Pflanzenschutzmittelrückstände in Pflaumen
Ergebnisse aus dem Jahr 2014
Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurden insgesamt 19 Pflaumenproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 4 Proben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden in den Proben nicht festgestellt. |
Insgesamt 19 Pflaumenproben aus konventionellem Anbau wurden im 3. Quartal 2014 im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. 9 Proben Pflaumen kamen aus Deutschland; weitere Anbauländer waren Italien (4x), Ungarn (3x) und Spanien (2x). Bei einer Probe war das Herkunftsland nicht bekannt.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
In 4 Pflaumenproben wurden keine nachweisbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Höchstgehaltsüberschreitungen traten in den Proben nicht auf.
Neben der Überprüfung der Einhaltung von Höchstgehalten wird bei deutschen Proben zusätzlich geprüft, ob die nachgewiesenen Rückstände aus einer zugelassenen bzw. genehmigten Anwendung stammen. Eine deutsche Probe wies den Wirkstoff Captan auf, der in Deutschland für die Anwendung bei Pflaumen keine Zulassung hat. Aufgrund des geringen Wirkstoffgehalts wurde auf eine Weiterleitung an das zuständige Pflanzenschutzamt zur Überprüfung des Sachverhalts verzichtet.
Mehrfachrückstände, d. h. mehr als ein Wirkstoff je Probe, wurden lediglich in 47% der Pflaumen bestimmt. 10 von 19 Pflaumenproben enthielten keinen oder nur einen Pflanzenschutzmittelrückstand pro Probe. Zwei Proben aus Italien wiesen 4 bzw. 5 verschiedene Wirkstoffrückstände auf (siehe Abbildung 2).
Bei der Untersuchung der Pflaumenproben wurden insgesamt 20 verschiedene Wirkstoffe in den Proben nachgewiesen (siehe Abbildung 3). Die Fungizide Boscalid und Cyprodinil waren jeweils 4x in den Proben enthalten.
Alle Pflaumenproben wurden zusätzlich auf Chlorat untersucht. Chlorat ist ein in der EU seit dem Jahr 2008 nicht mehr zugelassener Pflanzenschutzmittelwirkstoff. Neben der Anwendung als Pflanzenschutzmittel kann Chlorat z. B. auch infolge einer Verunreinigung durch die Umwelt oder als Rückstand der Gewinnung, einschließlich der Behandlungsmethoden in Ackerbau, Fertigung, Verarbeitung, Zubereitung oder Behandlung in das Lebensmittel gelangen. In einer Pflaumenprobe wurde Chlorat in Spuren nachgewiesen (Gehalte unter 0,01 mg/kg).
Fazit:
In 4 von 19 Proben wurden keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Höchstgehaltsüberschreitungen traten in den Proben nicht auf. Hauptsächlich enthielten die Proben einen oder zwei Wirkstoffe; damit zählen die untersuchten Pflaumen zu den gering mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten.
Pflaumen