Pollenanalyse
Bedeutung der Pollenanalyse im Rahmen der Honiguntersuchung
Honig ist nach Definition in der Honigverordnung der natursüße Stoff, der von Bienen erzeugt wird, indem die Bienen Nektar von Pflanzen oder andere Sekrete von Pflanzen oder Sekrete von an Pflanzen saugenden Insekten aufnehmen. Die Bienen fügen diesen Säften eigene spezifische Stoffe – insbesondere wertvolle Enzyme - hinzu und lagern sie zur Reifung in Waben ein. Honig ist ein Naturprodukt. Eine Fütterung der Bienen mit Zucker oder Sirup zur Herstellung von Honig ist verboten. Honig dürfen keine honigeigenen Stoffe entzogen oder andere Stoffe als Honig zugesetzt werden. Man unterscheidet Blütenhonig (überwiegend aus Blütennektar) und Honigtauhonig (überwiegend aus anderen pflanzlichen Sekreten und von Sekreten von Insekten).
Trachtangaben wie Rapshonig oder Sonnenblumenhonig dürfen nur verwendet werden, wenn der betreffende Honig überwiegend (> 50 %) den genannten Blüten oder Pflanzen entstammt und entsprechende sensorische (Aussehen, Geruch, Geschmack), physikalisch-chemische (z. B. Leitfähigkeit, Zuckerspektrum) und mikroskopische Merkmale aufweist. Freiwillige Angaben zur Herkunft wie Mexikanischer Hochlandhonig oder Waldhonig aus der Toskana dürfen nur verwendet werden, wenn der Honig zu 100 % aus dieser Region stammt. Hier wird die Ausschließlichkeit verlangt
Die Richtigkeit botanischer oder regionaler Herkunftsangaben kann mit Hilfe der Pollenanalyse (Melissopalynologie) überprüft werden, denn entsprechend der Sammeltätigkeit der Bienen sind entsprechende Anteile von Pollen im Honig enthalten und damit im mikroskopischen Präparat sichtbar. Über die mikroskopische Analyse ist auch eine Unterscheidung von Blüten- und Honigtauhonig möglich. Durch die Mikroskopie werden ferner Verunreinigungen wie zu viele Hefen oder Stärke, die nicht in den Honig gehören, sichtbar.Biene an Rapsblüte