Pflanzenschutzmittelrückstände in Tomaten
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 20 Tomatenproben, darunter drei Proben aus Bioanbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In allen Proben wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt. Eine Tomatenprobe aus deutschem Anbau enthielt zwei unzulässige Wirkstoffe. |
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden 2016 insgesamt 20 Tomatenproben, darunter drei Proben aus Bioanbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Angegebene Anbauländer der Tomaten waren die Niederlande (12x), Deutschland (5x), Spanien (2x) und Italien (1x). Die 3 Bioproben stammten aus Spanien (2x) und Italien (1x). Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst:
10 Proben, darunter eine Bioprobe aus Spanien, wiesen Bromid lediglich in Spuren auf. Hingegen konnte Bromid in 8 Proben konventionell erzeugter Tomaten und in 2 Bioproben (1x Spanien, 1x Italien) im gleichen Konzentrationsbereich quantifiziert werden. Das Bromid könnte von den Tomaten aus natürlicherweise bromidhaltigen Erdböden aufgenommen worden sein oder ursprünglich aus bromhaltigen Begasungsmitteln zur Bodenentseuchung in Gewächshäusern stammen. Analytisch ist die Unterscheidung leider nicht möglich.
In Abbildung 2 wird die Anzahl der Rückstände je angegebenem Herkunftsland dargestellt:Von den 20 Tomatenproben enthielten 10 Proben (50 %) sogenannte Mehrfachrückstände, d. h. mehr als einen Wirkstoff pro Probe. Die Proben aus Deutschland wiesen bis zu drei Wirkstoffe auf, während eine Probe aus den Niederlanden fünf verschiedene Pestizidrückstände als Maximum enthielt.
Bei der Untersuchung der Tomatenproben wurden insgesamt zehn verschiedene Pestizidrückstände nachgewiesen, am häufigsten Bromid (Abbildung 3).
In einer Probe Tomaten mit Herkunftsangabe Deutschland wurden die beiden Insektizide Spiromesifen und Chlorantraniliprol nachgewiesen. Für Spiromesifen gibt es in Deutschland überhaupt keine erlaubte Anwendung und Chlorantraniliprol ist für Tomatenkulturen nicht zugelassen. Der Befund wurde daher dem zuständigen Pflanzenschutzamt zur Klärung einer möglicherweise unzulässigen Anwendung mitgeteilt.
Fazit:
Verglichen mit anderen Obst- und Gemüsearten enthielten die 2016 untersuchten Tomatenproben, wie bereits in früheren Untersuchungen (2014 und 2010) nur mäßige Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Erfreulicherweise traten 2016 keine Höchstgehaltsüberschreitungen auf.Tomaten
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: