Pflanzenschutzmittelrückstände in Spargel?
Im Jahr 2019 wurden insgesamt 67 Proben Spargel (18-mal grüner und 49-mal weißer Spargel) auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Das erfreuliche Ergebnis: in 59 Spargelproben (= 88 Prozent) waren keine Pestizidrückstände nachweisbar. Eine Höchstgehaltsüberschreitung wurde bei einer Probe weißer Spargel aus Griechenland festgestellt.
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2019 insgesamt 67 Spargelproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Darunter eine Probe grüner Spargel aus ökologischem Anbau, die in Italien erzeugt wurde. Von 17 weiteren Proben grünem Spargel stammten acht aus Spanien, fünf aus Mexiko, drei aus Deutschland und eine aus Italien.
Herkunftsländer der 49 Proben weißer Spargel waren Deutschland (31-mal), Peru (9-mal), Spanien (5-mal) und Griechenland (4-mal).
In Abbildung 1 ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.
In insgesamt 59 Spargelproben (= 88 Prozent) wurden keine Rückstände nachgewiesen, darunter 46 Proben weißer Spargel (= 94 Prozent) und 13 grüner Spargel (= 72 Prozent).
Pflanzenschutzmittel wurden in acht Spargelproben (= 12 Prozent) festgestellt, verteilt auf drei Proben weißen Spargel und fünf Proben Grünspargel. Von diesen Proben stammte je eine Probe weißer Spargel aus Spanien, Peru und Griechenland. Vom Grünspargel wurde je eine Probe in Mexiko, Italien, sowie Deutschland und zwei Proben in Spanien erzeugt.
Bei einer Probe weißer Spargel aus Griechenland wurde eine Höchstgehaltsüberschreitung für das Insektizid Chlorpyrifos festgestellt. Jedoch war der nachgewiesene Gehalt an Chlorpyrifos im Bereich der analytischen Messunsicherheit, so dass diese Probe nicht beanstandet werden konnte.
Eine Probe italienischer Grünspargel stammte aus biologischer Erzeugung und enthielt das im Bioanbau nicht zugelassene Herbizid Glyphosat.
In Abbildung 2 ist die Anzahl der Pestizidwirkstoffe in den Spargelproben je Herkunftsland dargestellt. Von den 34 deutschen Proben wurden 23 in Niedersachsen erzeugt. Bis auf eine niedersächsische Probe grüner Spargel waren alle anderen deutschen Spargelproben rückstandsfrei. In drei spanischen Proben war jeweils ein Rückstand enthalten.
Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in keiner Spargelprobe bestimmt.
Insgesamt wurden 5 verschiedene Wirkstoffe in den Spargelproben (siehe Abbildung 3). Am häufigsten wurde das Herbizid Glyphosat nachgewiesen und zwar in zwei Proben weißer und einer Probe grüner Spargel aus Spanien sowie in einer Bioprobe aus Italien.
Der Nachweis von Glyphosat in der Bioprobe Grünspargel aus Italien wurde als mögliche Irreführung der Angabe „Bio“ nach VO (EG) Nr. 1169/2011 LMIV Art. 7 Abs. 1a bewertet, da das Herbizid nur im konventionellen Landbau erlaubt ist. Zur abschließenden Bewertung des Sachverhalts wurde die zuständige Ökokontrollstelle über den Befund informiert.
Fazit:
In acht der insgesamt 67 Spargelproben waren Pflanzenschutzmittelrückstände nachweisbar. Maximal wurde ein Pestizid je Probe bestimmt.
Das Gesamtergebnis ähnelt denjenigen aus den Vorjahren, wonach in Spargelproben nur wenige unterschiedliche Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen wurden. Unterschiede zu den Vorjahren ergeben sich dadurch, dass Spargel in 2019 nicht auf Chlorat untersucht wurde.
Spargel
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: