Pflanzenschutzmittelrückstände in Petersilie (PDF, nicht barrierefrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Petersilie
Insgesamt wurden 17 Proben frische und fünf Proben tiefgefrorene Petersilie (Blattpetersilie) auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2024 untersucht. In 13 Petersilienproben waren Pestizidrückstände nachweisbar. In einer Probe frische Petersilie überschritt ein Pestizid gesichert den zulässigen Höchstgehalt.
Kräuter - vielseitig und aromatisch! Unter Kräutern im küchensprachlichen Sinne werden Pflanzen verstanden, die würzende und duftende Inhaltsstoffe enthalten. Ob Petersilie, Schnittlauch oder Basilikum – Kräuter sind aus der Küche nicht wegzudenken. Sie würzen Speisen, machen sie bekömmlicher und dienen zur Dekoration auf einem angerichteten Teller. Beim Einkauf sollen frische Kräuter grün saftig aussehen und aromatisch riechen. Bei Bundware sollten die Stängel nicht verholzt sein. Eine gute Alternative sind auch frische Kräuter im Topf. Gefrorene Kräuter und Kräutermischungen sind ideal für eine längere Vorratshaltung. Kräuter enthalten nicht nur Vitamine und Mineralstoffe, sondern noch weitere Stoffe, die sie erst so bedeutsam für die Küche machen. Besonders interessant für alle Feinschmecker sind die ätherischen Öle, durch die die Kräuter ihr starkes Aroma entfalten. Mit ihrem intensiven Geschmack können Kräuter beim Würzen teilweise das Salz ersetzen und so zu einer natriumärmeren Ernährung beitragen. Weitere Inhaltsstoffe sind Harze, Alkaloide, Saponine, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe, organische Säuren, Enzyme und pflanzliche Hormone.Zweijährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler Blattpetersilie wird als würzendes Kraut und Zierde von Speisen genutzt. Die krause Variante der Blattpetersilie hat stark gekräuselte Blätter mit milderem Geschmack. Die ungekräuselten Blätter der glatten Blattpetersilie sind würziger. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Jahr 2024 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 17 Proben frische Petersilie und fünf Proben Tiefkühl (TK)-Petersilie auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Von der frischen Petersilie stammten 13 Proben aus Deutschland, zwei Proben aus den Niederlanden und eine Probe aus Spanien. Bei einer weiteren Probe war das Anbauland nicht angegeben. Von den deutschen Petersilienproben kamen drei Proben aus biologischer Landwirtschaft.
Die insgesamt fünf TK-Petersilienproben kamen jeweils zweimal aus konventionellem Anbau in Deutschland sowie aus Bioanbau in der EU. Bei einer weiteren TK-Probe aus konventioneller Erzeugung blieb der Ursprung der Petersilie mangels Angabe auf der Fertigpackung unbekannt. Diese Angabe ist bei Tiefkühlprodukten gesetzlich auch nicht gefordert.
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln konnten in zusammen 13 Proben (= 59 Prozent) nachgewiesen werden. Hiervon überschritt eine Probe frische Petersilie aus Spanien den zulässigen Höchstgehalt des Herbizids Fluazifop auch unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit gesichert und wurde deshalb als nicht verkehrsfähig beurteilt.
Keine Pestizidrückstände waren in insgesamt neun Proben (= 41 Prozent) bestimmbar, davon sieben Proben frische Petersilie aus deutschem Anbau und zwei Proben TK-Petersilie mit Herkunftsangabe „EU“. Unter diesen neun Proben waren auch alle fünf Bioproben.
In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung der Petersilienproben auf die Herkunftsländer zusammengefasst.
Abbildung zwei zeigt die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände in den Petersilienproben aufgeschlüsselt nach dem jeweiligen Herkunftsland.
Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in insgesamt elf Proben (= 50 Prozent) festgestellt, davon acht Proben frische Petersilie und drei Proben TK-Petersilie. Das Maximum bildeten Rückstände von jeweils neun Pestizidwirkstoffen in einer Probe frische Petersilie aus Spanien, in einer Probe frische Petersilie ohne Herkunftsangabe sowie in einer Probe TK-Petersilie ohne Herkunftsangabe.
Abbildung drei zeigt die in den Petersilienproben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe.
Insgesamt wurden Rückstände von 20 unterschiedlichen Wirkstoffen in den Proben nachgewiesen, davon 18 in den frischen Petersilien und sieben in den TK-Petersilien. Am häufigsten wurde das Fungizid Azoxystrobin sowohl in den frischen Petersilienproben (sechsmal) als auch in den TK-Petersilienproben (dreimal) bestimmt.
Fazit:
Die Untersuchung hat gezeigt, dass Petersilie aus konventioneller Produktion und unabhängig davon ob frisch oder tiefgefroren häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthält.
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