Pflanzenschutzmittelrückstände in Kirschen
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 51 Proben Kirschen, davon 50x Süßkirschen und 1x Sauerkirschen auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. In 48 Proben waren Pestizidrückstände nachweisbar. Gesicherte Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt. |
Im Jahr 2017 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 50 Proben Süßkirschen und eine Probe Sauerkirschen aus konventionellem Anbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 23 Proben stammten aus der Türkei, 22 Proben aus Deutschland, jeweils zwei Proben aus Italien und Spanien sowie eine Probe aus Frankreich. Bei einer weiteren Probe war das Anbauland nicht angegeben. In Abbildung 1 sind die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen dargestellt.
48 Proben (= 94 %) enthielten Pestizidrückstände; in lediglich drei Proben Kirschen aus Niedersachsen wurden keine Pflanzenschutzmittelwirkstoffe oder deren Metabolite festgestellt. Eine Kirschenprobe aus der Türkei wies eine Höchstgehaltsüberschreitung von Chlorat auf, jedoch lag der gemessene Wirkstoffgehalt nach Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit noch im Streubereich des Höchstgehaltes von 0,01 mg/kg.
In den Kirschenproben wurden insgesamt 38 verschiedene Pestizidrückstände nachgewiesen (Abbildung 3). Deutsche Kirschen enthielten 24 verschiedene Wirkstoffe bzw. deren Metabolite. Die Proben aus dem Ausland wiesen 32 unterschiedliche Verbindungen auf, darunter 31 in den türkischen Kirschen.
Am häufigsten wurde das Fungizid Fluopyram (31x) bestimmt, gefolgt von dem ebenfalls fungizid wirkenden Tebuconazol (25x) sowie dem Insektizid Acetamiprid (24x), das auch zur Bekämpfung der Kirschessigfliege eingesetzt wird.
Fazit
Die Untersuchung von Kirschen auf Pflanzenschutzmittel im Jahr 2017 hat die Ergebnisse vorangegangener Jahre bestätigt, wonach Kirschen insgesamt recht häufig Pestizidrückstände enthalten. Prozentual verglichen mit 2016 enthielten 2017 mehr Proben Pestizide und diese auch häufiger als Mehrfachrückstände. Auch wurden 2017 mehr unterschiedliche Wirkstoffe bzw. Metabolite als 2016 festgestellt. Tendenziell wiesen sowohl 2016 als auch 2017 in Deutschland angebaute Kirschen etwas weniger Rückstände auf als die importierten Früchte.