Pflanzenschutzmittelrückstände in Kaki (PDF, nicht barrierefrei)
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Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Kakifrüchten
Insgesamt wurden 21 Proben Kaki auf Pflanzenschutzmittelrückstände im Jahr 2024 untersucht. In allen 21 Proben (= 100 Prozent) waren Rückstände nachweisbar. Darunter waren vier Proben (= 19 Prozent) mit Pestizidwirkstoffen oberhalb der zulässigen Höchstgehalte. Eine Probe hiervon wurde als nicht verkehrsfähig beurteilt.
Kaki – süße Götterfrucht Kakis sind die Früchte des Kakibaums, der in Ostasien beheimatet ist und zu den ältesten Kulturpflanzen zählt. Im Handel wird die Kaki in der Zeit zwischen Oktober und April angeboten. Kakis ähneln vom Aussehen her der Tomate: sie haben eine dünne, glatte, glänzende Haut, die gelb bis orange-rot gefärbt ist. Die Kaki ist nicht ganz unkompliziert: der Reifegrad der Frucht ist besonders zu beachten. Unreife Früchte weisen einen hohen Gerbsäuregehalt (Tannine) auf. Diese Gerbstoffe können einen unangenehmen Belag (pelzigen Geschmack) auf der Zunge bilden, den Mund austrocknen und einen bitteren adstringierenden (zusammenziehenden) Geschmack verursachen. Der Gehalt an Gerbstoffen der Kaki ist sortenabhängig. Während des Reifeprozesses verliert die Frucht den stark pelzigen Geschmack. Kakis sollten deshalb unbedingt nur in völlig reifem Zustand gegessen werden, wenn sie eine tieforange bis blassrote Schale haben und auf Druck leicht nachgeben. Da der Transport im reifen Zustand, wenn die Früchte sehr weich werden, nicht möglich ist, werden im Handel nur unreife Früchte angeboten. Diese können bei Zimmertemperatur nachreifen und entfalten ihr süßes Aroma, wenn die Haut glasig wird und sich die Frucht fast überreif anfühlt. Es empfiehlt sich die Schale nicht mitzuessen, sondern die Frucht aufzuschneiden und das Fruchtfleisch herauszulöffeln, vergleichbar mit einer Kiwi. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2024 insgesamt 21 Kakiproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Gemäß Herkunftsangaben kamen alle Proben aus konventionellem Anbau in Spanien.
In allen 21 Proben (= 100 %) wurden Rückstände von Wirkstoffen aus Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. In vier Proben hiervon überschritten einzelne Pestizidrückstände die Höchstgehalte. Darunter war eine Probe, die auch unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit das Insektizid Deltamethrin gesichert oberhalb des Höchstgehalts enthielt. Diese Kakiprobe wurde als nicht verkehrsfähig beurteilt.
In den übrigen drei Proben lagen die Gehalte einzelner Pestizide zwar über dem jeweiligen Höchstgehalt, jedoch noch innerhalb der jeweiligen analytischen Messunsicherheit. Somit waren diese Proben verkehrsfähig. Hierbei handelte es in der ersten Probe um das Insektizid Acetamiprid, in der zweiten Probe um Acetamiprid und Deltamethrin und in der dritten Probe um das Fungizid Fludioxonil.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung eins zusammengefasst.
Mehrfachrückstände in Form von zwei bis maximal sieben Wirkstoffen waren in 18 Kakiproben (= 86 Prozent) enthalten. Am häufigsten wurden Rückstände von zwei Pestizidwirkstoffen in den Proben nachgewiesen (siehe Abbildung zwei).
Insgesamt wurden Rückstände von zehn unterschiedlichen Wirkstoffen aus Pflanzenschutzmitteln in den Kakiproben festgestellt, darunter weitaus am häufigsten Lambda-Cyhalothrin (19-mal), wie Deltamethrin ebenfalls ein Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide (siehe Abbildung drei).
Fazit:
Die untersuchten Kakiproben enthielten insgesamt nur wenige unterschiedliche Pflanzenschutzmittelrückstände. Das könnte daran gelegen haben, dass sämtliche Proben aus Spanien kamen. Auffällig waren die relativ häufigen Überschreitungen von Pestizidhöchstgehalten, allerdings bewegten sich diese teilweise in der analytischen Messunsicherheit.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: