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Äpfel – Knackig, rund und frei von Pflanzenschutzmittelrückständen?

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Insgeamt wurden 87 Proben Äpfel, darunter vier Bioproben, auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2024 untersucht. In neun Proben, darunter alle Bioproben, wurden keine Rückstände nachgewiesen. In 78 Proben mit Pestizidrückständen wurden keine Höchstgehaltsüberschreitungen festgestellt.

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Äpfel – knackig und gesund!

Der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland. Die runde Frucht ist so vielseitig, wie kaum ein anderes Obst und schmeckt in allen Variationen. Ob als Knabberei zwischendurch, in leckeren Kuchen oder Süßspeisen, in knackigen Salaten oder zum Verfeinern von Suppen und Eintöpfen.

Achten Sie beim Apfel-Einkauf auf eine unbeschädigte Schale und kaufen Sie nur Äpfel ohne faule Stellen oder Druckstellen.

Äpfel sollten möglichst kühl (ca. 3-7°C) und bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Sie verströmen das natürliche, farblose, leicht süßlich riechende „Reifungsgas“ Ethen/Ethylen. Es lässt bestimmte Obst- und Gemüsearten in ihrer Nähe schneller reifen und somit auch schneller verderben. Daher Äpfel immer separat oder mit Abstand zu ethenempfindlichen Arten wie beispielsweise Bananen, Birnen, Kiwi und Tomaten lagern.

Der Apfel ist nicht nur lecker sondern liefert viele Vitamine, neben den Vitaminen A und der B-Gruppe enthält der Apfel vor allem Vitamin C. Zudem ist er reich an wertvollen Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und wichtigen Ballaststoffen wie Pektin mit verdauungsfördernder und cholesterinsenkender Wirkung. Die meisten Vitamine und sekundären Pflanzenstoffe sind in der Apfelschale oder direkt darunter. Deshalb ist es wichtig, das Obst nach Möglichkeit mit Schale zu genießen.

Äpfel am besten mit warmem Wasser waschen und mit einem Tuch gründlich abreiben, um Rückstände möglichst weitgehend zu entfernen!


Untersuchungsergebnisse des LAVES

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2024 insgesamt 87 Proben Äpfel auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Sie stammten 62-mal aus Deutschland, 16-mal aus Italien, viermal aus den Niederlanden, zweimal aus Frankreich und je einmal aus Chile, Neuseeland und Polen.

Unter den Apfelproben aus deutschem Anbau waren auch vier Proben aus Bioanbau.

Nach den vorliegenden Angaben kamen 52 (= 84 Prozent) der 62 deutschen Apfelproben von Erzeugern in Niedersachsen. Insofern wird die Verteilung der Pestizidrückstände in den Apfelproben aus Deutschland weitgehend von den Proben niedersächsischer Herkunft bestimmt.

Eine weitere Probe deutscher Äpfel stammte aus Anbau in Schleswig-Holstein; bei den übrigen Proben blieb das Bundesland mangels Angabe des Erzeugers unbekannt.

Neun Apfelproben waren ohne nachweisbare Pestizidrückstände. Hierbei handelte es sich um die vier Proben aus Bioanbau sowie um fünf Proben aus konventioneller Erzeugung in Deutschland.

In allen übrigen 78 Apfelproben waren Rückstände von Wirkstoffen aus Pflanzenschutzmitteln nachweisbar.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen aller Proben sind in Abbildung eins zusammengefasst.

Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Äpfel; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsge-halten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Äpfel; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsge-halten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung zwei ist die Anzahl der Rückstände in den Apfelproben je Herkunftsland dargestellt.

In 76 Apfelproben (= 87 Prozent) wurden Mehrfachrückstände von zwei bis acht Wirkstoffen nachgewiesen. Das Maximum mit acht Wirkstoffen bildete eine Probe Äpfel aus konventioneller Erzeugung in Niedersachsen.

Sowohl bei den Apfelproben aus deutschem Anbau als auch bei den übrigen Proben waren am häufigsten zwei bis vier Pflanzenschutzmittel feststellbar.

Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in Äpfeln; berücksichtigt sind Proben mit Rückstands-gehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in Äpfeln; berücksichtigt sind Proben mit Rückstands-gehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung drei zeigt das Wirkstoffspektrum der in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel.

Die untersuchten Proben enthielten Rückstände von insgesamt 28 verschiedenen Wirkstoffe. Am häufigsten bestimmbar waren die Fungizide Captan (74-mal), Trifloxystrobin (38-mal) und Fludioxonil (28-mal). Diese Wirkstoffe werden bei Kernobst unter anderem gegen Mehltau, Schorfbildung und Lagerfäulen eingesetzt.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse von 2024 bis 2020 in der Tabelle zeigt den Einfluss der unterschiedlichen Anzahl Bioproben auf die Statistik. Abgesehen davon hat sich die Rückstandsituation bei Äpfeln insgesamt wenig verändert hat.


Jahr 2024

Jahr 2023

Jahr 2021

Jahr 2020

Anzahl Proben

87

108

122

79

-davon Bioproben

4 (= 5 %)

17 (= 16 %)

9 (= 7 %)

14 (= 18%)

Proben mit Rückständen

78 (= 90 %)

86 (= 80 %)

113 (= 93 %)

65 (= 82 %)

Proben mit

Mehrfachrückständen

76 (= 87 %)

67 (= 62 %)

105 (= 86 %)

63 (= 80 %)

Mehrfachrückstände

2-7

2-6

2-7

2-7

Häufigste Anzahl Rückstände pro Probe

2-3

2

2

2

Anzahl verschiedener

Rückstände

28

28

30

27

Höchstgehaltsüberschreitungen

0

1

0

0

Tabelle: Vergleich der Untersuchungsergebnisse aus den Jahren 2024 bis 2020

Fazit:

Die Untersuchung von 79 Proben Äpfeln hat die Ergebnisse aus den Vorjahren bestätigt, wonach konventionell erzeugte Äpfel sehr häufig Mehrfachrückstände aus Pflanzenschutzmitteln enthalten.

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

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Pflanzenschutzmittel

Pflanzenschutzmittel werden als Schutz vor Pilzen, Insekten, Milben, Unkräutern, Schnecken, Wildfraß etc verwendet. In Deutschland sind rund 250 Wirkstoffe in zugelassenen Pflanzenschutzmitteln registriert, die wiederum in etwa 1050 verschiedenen Handelsprodukten enthalten sind. mehr
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Der Apfel ist das beliebteste Obst in Deutschland. Die runde Frucht ist so vielseitig wie kaum ein anderes Obst und schmeckt in allen Variationen. Das LAVES untersucht Apfelproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände und gibt weitere Infos rund um den Apfel. mehr
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