Pflanzenschutzmittelrückstände in Gemüsepaprika
Ergebnisse aus dem Jahr 2011
Zusammenfassung
In Jahr 2011 wurden 44 Proben Gemüsepaprika auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. 7 Proben waren rückstandsfrei. Hauptsächlich enthielten die Proben ein bis drei verschiedene Wirkstoffe. Im 1. Quartal 2011 wurden aufgrund auffälliger Untersuchungsergebnisse zusätzlich 30 Proben, insbesondere rote und gelbe Gemüsepaprika, auf den Wachstumsregulator Ethephon untersucht. In keiner Probe wurde Ethephon nachgewiesen. |
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2011 insgesamt 42 Gemüsepaprikaproben aus konventionellem Anbau und 2 Proben aus Ökoanbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 25 Proben Gemüsepaprika kamen aus den Niederlanden und 8 Proben aus Spanien. Weitere Proben stammten aus der Türkei (3x), Ungarn (3x), Deutschland (2x), Polen (1x) und Rumänien (1x). Bei einer Probe war das Herkunftsland nicht bekannt.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
In 4 Proben aus den Niederlanden und jeweils in einer Probe aus Deutschland, Polen sowie Rumänien wurden keine Pflanzenschutzmittel nachgewiesen, darunter die 2 Bioproben aus Deutschland und den Niederlanden. Eine türkische Gemüsepaprikaprobe wies eine Höchstgehaltsüberschreitung des Wirkstoffs Methamidophos auf. Unter Berücksichtigung der Messunsicherheit lag der Gehalt aber noch im Streubereich des zulässigen Höchstgehalts, so dass die Probe noch verkehrsfähig war.
59% der Gemüsepaprikaproben enthielten Mehrfachrückstände, d. h. Rückstände von mehr als einem Pflanzenschutzmittel pro Probe. Maximal wurden in den Proben bis zu 4 Wirkstoffe bestimmt (siehe Abbildung 2).
Ingesamt wurden 23 verschiedene Wirkstoffe in den Proben nachgewiesen. Hauptsächlich enthielten die untersuchten Proben das Insektizid Indoxacarb (18x).
Ethephon:
Anfang des Jahres 2011 sind bei Eigenkontrollen einer Handelskette hohe Gehalte des Pflanzenwachstumsregulator Ethephon auf Gemüsepaprika festgestellt worden. Auch Greenpeace hat bei Testkäufen in unterschiedlichen deutschen Supermarktketten spanische Paprika mit überhöhten Ethephon-Werten entdeckt. Ethephon ist ein für Obst und Gemüse zugelassenes Pflanzenschutzmittel, das zur Steuerung der Reife bei bestimmten Obst- und Gemüsesorten einsetzt wird.
Nach gegenwärtigem Kenntnisstand wurden die hohen Ethephon-Gehalte in Gemüsepaprika vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als möglicherweise gesundheitsgefährdend beurteilt. Aufgrund dieser Untersuchungsergebnisse wurden im 1. Quartal 2011 insgesamt 30 Proben Gemüsepaprika auf Rückstände von Ethephon untersucht. Es handelte sich um Proben roter (26x) und gelber (4x) Paprika. Die untersuchten Proben stammten aus Spanien (15x), Israel (11x), Marokko (2x) und den Niederlanden (2x). Ethephon konnte in keiner Probe nachgewiesen werden. Das Ergebnis ist für den Verbraucher sehr erfreulich, denn es zeigt, dass der Markt sehr schnell auf überhöhte Ethephonbefunde insbesondere bei spanischer Herkunft reagiert hat.
Fazit:
In 7 von 44 Proben wurden keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Maximal enthielten die Gemüsepaprikaproben 4 verschiedene Wirkstoffe je Probe. Ein Vergleich mit den Rückstandsdaten aus den Vorjahren zeigt, dass sich die Rückstandsbelastung bei Gemüsepaprika verbessert hat. Sowohl die Anzahl der Proben mit Höchstgehaltsüberschreitungen, als auch die Anzahl der nachgewiesenen Wirkstoffe pro Probe haben sich verringert.
Zusätzlich wurden 30 Proben Gemüsepaprika auf Ethephon untersucht. Erfreulicherweise konnte in keiner Probe der Wachstumsregulator nachgewiesen werden.
Gemüsepaprika