LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren aus Niedersachsen

Ergebnisse des Jahres 2012


Zusammenfassung

Insgesamt 39 Proben Erdbeeren aus Niedersachsen wurden im Sommer 2012 auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Eine Probe war rückstandsfrei. In 95% der Erdbeerproben wurden Mehrfachrückstände nachgewiesen. Überschreitungen des zulässigen Höchstgehalts wurden nicht festgestellt.

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Sommer 2012 insgesamt 39 Proben Erdbeeren aus konventionellem Anbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Alle Proben stammten aus Niedersachsen.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Erdbeerproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Lediglich in einer Probe wurden keine Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen. Rückstände oberhalb des rechtlich festgesetzten Höchstgehaltes wurden nicht festgestellt.

Neben der Überprüfung auf Einhaltung der Höchstgehalte wird bei deutschen Proben zusätzlich geprüft, ob die Rückstände aus einer zugelassenen Anwendung stammen. Pflanzenschutzmittel dürfen nur angewandt werden, wenn sie zugelassen sind und die Anwendung darf nur in zugelassenen oder genehmigten „Anwendungsgebieten“ erfolgen, d. h. für die ausgewiesenen Kulturen und gegen die bezeichneten Schaderreger.

Eine Probe Erdbeeren enthielt den Wirkstoff Captan, dessen Anwendung für diese Kultur genehmigungspflichtig ist. Auf Antrag können Erzeuger die Anwendung eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels auch für andere Kulturen als nur den zugelassenen beim Pflanzenschutzamt beantragen. Das zuständige Pflanzenschutzamt wurde gebeten, den Sachverhalt zu überprüfen.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in den Erdbeerproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 g/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung 2 ist die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände dargestellt. Besonders auffällig, wie auch schon in den Vorjahren beobachtet, ist die hohe Anzahl an Mehrfachrückständen, d. h mehr als ein Wirkstoff je Probe. In 95% der Proben wurden zwei oder mehr Wirkstoffe bestimmt. Eine Erdbeerprobe enthielt 10 verschiedene Wirkstoffe, überwiegend wurden 2 bis 7 Wirkstoffe nachgewiesen.

Abbildung 3  
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung 3 zeigt das Wirkstoffspektrum der in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe. Insgesamt enthielten die untersuchten Proben achtzehn verschiedene Wirkstoffe. Am häufigsten wurden die für Erdbeeren typischen Fungizide Cyprodinil (34x), Fludioxonil (34x) und Boscalid (28x) bestimmt.

Fazit:

In keiner Probe wurden Rückstände oberhalb der festgesetzten Höchstgehalte nachgewiesen, allerdings enthielten 97% der untersuchten Erdbeerproben Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Bei einem Vergleich zwischen einheimischer und ausländischer Ware lässt sich ein geringer Unterschied in der Pestizidbelastung feststellen. Während in den deutschen Erdbeeren 95% der Erdbeerproben Mehrfachrückstände aufwiesen und maximal 10 Stoffe in einer Probe nachgewiesen wurden, enthielten die Erdbeeren aus dem Ausland 86% Mehrfachrückstände und maximal 9 verschiedene Rückstände in einer Probe (siehe Artikel Erdbeeren aus dem Ausland). Insgesamt zählen die Erdbeeren zu den stärker mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten.

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln