LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Pflanzenschutzmittelrückstände in Pfirsichen und Nektarinen

Bildrechte: © Markus Mainka - stock.adobe.com

Sie leuchten gelb-orange bis rot und schmecken saftig-süß am leckersten: Nektarinen und Pfirsiche bereichern den Sommerspeiseplan. In den Sommermonaten Juni bis September ist die Haupterntezeit der Früchte, ab April sind sie meist bereits aus Spanien und Italien im Handel erhältlich. Auch in Frankreich, Griechenland, Kalifornien, Chile und Südafrika werden Nektarinen und Pfirsiche angebaut und nach Deutschland geliefert.

Das leckere Steinobst ist nicht nur kalorienarm, sondern das Fruchtfleisch liefert unter anderem Vitamin A, C und E, einige B-Vitamine und die Mineralstoffe Kalium und Magnesium. Die Nektarine enthält etwas weniger Wasser, aber durchschnittlich etwas mehr Zucker als der Pfirsich.

Oft noch im harten unreifen Zustand geerntet, reifen die Früchte schnell nach. Wem das Obst noch zu fest ist, lagert es bei Zimmertemperatur und lässt es nachreifen. Weichere Früchte sollten aber möglichst schnell verzehrt werden, da sie sonst schnell faulen. Kühl (circa vier bis sieben Grad Celsius) gelagert sind die Früchte bis zu vier Tagen haltbar. Pfirische und Nektarinen vor dem Verzehr immer gründlich mit warmen Wasser abwaschen.

Beide Früchte eignen sich durch den fruchtigen Geschmack zum Naschen zwischendurch, als Beilage im Obstsalat oder in Kuchen, um Konfitüre oder Säfte herzustellen.

Der Pfirsich- und Nektarinenbaum gehört zur Familie der Rosengewächse, die leckere Früchte als Steinobst liefert. Die glattschalige Nektarine ist eine Varietät des weich-pelzigen Pfirsichs. Sie unterscheiden sich äußerlich aber auch im Geschmack und der Struktur: zum saftig-süßen Pfirsich weist der Geschmack der Nektarine eher eine leicht säuerliche Note auf.

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 10 Proben Nektarinen und 9 Proben Pfirsiche auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. In zwei Nektarinenproben aus Spanien waren keine Pestizidrückstände nachweisbar. Die übrigen 17 Proben enthielten Pflanzenschutzmittelrückstände unterhalb der jeweiligen Höchstgehalte.

Im Jahr 2022 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt zehn Proben Nektarinen und neun Proben Pfirsiche zur Untersuchung auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln eingereicht.

Insgesamt stammten je sieben Proben Nektarinen und Pfirsiche aus Spanien sowie drei Nektarinen- und zwei Pfirsichproben aus Italien. Hiervon kamen zwei spanische Nektarinenproben und eine spanische Pfirsichprobe aus biologischer Erzeugung.

In acht der 10 Nektarinenproben (= 80 Prozent) und in allen neun Pfirsichproben (= 100 Prozent) wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen.

In zwei Nektarinenproben aus biologischem Anbau mit Herkunft Spanien waren keine Pflanzenschutzmittelrückstände bestimmbar. Die spanische Pfirsichprobe aus biologischer Erzeugung enthielt Spuren des im ökologischen Anbau zulässigen Insektizids Spinosad.

Weder in den Nektarinen- noch in den Pfirsichproben überschritten die Pestizidrückstände die zulässigen Höchstgehalte.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.

Abbildung 1   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff

Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in zusammen 15 Pfirsich- und Nektarinenproben (= 79 Prozent) bestimmt (siehe Abbildung 2). Einzeln betrachtet waren Mehrfachrückstände in acht der neun Pfirsichproben (= 89 Prozent) und in sieben der zehn Nektarinenproben (= 70 Prozent) enthalten. Als Maximum waren in einer Pfirsichprobe neun und in einer Nektarinenprobe zehn verschiedene Wirkstoffe nachweisbar. Beide Produkte stammten aus Italien.

Abbildung 2   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Rückstände in den Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden 23 verschiedene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe in den Pfirsich- und Nektarinenproben bestimmt (siehe Abbildung 3). Am häufigsten waren Rückstände der Fungizide Fludioxonil (neunmal)und Tebuconazol (neunmal) in den Proben enthalten, gefolgt von Wirkstoffresten des Insektizids Deltamethrin (achtmal) und des Fungizids Fluopyram (achtmal) Auffällig: Das Insektizid lambda-Cyhalothrin (sechsmal) wurde nur in spanischen Pfirsichen nachgewiesen.

Abbildung 3   Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Pfirsich- und Nektarinenproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Die durchgeführten Untersuchungen bestätigen die Ergebnisse vergangener Jahre, dass Pfirsiche und Nektarinen häufig mehrere Rückstände von Pflanzenschutzmitteln aufweisen (siehe Tabelle).

Jahr 2022

Jahr 2021

Jahr 2020

Jahr 2019

Anzahl Proben

19

30

34

44

-davon Bioproben

3 (= 16 %)

0 (= 0 %)

1 (= 3 %)

2 (= 5 %)

Proben mit Rückständen

17 (= 89 %)

30 (= 100 %)

32 (= 94 %)

42 (= 95 %)

Proben mit

Mehrfachrückständen

15 (= 79 %)

28 (= 93 %)

25 (= 74 %)

38 (= 86 %)

Mehrfachrückstände

3-10

2-9

2-6

2-9

Häufigste Anzahl Rückstände pro Probe

3-6

4

2-3

3-5

Anzahl verschiedener

Rückstände

23

33

26

34

Höchstgehaltsüberschreitungen

0

0

0

0

Fazit:

In Pfirsichen und Nektarinen aus konventionellem Anbau sind sehr häufig Pestizidrückstände nachweisbar. Diese liegen meistens in Form von Mehrfachrückständen vor.

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln