Pflanzenschutzmittelrückstände in Bier
Im Jahr 2017 wurden insgesamt 22 Bierproben (Vollbier), darunter eine Probe aus biologischer Produktion, auf Pflanzenschutzmittel untersucht. 18 Bierproben enthielten Rückstände von Pestiziden, vier Proben waren rückstandsfrei, darunter das Biobier. |
Im Jahr 2017 wurden vom Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 22 Proben Vollbier auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Die untersuchten Biere stammten aus Deutschland (21x) und Belgien (1x).
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln waren in 18 Proben (= 82 %), davon 17 Bierproben aus deutscher Produktion und einer Probe belgisches Bier, nachweisbar. Vier Proben, darunter ein deutsches Biobier, enthielten keine Rückstände.
In Abbildung 2 sind die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen detailliert dargestellt.
In zehn Bierproben war lediglich ein Pflanzenschutzmittel enthalten, sechs Proben wiesen zwei Wirkstoffe auf und in zwei Proben wurden jeweils drei Pestizidrückstände bestimmt. Mehrfachrückstände, d. h. zwei oder mehr Wirkstoffe wurden somit in 36 % der untersuchten Proben festgestellt.
Als Rückstände am häufigsten waren das Halmverkürzungsmittel Chlormequat (9x) und das Totalherbizid Glyphosat (7x) in den hier untersuchten Proben enthalten.
Es gibt für Bier keine eigenen Höchstgehalte zur Beurteilung der Rückstandsgehalte. Da die genaue Zusammensetzung der Biere nicht bekannt ist, war auch keine Rückrechnung der Werte auf die üblichen Ausgangsstoffe (Wasser, Getreidemalz, Hopfen, Hefe) möglich.
Fazit:
In 18 von 22 Bierproben wurden Pflanzenschutzmittel nachgewiesen. Das Ergebnis deutet darauf hin, dass die im Hopfen- und Getreideanbau eingesetzten Pestizide offensichtlich den Brauprozess zumindest teilweise überstehen und in die fertigen Biere gelangen können.