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Wildbienen – sind Schönwettertiere

Jetzt fliegen sie wieder umher – aber keine Angst, es besteht keinerlei Gefahr für uns Menschen!


Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva) Bildrechte: © LAVES / O. Boecking
Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva)

Jetzt geht es wieder los. Das warme Sonnenwetter lockt die Wildbienen aus ihren Überwinterungsverstecken. Bienen kriechen aus dem Boden, dem Rasen im Vorgarten, zwischen Gehwegsplatten oder aus dem Sandkasten am Kinderspielplatz hervor. Sie summen dicht über dem Boden, den Grasflächen oder vor Mauerritzen, Lehmgefachen, Reetdächern und sonstigen Unterschlüpfen in Wänden.
Sandbiene auf Finger   Bildrechte: © LAVES, Dr. Boecking
Eine Sandbiene ruht sich aus

Keine Angst vor Wildbienen

Manche Bürger und Bürgerinnen verunsichert das und sie fragen um Rat im Institut für Bienenkunde Celle. Angst und Panik sind vollkommen unbegründet, weil diese Bienen sehr friedfertig sind und nur dann überhaupt stechen, wenn man sie mit den Fingern drücken würde. Der überwiegende Teil dieser Wildbienen besitzt einen so weichen Stachel, dass dieser nicht einmal die menschliche Haut durchdringen könnte. Sie dulden sogar jeden neugierigen Beobachter direkt an ihren Nesteingängen. Diese ästhetisch schönen Wildbienen haben im Boden überwintert. Sie schlüpfen jetzt bei den wärmenden Sonnenstrahlen aus ihren Nestern heraus, die im vergangenen Jahr von deren „Müttern“ dort zeitgleich auch im Frühjahr angelegt wurden. Viele kleine Erdhäufchen zwischen dem Gras zeigen ihre Nesteingänge.

Weiden-Sandbiene (Andrena vaga)   Bildrechte: © LAVES, Dr. Boecking
Weiden-Sandbiene (Andrena vaga)
Die neue Bienengeneration sammelt jetzt fleißig Pollen und Nektar und legt erneut Nester im Boden an – das ist allein Aufgabe der Weibchen. „Nebenbei“ wird dadurch die für uns und die Natur wertvolle Bestäubungsarbeit geleistet, aus der Samen und die vielen Früchte hervorgehen. Für den Nestbau buddeln die Weibchen 5 bis 60 cm tiefe Gänge in den Boden. Diese haben oft unterirdische Seitengänge und enden stets in Brutzellen. In diese werden Pollen und Nektar als Nahrungsgrundlage für die Nachkommen und darauf je ein Ei gelegt. Die männlichen Vertreter der Wildbienen haben nur „das Eine im Kopf“. Sie suchen nach Weibchen und patrouillieren an den Nesteingängen, um sich dort möglichst mit jedem Weibchen paaren zu können.
Hummel am Mohn Bildrechte: © LAVES
Auch Hummeln sind Wildbienen

Zu den Wildbienen zählen auch Hummeln

In Deutschland gibt es rund 580 Wildbienenarten, wovon wesentlich eine es zu einer besonderen Beliebtheit in der Bevölkerung geschafft hat – die Hummel. Diese Hummeln leben aber in sozialen Verbänden, bestehende aus einer Königin, Arbeiterinnen und Drohnen (Männchen). Bei den Hummeln überwintern nur die neuen Königinnen des Vorjahres. Alle Arbeiterinnen und Drohnen und alten Königinnen sterben spätestens im Herbst. Nur die neuen Königinnen überwintern meist auch im Boden. Die Hummelköniginnen, die wir jetzt auch schon im Garten beobachten können, müssen zunächst ganz allein ein neues Nest gründen und mit zunehmender Nachkommenschar wächst dieses Nest heran. Hingegen lebt der überwiegende andere Teil der Wildbienenarten „solitär“, also ganz für sich allein. Generell haben die „Elterntiere“ keinen Kontakt zur Nachkommenschaft, da diese erst im folgenden Jahr in Erscheinung treten. Viele von ihnen haben eine starke Spezialisierung auf einzelne Pflanzen. Ihre Nester legen sie oftmals in Aggregationen (in Gesellschaft) an.

Die faszinierende Welt der Wildbienen ist sehr schön zum Beispiel auf der folgenden Internetseite dargestellt: www.wildbienen.info.

Die Wildbienen gehören in Deutschland zu den besonders geschützten Arten. Sie brauchen unsere Unterstützung, um den rasanten Artenschwund zu stoppen. Freuen Sie sich über diese wunderschönen fliegenden Bereicherungen! Lange hält dieses Treiben der Wildbienen nicht an, da jede Art nur eine begrenzte Aktivitätszeit im Jahresverlauf besitzt. Nach ein paar Tagen bis Wochen kehrt an den Nestern wieder Ruhe ein und erst im nächsten Jahr geht es wieder los. Und dann gilt es auch – „keine Angst, es besteht keinerlei Gefahr für uns Menschen!” so Dr. Otto Boecking vom Bieneninstitut in Celle.

Weitere Informationen rund um die Biene bietet das Institut für Bienenkunde Celle des LAVES.

Honigbiene auf Apfelblüte Bildrechte: O. Boecking/LAVES

Bienenschutz – Jeder kann mithelfen!

Bienen sind ja zwar nur wenige Millimeter klein, haben aber eine große ökologische Bedeutung. Die fleißigen Tiere brauchen Pflanzen als Lebensgrundlage. Jeder Mensch kann aktiv mithelfen, die fleißigen Insekten zu schützen und zu unterstützen. mehr
Auf einem schräg angeschnittenen Pflanzenstängel sitzt eine schwarze Keulhornbiene. Eine zweite Biene verschwindet kopfüber in einem in den Stängel gebohrten Loch. Bildrechte: Claudia Koch

Nistmöglichkeiten für Wildbienen schaffen

Wildbienen brauchen ein vielfältiges Nahrungsangebot und ausreichende Nistmöglichkeiten. Durch öde und aufgeräumte Gärten, sowie die Versiegelung von Flächen finden die Wildbienen kaum noch einen geeigneten Lebensraum. Wie der eigene Garten zum Wildbienen-Paradies werden kann ... mehr
Graue Sandbiene (Andrena cineria) Bildrechte: © LAVES, Dr. Boecking

Graue Sandbiene (Andrena cineria)

Weitere Informationen:

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