Pflanzenschutzmittelrückstände in Pflaumen
Ergebnisse aus Jahr 2011
Zusammenfassung
Im Jahr 2011 wurden insgesamt 94 Pflaumenproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 21 Proben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Eine südafrikanische Probe überschritt den gesetzlichen Höchstgehalt, allerdings lag der Gehalt nach Berücksichtigung der Messunsicherheit noch im Streubereich des zulässigen Höchstgehalts. |
Insgesamt 94 Pflaumenproben aus konventionellem Anbau wurden im Jahr 2011, über das ganze Jahr verteilt, im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 33 Proben kamen aus Südafrika. Weitere Proben stammten aus Deutschland (18x), Chile (16x), Italien (10x), Spanien (7x), Argentinien (3x), Serbien (2x) und Frankreich (1x). Bei 4 Proben war das Herkunftsland nicht bekannt.
Im 1. Quartal kamen die Proben hauptsächlich aus Südafrika, im 2. Quartal meist aus Chile, im 3. Quartal überwiegend aus Deutschland und im 4. Quartal aus Italien und wieder Südafrika.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
In 21 Pflaumenproben wurden keine nachweisbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Eine südafrikanische Probe wies einen Rückstand oberhalb des gesetzlich festgelegten Höchstgehalts auf, aber unter Berücksichtigung der Messunsicherheit lag der Gehalt noch im Streubereich des zulässigen Höchstgehalts.
Neben der Überprüfung der Einhaltung von Höchstmengen wird bei deutschen Proben zusätzlich überprüft, ob die nachgewiesenen Rückstände aus einer zugelassenen Anwendung stammen. Eine deutsche Probe wies einen Stoff auf, der in Deutschland für die Anwendung bei Pflaumen keine Zulassung hat. Aufgrund des geringen Wirkstoffgehalts wurde auf eine Weiterleitung an das zuständige Pflanzenschutzamt verzichtet.
Wie in Abbildung 2 dargestellt, wurden in 24% der ausländischen und 33% der deutschen Pflaumen mehr als ein Wirkstoff je Probe (Mehrfachrückstände) bestimmt. 52% der Pflaumenproben enthielten lediglich einen Pflanzenschutzmittelrückstand pro Probe. Fünf Proben wiesen je 4 verschiedene Wirkstoffe (2x Deutschland, 2x Italien, 1x Südafrika) auf.
Mit 50% rückstandsfreien Pflaumenproben war der Anteil der Ware ohne Rückstände aus dem 3. Quartal am höchsten (siehe Abbildung 3). Davon stammten 6 Proben aus Deutschland, 4 Proben aus Spanien, 2 Proben aus Serbien und jeweils eine Probe aus Frankreich und Italien.
Bei der Untersuchung der Pflaumenproben wurden insgesamt 24 verschiedene Wirkstoffe in den Proben nachgewiesen (siehe Abbildung 4). Auffällig war das häufige Vorkommen des Fungizids Iprodion in den Pflaumenproben von der Südhalbkugel. Bei 43 von 45 Iprodion-Befunden stammten die Proben von der Südhemisphäre.
Fazit:
In 21 von 94 Proben wurden keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Bemerkenswert ist die hohe Anzahl an Proben ohne Mehrfachrückstände. Lediglich in 26% der Proben wurden mehr als ein Wirkstoff nachgewiesen. Hauptsächlich enthielten die Proben einen Wirkstoff. Die untersuchten Pflaumen zählen zu den gering bis mittelmäßig mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten.
Pflaumen der Sorte "Königin Victoria"