Bienenschutz – Jeder kann mithelfen!
Nahrungs- und Nistangebote für Bienen schaffen
Bienen sind klein, effektiv, perfekt organisiert und unendlich wichtig im Kreislauf der Natur. Dreimal um die Erde – die Länge dieser Flugstrecke legt eine Honigbiene für 500 Gramm Honig zurück. Honigbienenvölker sind nicht nur wichtig für die Honigproduktion, sondern leisten auch eine ökologisch und ökonomisch wichtige Arbeit durch ihre Bestäubungsleistung.
Bienen brauchen Pflanzen als Lebensgrundlage. Blühende Gärten und Balkone, Blühstreifen auf Äckern und Wildblumen-Wiesen liefern Nahrung für Honig- und Wildbienen. Die Wildbienen gehören in Deutschland zu den besonders geschützten Arten – es gibt annähernd 580 verschiedene! Fast die Hälfte von ihnen gilt als gefährdet.
Das für das menschliche Auge bunte Blütenmeer in vielen Gärten ist für Bienen teilweise wenig attraktiv. Viele Garten- und Balkonpflanzen wie Stiefmütterchen und Geranien oder Ziersträucher wie Forsythien und Zierkirschen mit geschlossenen Blüten bieten weder Nektar noch Pollen. Der geschätzte englische Rasen ist für die Bienen ohne jeden Wert. Eine artenreiche Wiese mit Kräutern und Wildblumen bringt hingegen Leben in jeden Garten.
Menschen können die fleißigen Insekten aktiv schützen und unterstützen, indem sie für Honig- als auch für Wildbienen das Nährpflanzenangebot verbessern und Nistmöglichkeiten schaffen. Wichtig ist ein Blühangebot vom Frühjahr bis zum Herbst, um den Bienen Nektar und Pollen über einen langen Zeitraum zu liefern.
Kräuter wie Thymian, Lavendel, Ysop, Schnittlauch, Borretsch, Salbei, und Zitronenmelisse gedeihen sogar auf dem Balkon.
Goldmohn, Reseda, Beinwell, Malven, Gamander, Phacelia, Tagetes, Kornblume, Sommerazalee, Sonnenblume, Senf, Herbstastern, ungefüllte Dahlien und Goldrute eigenen sich als bienenfreundliche Blumen für fast jeden Garten.
Bienenfreundliche Stauden und Zwiebelgewächse sind
fast alle Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen, Krokus und Leberblümchen. Aber auch Lungenkraut, Bärlauch, Silberwurz, Steinkraut, Vergissmeinnicht, Maiglöckchen, Goldnessel, Fette Henne und Kugeldistel werden von Bienen gerne angeflogen.Für Blühwiesen eignen sich als einjährige Pflanzen zum Beispiel
Phacelia, Buchweizen, Alexandrinerklee, Seradella, Perserklee, Inkarnatklee, Platterbse, Sommerwicken, Senf (gelb und weiß), Ölrettich, Borretsch, Ringelblumen, Kornblume, Mohn, Dill, Koriander, Schwarzkümmel, ...
Als zwei- und mehrjährige Pflanzen eignen sich
Steinklee (weiß und gelb), Inkarnatklee Weißklee, Wundklee (Tannenklee), Horn(schoten)klee, Gelbklee (Hopfenklee), Schwedenklee, Rotklee (Wiesenklee), Esparsette, Winterwicke, Luzerne, Malve, Salbei, Spitzwegerich, Wiesenknopf, Kümmel, …
Für Wild- und Honigbienen attraktive Sträucher und Büsche sind beispielsweise
Wilder Wein, Liguster, Roseneibisch, Schneebeere, ungefüllte Rosen, Fingerstrauch, Schneeheide, Schlehe, Weißdorn, Berberitze, alle Beerensträucher, Efeu und viele weitere.
Und dann gibt es noch die bienenfreundlichen Bäume:
Alle Obstbäume, Weiden, Kastanien, Robinien, Linden, Ahorn und Kornelkirschen.
Wildblumenwiese – mähen oder nicht mähen?
Für die artenreiche Wiese ist es wichtig, dass die Wildblumen die Möglichkeit bekommen zu wachsen. Wer Insekten schützen möchte, der reduziert einfach mal die Mahd und achtet auf schonende Technik, wie zum Beispiel die Sense oder den Balkenmäher. Wer seinen Rasen gerne weiterhin großflächig nutzen möchte, kann einfach Wildblumeninseln mähen oder wenigstens eine Ecke im Garten unberührt lassen oder mal eine Mähpause einlegen. Wenn gemäht wird sollte das Schnittgut abgeräumt werden, damit nicht zuviel Stickstoff in den Boden gelangt. Wildblumen bevorzugen einen mageren Boden.