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Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Pfirsichen und Nektarinen?

Bildrechte: © Markus Mainka - stock.adobe.com

34 Proben Pfirsiche und 22 Proben Nektarinen wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2023 untersucht. Abgesehen von einer Probe Bio-Nektarinen ohne Rückstände waren Pestizide in allen übrigen Proben nachweisbar. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.

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Pfirsiche und Nektarinen – pelzig oder glatt?

Der Pfirsich- und Nektarinenbaum gehört zur Familie der Rosengewächse, die leckere Früchte als Steinobst liefert. Die glattschalige Nektarine ist eine Varietät des weich-pelzigen Pfirsichs. Sie unterscheiden sich äußerlich aber auch im Geschmack und der Struktur: zum saftig-süßen Pfirsich weist der Geschmack der Nektarine eher eine leicht säuerliche Note auf.

Das leckere Steinobst ist nicht nur kalorienarm sondern das Fruchtfleisch liefert unter anderem Vitamin A, C und E, einige B-Vitamine und die Mineralstoffe Kalium und Magnesium. Die Nektarine enthält etwas weniger Wasser, aber durchschnittlich etwas mehr Zucker als der Pfirsich.

Pfirsiche und Nektarinen haben Hauptsaison zwischen Juli und September. Hauptlieferländer für den deutschen Markt sind Italien, Spanien, Frankreich und auch Griechenland.

Die frischen Früchte reifen schnell nach und sollten daher möglichst bald verzehrt werden. Beim Einkauf von leicht unreifen und festen Früchten reifen diese zu Hause bei Zimmertemperatur innerhalb von 2-3 Tagen bis zu ihrem vollem Geschmack nach. Kühl (circa 4-7°C) gelagert sind die bis zu vier Tagen haltbar. Pfirische und Nektarinen vor dem Verzehr immer gründlich mit warmen Wasser abwaschen.

Untersuchungsergebnisse des LAVES

Im Jahr 2023 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 34 Proben Pfirsiche und 22 Proben Nektarinen auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

Während eine Probe italienischer Nektarinen aus Bio-Anbau kam, stammten alle übrigen Proben aus konventioneller Produktion.

Als Erzeugerländer der Pfirsichproben waren 29-mal Spanien, dreimal Italien und einmal Marokko angegeben; bei einer weiteren Probe fehlte die Herkunftsangabe.

Die beprobten Nektarinen stammten 18-mal aus Spanien, dreimal aus Italien und einmal aus Griechenland.

Lediglich in der italienischen Nektarinenprobe aus Bio-Anbau waren keine Pestizidrückstände nachweisbar. In den übrigen 55 Proben (= 98 Prozent) der zusammen 56 Pfirsich- und Nektarinenproben wurden Rückstände unterhalb der jeweiligen Höchstgehalte bestimmt. Somit waren Pestizide in 100 Prozent der Pfirsichproben und in 95 Prozent der Nektarinenproben enthalten.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung eins zusammengefasst.

Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in zusammen 54 der 56 Pfirsich- und Nektarinenproben (= 96 Prozent) bestimmt (siehe Abbildung zwei). Diese verteilten sich auf jeweils 33 Pfirsichproben (= 97 Prozent) und 21 Nektarinenproben (= 95 Prozent). Am häufigsten waren vier Wirkstoffe (17-mal) in den Proben feststellbar. Die Maxima stellten zehn verschiedene Rückstände in einer Probe spanischer Pfirsiche und neun verschiedene Rückstände in einer Probe spanischer Nektarinen dar.

Abbildung 2: Rückstände in den Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Rückstände in den Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt konnten 24 verschiedene Wirkstoffe in den Pfirsichen und Nektarinen bestimmt werden (siehe Abbildung drei). Hierbei waren das Insektizid Deltamethrin (40-mal) sowie die Fungizide Fludioxonil (37-mal) und Fluopyram (32-mal) am häufigsten in den Proben enthalten.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse von 2023 bis 2020 in Tabelle eins zeigt, dass sich insgesamt die Rückstandsituation kaum verändert. Erfreulicherweise wurden in den letzten vier Jahren keine Höchstgehaltsüberschreitungen festgestellt.

Jahr 2023

Jahr 2022

Jahr 2021

Jahr 2020

Anzahl Proben

56

19

30

34

-davon Bioproben

1 (= 2 %)

1 (= 5 %)

0 (= 0 %)

1 (= 3 %)

Proben mit Rückständen

55

(= 98 %)

17 (= 89 %)

30 (= 100 %)

32 (= 94 %)

Proben ohne Rückstände

1 (= 2 %)

2 (= 11 %)

0 (= 0 %)

2 (= 6 %)

Proben mit

Mehrfachrückständen

54

(= 96 %)

15 (= 79 %)

28 (= 93 %)

25 (= 74 %)

Mehrfachrückstände

2-10

3-10

2-9

2-6

Häufigste Anzahl Rückstände pro Probe

4

3-6

4

2-3

Anzahl verschiedener

Rückstände

24

23

33

26

Höchstgehaltsüberschreitungen

0

0

0

0

Tabelle 1: Vergleich der Untersuchungsergebnisse in den Jahren 2023 bis 2020

Fazit:

In Pfirsichen und Nektarinen aus konventionellem Anbau sind sehr häufig Pestizidrückstände nachweisbar. Diese liegen meistens in Form von Mehrfachrückständen vor.

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

Feldspritze nah Bildrechte: © Kara - stock.adobe.com

Pflanzenschutzmittel

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