Tolle Knolle mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
Regelmäßige Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittelrückstände im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg
Die vielseitige Knolle
Die Kartoffel, in Teilen Deutschlands auch als Erdapfel bezeichnet, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Samen der Kartoffelpflanze und die Keime an der Knolle sind für den Menschen leicht giftig, weshalb nur die Knolle selbst für die Weiterverarbeitung geeignet ist.
Weltweit gibt es etwa 5.000 verschiedene Kartoffelsorten. Die unterschiedlichen Sorten werden unter anderem nach ihrem Verwendungszweck unterschieden und deshalb mit Aufschriften wie „festkochende Speisekartoffeln“ oder „mehlig kochende Speisekartoffeln“ gekennzeichnet. Die Kartoffel findet aber nicht nur in der Küche Verwendung, sondern auch als Futtermittel in der Tierzucht oder als Pflanzgut für die Entstehung neuer Kartoffeln.
Jährlich werden weltweit über 370 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Der Pro-Kopf-Verbrauch in deutschen Haushalten liegt bei circa 60 Kilogramm pro Jahr. Gerichte wie Pommes Frites, Kartoffelpuffer, Kartoffelpüree, Bratkartoffeln und Bauernfrühstück sind nur einige Beispiele, warum die Knolle für viele unentbehrlich ist. Geschätzt wird die Kartoffel aber auch wegen Ihrer gesunden Eigenschaften. Sie hat einen vergleichsweise hohen Gehalt an Kohlenhydraten und macht deshalb lange satt. Außerdem liefert die Kartoffel wichtige Vitamine sowie Mineralstoffe und enthält kaum Fett.
Untersuchung des LAVES
Um sich einen Überblick über die Belastungssituation der Kartoffeln mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu verschaffen, hat das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg im Jahr 2023 insgesamt 29 Kartoffelproben untersucht, darunter sechs Proben aus biologischem Landbau.
12 Kartoffelproben (41 Prozent), darunter alle sechs Proben aus ökologischem Anbau, waren rückstandsfrei.
Am häufigsten waren das Keimhemmungsmittel 1,4-Dimethylnaphthalin sowie Phosphonsäure als ein mögliches Abbauprodukt des Fungizids Fosetyl in jeweils fünf Proben bestimmbar.
Die Ergebnisse aus dem Jahr 2023 bestätigen die Untersuchungen aus vorangegangenen Jahren, wonach es sich bei Kartoffeln um ein Erzeugnis handelt, das vor allem Rückstände von Keimhemmungsmitteln und Fungiziden enthält.
Tipps zur Lagerung
Werden Kartoffelknollen über längere Zeit dem Licht ausgesetzt, bildet sich Chlorophyll (Blattgrün). Um dies zu verhindern, sollten Kartoffeln immer dunkel und kühl gelagert werden. Bei der Grünfärbung können sich Bitterstoffe wie Solanin bilden. Diese Stoffe sind giftig und im Geschmack bitter. Durch das Schälen der Kartoffeln kann jedoch ein großer Teil der Bitterstoffe entfernt werden.
Je wärmer es ist, umso schneller keimen Kartoffeln. Aus diesem Grund ist eine kühle Lagerung (etwa im Keller) ebenfalls empfehlenswert. Im Kühlschrank sollten Kartoffeln allerdings nur sehr kurz gelagert werden, da sich ihre Stärke bei zu viel Kälte in Zucker umwandelt und sich der Geschmack verändert.
Werden die Kartoffeln in Plastikverpackungen gekauft, ist es am besten, die Verpackung zu entfernen, damit sich keine Feuchtigkeit bildet.
Kartoffeln sollten getrennt von Obst (wie Äpfeln) gelagert werden, da es die Knollen schneller reifen lässt.
Zusammenfassung:
Dunkel lagern:
- am besten im Vorratsraum oder Keller
- in einem Behältnis, das Licht abhält und in dem die Luft zirkulieren kann (zum Beispiel Weidenkorb, Holzkiste)
- nicht mehr als 13 Grad Celsius Raumtemperatur
- im Kühlschrank nur als Notlösung für 1-2 Tage lagern
- Getrennt von Obst lagern