Pflanzenschutzmittelrückstände in Brokkoli (PDF, nicht barrierfrei)
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Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Brokkoli
Ingesamt wurden 68 Brokkoliproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände im Jahr 2024 untersucht, darunter fünf Proben aus Bioanbau. In 46 Proben waren Pestizidrückstände nachweisbar. Eine Probe wies eine Höchstgehaltsüberschreitung eines für Brokkoli in Deutschland nicht zugelassenen Fungizids auf.
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Brokkoli – grünes Kraftpaket und sehr beliebt! Brokkoli kommt aus Kleinasien, gehört zu der Familie der Kreuzblütengewächse und ist eng verwandt mit dem Blumenkohl. Es gibt beim Brokkoli auch weiße, gelbe und violette Varietäten. Es gibt ihn ganzjährig zu kaufen. Die Hauptsaison beschränkt sich auf die Monate von Mai bis November. Brokkoli ist wie alle Kohlsorten ein kalorienarmer Lieferant für gesunde Ballastststoffe, die für eine gutes Sättigungsgefühl sorgen. Zudem ist er reich an Vitamin C und K, sowie wertvolle Folsäure. Da er nur sehr dezent und mildwürzig nach Kohl schmeckt, ist er auch bei Kindern sehr beliebt. Die leckeren Röschen lassen sich leicht zubereiten: sowohl vitaminschonend als leckere Rohkost beispielsweise Salat roh oder auch gekocht, gedämpft oder gedünstet. Frischer Brokkoli lässt sich im Gemüsefach in einer Frischhaltefolie bis zu vier Tagen lagern, blanchiert kann er tiefgekühlt bis zu sechs Monaten gelagert werden. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2024 insgesamt 68 Brokkoliproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht, darunter fünf Proben aus biologischer Erzeugung.
28 Proben stammten aus Anbau in Deutschland, davon zwei Bioproben. 25 Proben kamen aus Spanien davon drei Bioproben, elf Proben aus Italien und vier Proben aus den Niederlanden.
22 Brokkoliproben (= 32 Prozent) enthielten keine nachweisbaren Pflanzenschutzmittelrückstände, darunter alle fünf Bioproben.
In 46 Proben (= 68 Prozent) wurden Rückstände von Pestiziden festgestellt, darunter 18 Proben aus Deutschland, 15 Proben aus Spanien, neun Proben aus Italien und alle vier Proben aus den Niederlanden.
Eine Brokkoliprobe aus Deutschland wies die beiden Metabolite TFNA und TFNG des Insektizids Flonicamid in überhöhter Konzentration auf. Beide Metabolite bilden einen gemeinsamen Summenhöchstgehalt mit dem eigentlichen Wirkstoff. Aus der Berechnung ergab sich, dass auch unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit von 50 Prozent eine gesicherte Höchstgehaltsüberschreitung von Flonicamid (Summe) vorlag. Deshalb wurde diese Probe als nicht verkehrsfähig beurteilt.
Da in Deutschland der Wirkstoff Flonicamid in keinem Pflanzenschutzmittel für die Anwendung bei Brokkoli zugelassen ist, wurde zusätzlich das zuständige Pflanzenschutzamt über den Befund informiert. Das Pflanzenschutzamt wird prüfen, ob hier eine unzulässige Anwendung stattgefunden hat.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung eins zusammengefasst.
In Abbildung zwei ist die Anzahl der Rückstände je Herkunftsland dargestellt. Mehrfachrückstände, das heißt mehr als ein Pestizidrückstand, wurden in 37 Proben (= 54 Prozent) nachgewiesen. Am häufigsten (13-mal) wurden zwei Rückstände je Probe festgestellt. Das Maximum bildeten sieben Pflanzenschutzmittelrückstände in einer Brokkoliprobe aus Spanien.
In Abbildung drei ist die Häufigkeit der bestimmten Pestizide zusammengefasst. Insgesamt wurden in den Proben Rückstände von 21 verschiedenen Pestizidwirkstoffen festgestellt. Am häufigsten waren Rückstände des Fungizids Difenoconazol (20-mal) nachweisbar, gefolgt von dem Fungizid Azoxystrobin (17-mal) und dem Insektizid Spirotetramat (14-mal).
Fazit:
In etwa zwei Drittel der hier untersuchten Brokkoliproben waren Pflanzenschutzmittelrückstände nachweisbar. In mehr als 50 Prozent der Proben wurden Mehrfachrückstände bestimmt.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: