Pflanzenschutzmittelrückstände in Weißkohl und Rotkohl (PDF, nicht barrierefrei)
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Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Weiß-, Spitz- und Rotkohl?
Insgesamt wurden 25 Proben Weiß- und Spitzkohl und fünf Proben Rotkohl auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im ersten Quartal 2024 untersucht. In sieben Proben Weiß- und Spitzkohl und einer Rotkohlprobe waren keine Pestizidrückstände nachweisbar. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.
Kohl – gesundes WintergemüseWeiß- und Rotkohl als klassiches Herbst- und Wintergemüse sind Varianten des Kopfkohls. Umgangssprachlich wird Weißkohl auch als Kappis, Kohlkopf, Krautkopf oder Weißkraut bezeichnet. Beliebte Gerichte mit frischem Weißkohl sind Kohlrouladen, Sauerkraut, deftige Eintöpfe und Aufläufe sowie Krautsalat. Rotkohl, wird je nach Region auch Rotkraut oder Blaukraut genannt. Er wird traditionell als Beilage oder als Suppe gekocht. Lässt sich zudem aber auch vitaminschonend als leckere Rohkost zubereiten. Spitzkohl, auch Spitzkraut oder Butterkohl genannt, ist eine mit dem Weißkohl verwandte Sorte des Gemüsekohls. Beim Einkauf von frischem Kohl sollte man darauf achten, dass der Kohlkopf fest geschlossen ist und keine Fraß- oder Schlagstellen hat. Die Blätter sollten knackig aussehen und eine kräftige, glatte und matt glänzende Färbung zeigen. Kohl, dessen Blätter bereits dunkle Flecken haben oder sehr welk aussehen sollte gemieden werden. An einem kühlen Ort (im Kühlschrank oder Keller) hält sich ein Kohlkopf etwa zwei Wochen. Angeschnittener Kohl mit Frischhaltefolie abgedeckt im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert, sollte spätestens nach einer Woche aufgebraucht werden. Kohl lässt sich, klein geschnitten entweder roh oder kurz blanchiert, auch gut einfrieren. Schonend zubereitet ist Kohl reich an Vitamin- und Mineralstoffen und enthält außerdem die für ihn typischen Glucosinolate. Glucosinolate sind sogenannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die für den typischen Geschmack und Geruch verantwortlich sind. Damit ist Kohl ein wichtiger Nährstofflieferant für die Herbst- und Winterzeit! |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im ersten Quartal des Jahres 2024 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 25 Proben Weiß- und Spitzkohl und fünf Proben Rotkohl auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Mit Herkunft Deutschland waren zwölf Proben Weiß- und Spitzkohl gekennzeichnet. Aus den Niederlanden kamen fünf Proben, vier Proben aus Portugal und eine Probe aus Spanien. Bei drei weiteren Proben fehlte die Herkunftsangabe. Vier Rotkohlproben stammten aus Deutschland und von einer Rotkohlprobe war die Herkunft ungeklärt.
In Abbildung eins ist für Weiß- und Spitzkohl die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln konnten bei Weiß- und Spitzkohl in neun deutschen, fünf niederländischen, drei portugiesischen und in einer Probe ungeklärter Herkunft nachgewiesen werden. Bei Rotkohl waren eine Probe aus Deutschland sowie insgesamt sieben Proben bei Weiß- und Spitzkohl mit unterschiedlicher Herkunft ohne nachweisbare Pflanzenschutzmittelrückstände.
Höchstgehaltsüberschreitungen wurden in keiner Probe festgestellt.
Eine deutsche Probe Spitzkohl wies Rückstände des Fungizids Metalaxyl auf. Die Anwendung von Metalaxyl ist für Spitzkohl in Deutschland nicht erlaubt. Dieser Befund wurde an das Pflanzenschutzamt zur Überprüfung, ob eine unzulässige Anwendung vorliegt, weitergeleitet.
Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte, wurden in zehn Weiß- und Spitzkohlproben (= 40 Prozent) bestimmt. Drei Proben aus Deutschland, je zwei aus den Niederlanden und Portugal sowie eine Probe von ungeklärter Herkunft wiesen nur einen Wirkstoff auf. In Rotkohl waren in zwei Proben jeweils ein Stoff und in zwei weiteren Proben je zwei Stoffe nachweisbar. In Weiß- und Spitzkohl und Rotkohl wurden maximal zwei unterschiedliche Rückstände bestimmt.
Insgesamt waren sieben verschiedene Wirkstoffe in den Weiß- und Spitzkohlproben enthalten. Am häufigsten wurden das Insektizid Spirotetramat (siebenmal), das Fungizid Fluopyram (sechsmal) und das Insektizid Flonicamid (fünfmal) nachgewiesen.
In Rotkohl waren Spirotetramat, Fluopyram und Flonicamid jeweils zweimal bestimmt worden.
Fazit
Verglichen mit anderen Gemüsearten enthielten die untersuchten Proben von Weiß-, Spitz- und Rotkohl wenige Rückstände von Pflanzenschutzmitteln.
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