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Pflanzenschutzmittelrückstände in Rosenkohl?

Rosenkohl auf weißem Hintergrund Bildrechte: © Schlierner - Fotolia.com

Insgesamt wurden 31 Proben frischer und sechs Proben tiefgefrorener Rosenkohl auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im ersten Quartal 2024 wurden untersucht. In 35 Proben Rosenkohl waren Pestizidrückstände nachweisbar, lediglich zwei Proben waren rückstandsfrei. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.

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Rosenkohl – auch „Brüsseler Kohl" genannt

Die Rosenkohl-Saison beginnt mit der ersten Ernte der hellgrünen Frühsorten bereits im September. Da die Pflanzen Minusgrade vertragen, können sie bis in den April hinein geerntet werden. Große Bedeutung auf dem heimischen Markt hat Rosenkohl auch in tiefgefrorener Form, der das ganze Jahr erhältlich ist.

Beim Einkauf von frischem Rosenkohl sollte immer darauf geachtet werden, dass die Röschen fest geschlossen und druckfest sind und keine welken Blätter haben. Die Schnittstellen sollten frisch sein. Nach dem Einkauf kann der Rosenkohl im Kühlschrank ein paar Tage gelagert werden.

Rosenkohl ist zwar ein wenig kalorienreicher als andere Kohlsorten, dafür ist er aber ein sehr wertvoller Vitamin- und Mineralstoffspender. Er ist besonders reich an Vitamin A, B1, B2 und C und enthält doppelt so viel Kalium und Eisen wie beispielsweise der Weißkohl.

Rosenkohl wird üblicherweise in Salzwasser gedünstet. Dabei sollte man möglichst wenig Flüssigkeit verwenden und ihn nur kurz garen (rund 15 Minuten reichen), damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Die Garzeit lässt sich weiter reduzieren, wenn man die Strünke kreuzweise leicht einschneidet. In jedem Fall sollten die Röschen noch Biss haben, wenn sie auf den Teller kommen.


Untersuchungsergebnisse des LAVES

Im ersten Quartal 2024 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 31 Proben frischer und sechs Proben Tiefkühl-Rosenkohl auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung der Rosenkohlproben auf die Herkunftsländer zusammengefasst.

Vom frischen Rosenkohl stammten 23 Proben aus den Niederlanden, je drei aus Deutschland und Belgien, sowie eine Probe aus Großbritannien. Von einer weiteren Probe war die Herkunft nicht bekannt. Bei einer Probe Tiefkühl-Rosenkohl war als Herkunft Niederlande angegeben, die weiteren tiefgefrorenen Proben waren ohne Herkunftsangabe. Diese ist bei Tiefkühlprodukten gesetzlich auch nicht gefordert.

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln konnten in 35 Proben (= 95 Prozent) nachgewiesen werden. Nur eine deutsche Probe frischer Rosenkohl und ein niederländischer Tiefkühl-Rosenkohl waren ohne nachweisbare Pflanzenschutzmittelrückstände.

Höchstgehaltsüberschreitungen wurden in Rosenkohl nicht festgestellt.

Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Rosenkohlproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Rosenkohlproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung zwei zeigt die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände in den Rosenkohlproben aufgeschlüsselt nach dem Herkunftsland.

Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in 35 Rosenkohlproben (= 95 Prozent) bestimmt. Dabei handelte es sich meist um drei bis sechs Wirkstoffe pro Probe. Eine Probe aus Belgien wies mit acht Rückständen die höchste Anzahl auf. In den Tiefkühlprodukten waren fünf bis sechs Rückstände bestimmt worden.

Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben je Herkunftsland; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben je Herkunftsland; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung drei zeigt die in den Rosenkohlproben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe.

Insgesamt waren 17 verschiedene Wirkstoffe in den Rosenkohlproben enthalten. Am häufigsten wurden Rückstände der Insektizide Flonicamid (27-mal) und Spirotetramat (24-mal) sowie des Fungizids Difenoconazol (24-mal) in den Proben festgestellt.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Rosenkohlproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

Pflanzenschutzmittelrückstände waren in 35 Rosenkohlproben nachweisbar.

Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt. 95 Prozent der Proben enthielten Mehrfachrückstände.

Die Ergebnisse zeigen, dass Rosenkohl (unabhängig davon ob frisch oder tiefgefroren) häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthält.

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