Pflanzenschutzmittelrückstände in Pfirsichen und Nektarinen (PDF, nicht barrierefrei)
(0,63 MB)
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Pfirsichen und Nektarinen?
34 Proben Pfirsiche und 22 Proben Nektarinen wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2023 untersucht. Abgesehen von einer Probe Bio-Nektarinen ohne Rückstände waren Pestizide in allen übrigen Proben nachweisbar. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.
Direkt zu den Untersuchungsergebnissen
Pfirsiche und Nektarinen – pelzig oder glatt? Der Pfirsich- und Nektarinenbaum gehört zur Familie der Rosengewächse, die leckere Früchte als Steinobst liefert. Die glattschalige Nektarine ist eine Varietät des weich-pelzigen Pfirsichs. Sie unterscheiden sich äußerlich aber auch im Geschmack und der Struktur: zum saftig-süßen Pfirsich weist der Geschmack der Nektarine eher eine leicht säuerliche Note auf. Das leckere Steinobst ist nicht nur kalorienarm sondern das Fruchtfleisch liefert unter anderem Vitamin A, C und E, einige B-Vitamine und die Mineralstoffe Kalium und Magnesium. Die Nektarine enthält etwas weniger Wasser, aber durchschnittlich etwas mehr Zucker als der Pfirsich. Pfirsiche und Nektarinen haben Hauptsaison zwischen Juli und September. Hauptlieferländer für den deutschen Markt sind Italien, Spanien, Frankreich und auch Griechenland. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Jahr 2023 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 34 Proben Pfirsiche und 22 Proben Nektarinen auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Während eine Probe italienischer Nektarinen aus Bio-Anbau kam, stammten alle übrigen Proben aus konventioneller Produktion.
Als Erzeugerländer der Pfirsichproben waren 29-mal Spanien, dreimal Italien und einmal Marokko angegeben; bei einer weiteren Probe fehlte die Herkunftsangabe.
Die beprobten Nektarinen stammten 18-mal aus Spanien, dreimal aus Italien und einmal aus Griechenland.
Lediglich in der italienischen Nektarinenprobe aus Bio-Anbau waren keine Pestizidrückstände nachweisbar. In den übrigen 55 Proben (= 98 Prozent) der zusammen 56 Pfirsich- und Nektarinenproben wurden Rückstände unterhalb der jeweiligen Höchstgehalte bestimmt. Somit waren Pestizide in 100 Prozent der Pfirsichproben und in 95 Prozent der Nektarinenproben enthalten.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung eins zusammengefasst.
Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in zusammen 54 der 56 Pfirsich- und Nektarinenproben (= 96 Prozent) bestimmt (siehe Abbildung zwei). Diese verteilten sich auf jeweils 33 Pfirsichproben (= 97 Prozent) und 21 Nektarinenproben (= 95 Prozent). Am häufigsten waren vier Wirkstoffe (17-mal) in den Proben feststellbar. Die Maxima stellten zehn verschiedene Rückstände in einer Probe spanischer Pfirsiche und neun verschiedene Rückstände in einer Probe spanischer Nektarinen dar.
Insgesamt konnten 24 verschiedene Wirkstoffe in den Pfirsichen und Nektarinen bestimmt werden (siehe Abbildung drei). Hierbei waren das Insektizid Deltamethrin (40-mal) sowie die Fungizide Fludioxonil (37-mal) und Fluopyram (32-mal) am häufigsten in den Proben enthalten.
Ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse von 2023 bis 2020 in Tabelle eins zeigt, dass sich insgesamt die Rückstandsituation kaum verändert. Erfreulicherweise wurden in den letzten vier Jahren keine Höchstgehaltsüberschreitungen festgestellt.
Jahr 2023 |
Jahr 2022 |
Jahr 2021 |
Jahr 2020 |
|
Anzahl Proben |
56 |
19 |
30 |
34 |
-davon Bioproben |
1 (= 2 %) |
1 (= 5 %) |
0 (= 0 %) |
1 (= 3 %) |
Proben mit Rückständen |
55 (= 98 %) |
17 (= 89 %) |
30 (= 100 %) |
32 (= 94 %) |
Proben ohne Rückstände |
1 (= 2 %) |
2 (= 11 %) |
0 (= 0 %) |
2 (= 6 %) |
Proben mit Mehrfachrückständen |
54 (= 96 %) |
15 (= 79 %) |
28 (= 93 %) |
25 (= 74 %) |
Mehrfachrückstände |
2-10 |
3-10 |
2-9 |
2-6 |
Häufigste Anzahl Rückstände pro Probe |
4 |
3-6 |
4 |
2-3 |
Anzahl verschiedener Rückstände |
24 |
23 |
33 |
26 |
Höchstgehaltsüberschreitungen |
0 |
0 |
0 |
0 |
Tabelle 1: Vergleich der Untersuchungsergebnisse in den Jahren 2023 bis 2020
Fazit:
In Pfirsichen und Nektarinen aus konventionellem Anbau sind sehr häufig Pestizidrückstände nachweisbar. Diese liegen meistens in Form von Mehrfachrückständen vor.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: