Pflanzenschutzmittelrückstände in Kirschen
Ergebnisse des 2. und 3. Quartals 2013
Zusammenfassung
Im Jahr 2013 wurden insgesamt 46 Proben Süßkirschen aus 5 Herkunftsländern auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. 44 Proben enthielten Wirkstoffrückstände, darunter auch eine Probe Kirschen aus Bioanbau. Höchstgehaltsüberschreitung traten in den Kirschen nicht auf. |
Im 2. und 3. Quartal 2013 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 45 Proben Süßkirschen aus konventionellem Anbau und eine Probe aus ökologischem Landbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 21 Proben stammten aus Deutschland, 17 aus der Türkei und 5 aus Spanien. Weitere Proben kamen aus Italien (2x) und Griechenland (1x). In Abbildung 1 sind die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen dargestellt.
Lediglich zwei Proben aus Deutschland enthielten keine nachweisbaren Pflanzenschutzmittelwirkstoffe. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden in den Kirschproben nicht festgestellt.
In einer Bioprobe aus Deutschland waren die Wirkstoffe Fenhexamid und Acetamiprid enthalten, die nach der Öko-Erzeugnis-Verordnung nicht in Produkten aus dem ökologischen Landbau enthalten sein dürfen. Der nachgewiesene Rückstandsgehalt des Wirkstoffs Fenhexamid überstieg den Orientierungswert des Bundesverbandes Naturkost (0,01 mg/kg) für Bio-Produkte erheblich. Der Verdacht, dass es sich hierbei nicht um ein Ökoprodukt handelt liegt nahe; dies wird derzeit noch geprüft.
Neben der Überprüfung der Einhaltung von Höchstgehalten wird bei deutschen Proben zusätzlich geprüft, ob die nachgewiesenen Rückstände aus einer zugelassenen bzw. genehmigten Anwendung stammen. Eine Probe Kirschen enthielt einen Wirkstoff, der in Deutschland für die Kirschenkultur nicht zugelassen ist. Aufgrund des geringen Wirkstoffgehalts wurde auf eine Weiterleitung an das zuständige Pflanzenschutzamt verzichtet.
In 86% der deutschen Proben und 80% der Kirschen aus dem Ausland wurden Mehrfachrückstände, d. h. 2 oder mehr Wirkstoffe je Probe bestimmt (Abbildung 2). Eine Kirschprobe aus Deutschland enthielt 7 verschiedene Wirkstoffe. Ein Unterschied in der Anzahl der Mehrfachrückstände zwischen ausländischer und deutscher Ware kann nicht beobachtet werden. Allerdings kann hier nur ein Vergleich zwischen deutschen und türkischen Kirschen stattfinden, da die geringe Anzahl der Proben aus Spanien, Italien und Griechenland nicht für eine statistische Auswertung ausreichen.
Insgesamt wurden in den Proben aus dem In- und Ausland 25 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung 3), davon enthielten die deutschen Kirschproben 17 und die Kirschen aus dem Ausland 16 verschiedene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe. Am häufigsten, wie auch schon in den Vorjahren, war das Insektizid Acetamiprid (23x), das zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege eingesetzt wird, in den Süßkirschen enthalten.
Fazit
Von 46 untersuchten Proben wiesen lediglich zwei Süßkirschenproben aus Deutschland keine Pflanzenschutzmittelrückstände auf. Erfreulicherweise traten in den Kirschproben keine Höchstgehaltsüberschreitungen auf. In einer Bioprobe wurden zwei Rückstände von synthetischen Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen, die nach den Bestimmungen des ökologischen Landbaus nicht enthalten sein dürfen. Insgesamt wurden in 83% aller untersuchten Kirschen Mehrfachrückstände nachgewiesen. Die untersuchten Kirschen zählen zu den mittelmäßig bis stärker mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten.