Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln
Im Jahr 2018 wurden insgesamt 91 Proben Äpfel, darunter 7 Proben aus Bio-Landbau, auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. In 83 Proben waren Rückstände nachweisbar. Höchstgehaltsüberschreitungen und unzulässige Anwendungen in deutschen Äpfeln wurden nicht festgestellt. |
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden, über mehrere Quartale des Jahres 2018 verteilt, insgesamt 91 Proben Äpfel, darunter 7 Proben aus biologischem Anbau, auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Angegebene Herkunftsländer der 91 Apfelproben waren 62 Mal Deutschland, 20 Mal Italien, 3 Mal Neuseeland, 2 Mal Chile und je 1 Mal Frankreich und Südafrika. 2 Proben konnte keine Herkunft zugeordnet werden.
Die 7 Bioproben kamen aus Anbau in Deutschland (5 Mal) und Italien (1 Mal); eine weitere Probe hatte keine Angabe des Ursprungs.
In 83 Proben (91 Prozent) waren Pestizidrückstände unterhalb der rechtlich festgelegten Höchstgehalte nachweisbar. Keine Rückstände wurden in 8 Proben (9 Prozent) festgestellt, darunter die 7 Proben aus Bioanbau.
In Abbildung 1 ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst:
In Abbildung 2 ist die Anzahl der Rückstände in den Apfelproben je Herkunftsland dargestellt.
In 70 Proben (77 Prozent) waren Mehrfachrückstände enthalten, das heißt mindestens zwei verschiedene Rückstände in einer Probe. Das Maximum bildeten 7 Rückstände in 3 Proben aus deutschem Anbau. Insgesamt am häufigsten (25 Mal) wurden 3 Pestizidrückstände in den Proben bestimmt. Von den Apfelproben aus konventionellem Anbau waren Mehrfachrückstände in 84 Prozent der Proben aus Deutschland und in 89 Prozent der Proben aus Italien enthalten.
Abbildung 3 zeigt das Spektrum der in den Proben festgestellten Rückstände.
Insgesamt wurden 31 unterschiedliche Pestizidrückstände in den Proben nachgewiesen. Mit 69 Mal am häufigsten waren Rückstände des Fungizids Captan (69 Mal) in den Apfelproben nachweisbar, gefolgt von den ebenfalls fungizid wirkenden Pestiziden Folpet (28 Mal) und Trifloxystrobin (27 Mal).
Der tabellarische Vergleich der zusammengefassten Ergebnisse von 2018 mit früheren Untersuchungen zeigt eine kaum veränderte Rückstandssituation bei Äpfeln. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass in den aufgeführten Untersuchungszeiträumen die Anzahl der Proben, ihrer Herkunftsländer und der jeweilige Anteil Bioproben unterschiedlich war und das Gesamtergebnis beeinflusst hat. Bislang sind mögliche Tendenzen daher nicht auszumachen. Erfreulicherweise waren seit 2015 keine Höchstgehaltsüberschreitungen zu verzeichnen.
Untersuchungsjahr |
2018 |
2017* |
2016* |
2015* |
2014* |
2013* |
Anzahl Proben |
91 |
48 |
137 |
29 |
109 |
166 |
– davon Bioproben |
7 (=7%) |
0 (=0%) |
11 (=8%) |
0 (=0%) |
1 (=0,9%) |
23 (=14%) |
Proben mit Rückständen |
83 (=91%) |
48 (=100%) |
125 (=91%) |
29 (=100%) |
105 (=96%) |
139 (=84%) |
Proben mit Mehrfachrückständen |
70 (=77%) |
47 (=98%) |
123 (=90%) |
27 (=93%) |
99 (=91%) |
129 (=78%) |
Anzahl Rückstände |
2-7 |
2-11 |
2-10 |
2-7 |
2-9 |
2-8 |
Höchstgehaltsüberschreitungen |
0 (=0%) |
0 (=0%) |
0 (=0%) |
0 (=0%) |
1 (=1%) |
1 (=0,6%) |
*Quellen: Tätigkeitsberichte des LAVES
Fazit:
Wie in früheren Jahren hat auch die Untersuchung von 2018 gezeigt, dass konventionell erzeugte Äpfel in hohem Maße Pestizidrückstände enthalten. Waschen Sie Äpfel vor dem Verzehr daher mit warmem Wasser ab und tupfen Sie sie trocken, um Rückstände möglichst weitgehend zu entfernen.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: