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Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Lorbeerblättern – Das sprichwörtliche Haar in der Suppe?

LAVES untersucht Lorbeerblätter auf Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)


getrocknete Lorbeerblätter Bildrechte: © foodlia - Fotolia.com
getrocknete Lorbeerblätter

Vor allem in den kalten Monaten werden Lorbeerblätter gerne für die Zubereitung von Suppen, Eintöpfen und Schmorgerichten verwendet. Sie verleihen den Gerichten eine zusätzliche würzige Note.

Der immergrüne Strauch Laurus nobilis L. braucht ein mildes Klima und wächst daher vor allem im Mittelmeerraum. Das größte Anbaugebiet liegt in der Türkei.

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover des LAVES wurden in den letzten Jahren insgesamt 40 Proben Lorbeerblätter auf Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen bei der unvollständigen Verbrennung (Pyrolyse) und beim Erhitzen von organischem Material. Einige Vertreter der PAK wirken krebserregend und erbgutschädigend. Neben zum Beispiel Tabakrauch sind es vor allem Nahrungsmittel, durch die der Mensch PAKs aufnehmen kann. Dabei entstehen die PAKs in der Regel erst bei der Zubereitung, wenn Lebensmittel bei der Herstellung oder Behandlung stark erhitzt werden oder mit Verbrennungsgasen beziehungsweise Rauch in Kontakt kommen. Dies ist vor allem beim Grillen, Rösten, Braten und Backen, aber auch bei der Herstellung und Verarbeitung durch Darren beziehungsweise Trocknen im direkten Kontakt mit offener Flamme oder Rauchgasen (Räuchern) gegeben.

Je nach Trocknungsart (zum Beispiel durch offenes Feuer) und anderen Umweltbedingungen können auch Kräuter wie Lorbeerblätter mit PAKs kontaminiert werden. Da die verwendeten Mengen bei der Zubereitung von Lebensmitteln eher gering sind, hat der europäische Gesetzgeber relativ hohe Grenzwerte festgesetzt. Im Anhang I der Verordnung Nr. 2023/915* über Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten in Lebensmitteln sind für getrocknete Gewürze Höchstgehalte von 10,0 µg/kg Benzo(a)pyren und 50,0 µg/kg PAK 4 (Summe aus Benzo(a)pyren, Benz(a)anthracen, Benzo(b)fluoranthen und Chrysen) festgelegt.

* Anmerkung: Vor Mai 2023 galt die Verordnung Nr. 1881/2006 zur Festsetzung der Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten in Lebensmitteln, in der im Anhang für getroknete Kräuter und Gewürze dieselben Höchstgehalte für Benzo(a)pyren und PAK 4 festgelegt waren.

Untersuchungsergebnisse des LAVES

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover (Standort Braunschweig) des LAVES wurden in den Jahren 2017, 2019 sowie 2022 insgesamt 40 Proben Lorbeerblätter untersucht. Dabei wurde deutlich, dass alle Proben mit PAKs belastet sind. Die Tabelle zeigt die Anzahl der Proben in Bezug auf die ermittelten PAK 4 Gehalte in den drei Untersuchungsjahren:

PAK 4
Anzahl Proben im Untersuchungsjahr < 10 µg/kg 10 – 50 µg/kg > 50 µg/kg
2017 2 7 5
2019 4 8 0
2022 4 10 0

Positiver Trend zu erkennen

Im Untersuchungsjahr 2017 wiesen noch fünf Lorbeerblätter-Proben einen PAK 4 Gehalt von über 50 µg/kg auf und lagen dementsprechend über dem Höchstgehalt gemäß der damals gültigen VO Nr. 1881/2006. Eine Probe überschritt den Höchstgehalt sogar um mehr als das doppelte und wies einen PAK 4 Gehalt von über 130 µg/kg auf. In diesen Fällen wurden die Verantwortlichen durch die zuständigen Überwachungsbehörden über die Untersuchungsergebnisse informiert und dazu angehalten, geeignete Maßnahmen zu einer Minimierung der PAK-Gehalte zu ergreifen.

Weder im Jahr 2019 noch im Jahr 2022 traten Lorbeerblätter-Proben mit PAK 4 Gehalten über 50 µg/kg auf. Nur zwei Proben im Jahr 2019 waren mit 42 µg/kg und 49 µg/kg knapp unter dem Höchstgehalt für PAK 4. Im Jahr 2022 lag der maximale PAK 4 Gehalt einer Probe sogar nur bei 40 µg/kg. Es ist also ein positiver Trend bei den PAK-Gehalten in Lorbeerblättern zu verzeichnen.

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