Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg wurden im Jahr 2016 insgesamt 138 Apfelproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 13 Proben, darunter 11 Bioproben, wurden keine Rückstände nachgewiesen. |
Insgesamt 127 Apfelproben aus konventionellem Anbau und 11 Proben aus ökologischem Landbau wurden im Jahr 2016 im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Die Probenahme erfolgte hierbei verteilt auf alle vier Quartale des Jahres.
107 Proben Äpfel kamen aus deutschem Anbau; die übrigen Proben stammten aus Argentinien (1x), Chile (1x), Frankreich (1x), Italien (24x), Neuseeland (1x) und den Niederlanden (1x). Bei 2 Proben war das Ursprungsland nicht bekannt. Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
In 10 Proben aus Deutschland, davon 8 Bioproben sowie in 3 Bioproben aus Italien wurden keine Rückstände nachgewiesen, d. h. 9,4 % der Proben waren rückstandsfrei, während 90,6 % der Apfelproben Pflanzenschutzmittelrückstände enthielten.
Die Verteilung der Rückstände auf die angegebenen Herkunftsländer zeigt Abbildung 2.
Insgesamt wurden in 123 Apfelproben (= 89,1 %) sogenannte Mehrfachrückstände, d. h. zwei oder mehr Pflanzenschutzmittelwirkstoffe oder deren Metabolite gemessen. Die meisten Proben wiesen zwischen drei und fünf Rückstände auf. Auffällig ist, dass alle Apfelproben aus Deutschland mit Pestizidrückständen mindestens zwei verschiedene Wirkstoffe oder deren Metabolite enthielten.
In Abbildung 3 ist die Häufigkeit der einzelnen Rückstände dargestellt.
Insgesamt wurden 30 verschiedene Rückstände in den Äpfeln nachgewiesen, hauptsächlich das Fungizid Captan (111x) und sein Metabolit Tetrahydrophthalimid (THPI) (110x) sowie - mit weitem Abstand - das Fungizid Trifloxystrobin (69x). THPI wurde in das Untersuchungsspektrum aufgenommen, da die Europäische Kommission 2016 die Rückstandsdefinition für Captan geändert hat. Für ab dem 19. Oktober 2016 hergestellte Erzeugnisse gilt nun ein Summenhöchstgehalt für Captan und THPI. Für die rechtliche Bewertung der Captan-Rückstände in den vorliegenden Apfelproben wurde der bis dahin gültige Summenhöchstgehalt für Captan/Folpet herangezogen.
Fazit:
Wie bereits in der Vergangenheit – zuletzt 2013 – hat auch diese Untersuchung gezeigt, dass Äpfel sehr häufig Pflanzenschutzmittelrückstände aufweisen, jedoch auch rückstandsfreie Ware erhältlich ist. Insgesamt ähneln sich die Ergebnisse beider Untersuchungsperioden, denn bereits 2013 wurden Captan/Folpet-Rückstände weitaus am häufigsten in den hier untersuchten Äpfeln nachgewiesen, damals gefolgt von Trifloxystrobin.
Äpfel von einer Streuobstwiese
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: