LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren aus dem Ausland

Ergebnisse des Jahres 2012


Zusammenfassung

Insgesamt 37 Proben Erdbeeren, hauptsächlich aus Spanien, wurden von Januar bis April 2012 auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. 2 Proben waren rückstandsfrei. Eine Probe enthielt den Wirkstoff Dinocap oberhalb des zulässigen Höchstgehalts. Von einem gesundheitlichen Risiko für Verbraucher beim Verzehr dieser Erdbeeren ist nicht auszugehen.


Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden von Januar bis April 2012 insgesamt 37 Proben Erdbeeren aus dem Ausland auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Alle Proben stammten aus konventionellem Anbau. 34 Erdbeerproben kamen aus Spanien, 3 Proben aus Marokko.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Erdbeerproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In 2 spanischen Proben wurden keine Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen. Einen Rückstand oberhalb des rechtlich festgesetzten Höchstgehaltes wurde in einer spanischen Erdbeerprobe festgestellt. Zur Ermittlung einer möglichen akuten gesundheitlichen Gefährdung wurde die Höchstgehaltsüberschreitung des Wirkstoffs Dinocap einer Risikobewertung unterzogen. Hierbei stellte sich heraus, dass die so genannte Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität bei 43% lag. ARfD-Ausschöpfungsgrade von unter 100% stellen nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr des entsprechenden Lebensmittels auch dann kein gesundheitliches Risiko für die Verbraucher dar, wenn die nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel die gesetzlichen Höchstgehalte im Einzelfall überschreiten.

In Abbildung 2 ist die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände dargestellt. Mehrfachrückstände, d. h. mehr als ein Wirkstoff je Probe, wurden in 85% der untersuchten Erdbeeren bestimmt. Eine spanische Erdbeerprobe enthielt 9 verschiedene Wirkstoffe, überwiegend wurden 2 bis 5 Wirkstoffe nachgewiesen.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Anzahl der Mehrfachrückstände in den Erdbeerproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung 3 zeigt das Wirkstoffspektrum der in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe. Insgesamt wurden 29 verschiedene Wirkstoffe in den untersuchten Proben nachgewiesen. Die am häufigsten bestimmten Wirkstoffe sind das Fungizid Myclobutanil (16x) und das Insektizid Chlorpyrifos (12x).

Abbildung 3  
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Erdbeeren; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

95% der untersuchten Erdbeerproben enthielten nachweisbare Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Von der in einem Fall nachgewiesenen Höchstgehaltsüberschreitung des Wirkstoffs Dinocap geht bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr kein gesundheitliches Risiko für Verbraucher aus. In 32 von 37 Proben wurden Mehrfachrückstände bestimmt. Insgesamt zählen die von Januar bis April 2012 untersuchten Erdbeeren zu den mittelmäßig bis stärker behafteten Früchten.

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln