Pflanzenschutzmittelrückstände in Spinat (PDF, nicht barrierefrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Spinat?
Spinat – beliebter Klassiker! Spinat ist ein dunkelgrünes, vitalstoffreiches Blattgemüse. Die Erntezeit von frischem Blattspinat beginnt im März und wird bis November aus heimischer Produktion angeboten. Frischer Spinat sollte beim Einkauf feste grüne Blätter haben. Da er empfindlich ist und schnell welk wird, diesen am selben Tag verarbeiten. Tiefkühlspinat ist ganzjährig verfügbar und enthält aufgrund der Schockfrostung direkt nach der Ernte fast so viele Nährstoffe wie frischer Spinat. Spinat ist vielseitig, besonders beliebt als Rahmspinat oder auch als kalorienarmer Blattspinat. Auch roh in Salaten köstlich. Das grüne Blattgemüse liefert dabei neben vielen Vitaminen wie Folsäure, Vitamin C, Vitamin K, verschiedene B-Vitamine und Betakarotin wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Mangan, Magnesium, Calcium und Eisen. Neben diesen Nährstoffen enthält Spinat auch Nitrat, welches an sich für den menschlichen Körper relativ unbedenklich ist. Unter Umständen zum Beispiel durch Bakterien im Mundraum oder Magen jedoch kann Nitrat teilweise zu Nitrit umgewandelt werden. Bei Spinat passiert das hauptsächlich bei langsamem Abkühlen und erneutem Aufwärmen. Nitrit kann den Sauerstofftransport im Blut verringern. Da Säuglinge und Kleinkinder empfindlich auf Nitrit reagieren, sollten diese nur frisch zubereiteten Spinat essen. Aber auch für allen anderen gilt Spinat möglichst schnell abkühlen und nur einmal aufwärmen. Spinat gehört zudem zu den oxalsäurenreichen Lebensmitteln. Oxalsäure verschlechtert die Aufnahme von Kalzium, Eisen und Magnesium. Eine Zubereitung mit Milchprodukten wie zum Beispiel Käse oder Sahne bindet einen Teil der Oxalsäure. Oder aber den Spinat kurz blanchieren, das Kochwasser wegschütten. Rohen Spinat nur in Maßen verzehren. |
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2021 insgesamt 13 Proben frischer Spinat auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Als Anbauländer waren achtmal Italien, dreimal Deutschland und zweimal Spanien angegeben. Alle drei Bioproben waren italienischen Ursprungs.
Rückstände waren in fünf Proben (= 38 Prozent) feststellbar, jedoch wurden die für Pflanzenschutzmittel gültigen Höchstgehalte in keiner Probe überschritten.
In den übrigen acht Proben (= 62 Prozent), darunter den Bioproben, wurden keine Rückstände nachgewiesen.
In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.
In Abbildung zwei ist die Anzahl der Rückstände in den Spinatproben je Herkunftsland dargestellt.
In drei Proben (= 23 Prozent) wurde mehr als ein Rückstand nachgewiesen. Das Maximum der Mehrfachrückstände bildeten vier verschiedene Pestizidrückstände in jeweils einer Spinatprobe aus Anbau in Italien und in Spanien. In den Proben deutschen Ursprungs war maximal ein Rückstand bestimmbar.
Abbildung drei verdeutlicht das Spektrum und die Häufigkeit der in den Proben festgestellten Pflanzenschutzmittel.
Insgesamt wurden Rückstände acht verschiedener Wirkstoffe in den Proben bestimmt. Mit jeweils dreimal am häufigsten vertreten war das Insektizid Sulfoxaflor.
Unzulässige Pflanzenschutzmittelwirkstoffe wurden in den Proben aus deutschem Anbau nicht nachgewiesen.
Fazit:
In den frischen Spinatproben wurden nur geringe Pflanzenschutzmittelrückstände festgestellt.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:
Pflanzenschutzmittel
Pflanzenschutzmittel werden als Schutz vor Pilzen, Insekten, Milben, Unkräutern, Schnecken, Wildfraß etc verwendet. In Deutschland sind rund 250 Wirkstoffe in zugelassenen Pflanzenschutzmitteln registriert, die wiederum in etwa 1050 verschiedenen Handelsprodukten enthalten sind. mehrWeitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: