mündet.

Berichte:

 

Berichte zum Steigaalmonitoring (die PDF-Dateien sind nicht barrierefrei):

 

Berichte zur Quantifizierung des Steigaalaufkommens an der Ems im Jahr 2016 (die PDF-Dateien sind nicht barrierefrei):

 

Berichte zu den Maßnahmen des "Aaltaxi Weser 2017-2019" und "Aaltaxi Weser 2020" sowie zu den Untersuchungen der Blankaale auf fangbedingte Schäden (die PDF-Dateien sind nicht barrierefrei):

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