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Pflanzenschutzmittelrückstände in Spargel

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 73 Proben Spargel, darunter zwei Proben aus Bioanbau, auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, inklusive Chlorat und Perchlorat, untersucht. In 61 Proben – dazu zählen sämtliche Proben aus Deutschland (49) – sind keine Rückstände nachgewiesen worden. In 12 Proben, davon eine Bioprobe, waren Rückstände nachweisbar.

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2018 insgesamt 73 Proben Spargel, darunter zwei Proben aus biologischem Anbau, auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln inklusive Chlorat und Perchlorat untersucht. 61 Proben waren weißer Spargel und bei 12 Proben handelte es sich um grünen Spargel.

Angegebene Herkunftsländer der insgesamt 61 Proben Weißspargel waren 48 Mal Deutschland, sieben Mal Peru, vier Mal Griechenland und je einmal Italien und Spanien. Die zusammen 12 Proben Grünspargel wurden in Mexiko (sieben Mal), Griechenland (zwei Mal) und jeweils einmal in Deutschland, Spanien und Peru angebaut. Beide Proben Grünspargel aus Griechenland stammten aus biologischer Erzeugung.

In insgesamt 61 Spargelproben (= 84 Prozent) wurden keine Rückstände nachgewiesen, darunter 55 Proben weißer Spargel (= 90 Prozent) und 6 Proben grüner Spargel (= 50 Prozent).

Pflanzenschutzmittel wurden in zusammen 12 Spargelproben (= 16 Prozent) festgestellt, verteilt auf sechs Proben Weißspargel aus Peru, drei Proben Grünspargel aus Mexiko sowie jeweils eine Probe Grünspargel aus Griechenland, Spanien und Peru. Die Probe griechischer Grünspargel stammte aus biologischer Erzeugung und enthielt das im Ökoanbau nicht zugelassene Schneckenbekämpfungsmittel (Molluskizid) Metaldehyd.

In Abbildung 1 ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Spargelproben; berücksichtigt sind Proben mit Gehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Rückstand.

In Abbildung 2 ist die Anzahl der Pestizide in den Spargelproben je Herkunftsland dargestellt.

In allen Proben aus Deutschland waren keine Rückstände nachweisbar. In jeweils einer Probe Grünspargel aus Peru und aus Mexiko waren zwei Wirkstoffe enthalten. Damit wiesen insgesamt nur drei Prozent aller 73 Spargelproben Mehrfachrückstände auf.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Anzahl der Rückstände in den Spargelproben je Herkunftsland; berücksichtigt sind Proben mit Gehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Rückstand.

Abbildung 3 zeigt das Spektrum der in den Proben festgestellten Pflanzenschutzmittel.

Insgesamt waren sechs verschiedene Rückstände in den Proben nachweisbar. Perchlorat, das hauptsächlich aus Düngemitteln stammt, wurde nur in einer Probe bestimmt. Mit acht Mal am häufigsten war das ehemals auch in der EU als Pestizid zugelassene Chlorat in den Proben feststellbar. Chloratrückstände in Lebensmitteln werden jedoch hauptsächlich auf Desinfektions- und Reinigungsmittel sowie auf gechlortes Wasser zurückgeführt.

In vier Proben Weißspargel aus Peru und in zwei Proben Grünspargel aus Mexiko lag der Chloratgehalt über dem gemäß Verordnung (EU) Nr. 396/2005 zulässigen Höchstgehalt von 0,01 mg/kg. Dennoch waren die Proben verkehrsfähig, da die hierfür zur Beurteilung dienende Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für eine mögliche akute Gesundheitsgefährdung in keiner Probe überschritten war.

Der Nachweis von Metaldehyd in einer Bioprobe Grünspargel aus Griechenland wurde als mögliche Irreführung der Angabe „Bio“ nach VO (EG) Nr. 1169/2011 LMIV Art. 7 Abs. 1a bewertet, da das Schneckenbekämpfungsmittel nur im konventionellen Landbau erlaubt ist. Zur abschließenden Bewertung des Sachverhalts wurde die zuständige Ökokontrollstelle über den Befund informiert.

Abbildung 3  
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Spargelproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Rückstand.
In der folgendenTabelle ist der Vergleich der grünen und weißen Spargelproben zusammengefasst.
Tabelle
Tabelle

Fazit:

In 12 der insgesamt 73 Spargelproben waren Pflanzenschutzmittelrückstände inklusive Chlorat nachweisbar. Maximal wurden zwei verschiedene Pestizide in einer Probe bestimmt. Auffällig ist, dass alle Rückstände in ausländischen Proben auftraten.

Das Gesamtergebnis ähnelt denjenigen aus den Vorjahren, wonach in Spargelproben nur wenige unterschiedliche Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen wurden. Chlorat war nicht nur 2018 sondern auch in den Auswertungen der Untersuchungszeiträume 2017-2016 und 2015 am häufigsten in den Proben vertreten.

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