Pflanzenschutzmittelrückstände in Kohlgemüse
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg wurden im Winter 2006 43 Proben Kohl auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst:
Gemüsesorte |
Gesamtzahl der Proben |
mit Rückständen |
Proben mit Wirkstoff(en) über der Höchstmenge |
Anzahl der Höchstmengen- überschreitungen |
Rosenkohl |
17 |
9 |
- |
- |
Grünkohl |
8 |
5 |
3 |
7 (davon 2 noch innerhalb der Messunsicherheit) |
Weißkohl |
3 |
- |
- |
- |
Rotkohl |
3 |
1 |
- |
- |
Brokkoli |
8 |
1 |
- |
- |
Chinakohl |
3 |
1 |
- |
- |
Kohlrabi |
1 |
1 |
1 |
1 (innerhalb Messunsicherheit) |
Summe |
43 |
18 |
4 (9 %) |
Die Herkunft der Proben zeigt Abbildung 1. Über Dreiviertel der Proben kam aus Deutschland, fast die Hälfte der Proben stammte aus Niedersachsen. Weitere Proben kamen aus den Niederlanden (Rosenkohl), Spanien und Polen (Chinakohl) und Italien (Kohlrabi).
Über die Hälfte der Proben enthielt keine nachweisbaren Rückstände an Pflanzenschutzmitteln (acht Rosenkohl-Proben, drei Grünkohl-, drei Weißkohl-, zwei Rotkohl-, sieben Brokkoli- und zwei Chinakohl-Proben).
Rückstände über der Höchstmenge wurden in drei Grünkohl- und einer Kohlrabi-Probe nachgewiesen. Davon wurden eine Grünkohl-Probe und die Kohlrabi-Probe aufgrund einer Höchstmengenüberschreitung jedoch nicht beanstandet, da die Gehalte noch innerhalb der Messunsicherheit lagen.
In fünf Grünkohl Proben, sowie je einer Probe Rosenkohl und Rotkohl mit Herkunft Deutschland wurden außerdem Wirkstoffe gefunden, deren Anwendung für diese Kulturen laut Auskunft des Pflanzenschutzamtes hier nicht zulässig ist (siehe Tabelle 2). Die Sachverhalte werden vom Pflanzenschutzamt geprüft und, falls sich die unzulässige Anwendung bestätigt, rechtlich verfolgt.
Gemüsesorte |
Gesamtzahl der Proben |
Proben mit Wirkstoffen, die nicht zugelassen sind |
Anzahl der Nachweise nicht zugelassener Wirkstoffe |
Rosenkohl |
17 |
1 |
1 |
Grünkohl |
8 |
5 |
11 |
Weißkohl |
3 |
- |
- |
Rotkohl |
3 |
1 |
1 |
Brokkoli |
8 |
- |
- |
Chinakohl |
3 |
- |
- |
Kohlrabi |
1 |
- |
- |
Tabelle 2: Nachweise nicht zulässiger Wirkstoffe
Anzahl der nachgewiesenen Rückstände
In Abbildung 2 ist die Anzahl der nachweisbaren Rückstände in den Kohlproben aufgeführt. Die in Spuren nachgewiesenen Wirkstoffe wurden nicht berücksichtigt.
In den meisten Kohlproben konnte kein oder maximal ein Wirkstoff nachgewiesen werden. Auffällig waren zwei Grünkohl-Proben, in denen jeweils fünf Wirkstoffe bestimmt werden konnten.
Häufigkeit der nachgewiesenen Wirkstoffe
Die Häufigkeit der nachgewiesenen Wirkstoffe ist in Abbildung 3 aufgeführt. Das Fungizid Tebuconazol wurde vermehrt in Rosenkohl nachgewiesen, das Herbizid Pendimethalin in Grünkohl. Insgesamt wurden 15 verschiedene Wirkstoffe in den Kohlproben gefunden.
Kohlgemüse
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: