Pflanzenschutzmittelrückstände in Olivenöl (PDF, nicht barrierefrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Olivenöl?
Olivenöl "nativ extra" Olivenöl ist ein pflanzliches Öl aus dem Mittelmeerraum und in der Europäischen Union streng reguliert. Es darf nur in bestimmten Kategorien in den Verkehr gebracht werden und muss diverse Grenzwerte einhalten sowie charakteristische sensorische Eigenschaften aufweisen. An den Endverbraucher gelangt vor allem Olivenöl der höchsten Qualitätsstufe nativ (naturbelassen) extra. Kaltgepresste Öle, wie Olivenöl, werden ohne Wärmezufuhr ausschließlich durch rein mechanische Verfahren direkt aus dem Kern und Fruchtfleisch der Oliven gewonnen. Wenn die Öle zusätzlich als „nativ" bezeichnet werden, ist nachträgliches Waschen oder Dämpfen ausgeschlossen. Olivenöl muss immer fruchtig schmecken, wobei die Intensität der Fruchtigkeit variieren kann. Olivenöl hat einen sehr hohen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, für den Körper lebensnotwendig. Achten Sie bei der Verwendung in der Küche darauf, dass Olivenöl nicht so hitzestabil ist und es sich eher für die kalte Küche wie zum Beispiel Salate eignet. Olivenöl wird am besten dunkel gelagert, beispielsweise in einem Küchenschrank. Ist die Flasche dunkel, kann sie auch in einem offenen Regal stehen. |
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2021 insgesamt zehn Proben Olivenöle (nativ extra) auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht; darunter waren sechs Proben aus biologischer Erzeugung.
Als Herkunft der vier konventionell erzeugten Olivenölproben waren je einmal die Europäische Union sowie Griechenland, Italien und Spanien angegeben.
Jeweils zwei Proben aus der Europäischen Union und aus Griechenland sowie eine Probe aus Italien stammten aus biologischem Anbau. Bei einer Probe blieb der Ursprung des Bio-Olivenöls unbekannt.
In drei Proben wurden Pestizidrückstände unterhalb der rechtlich festgelegten Höchstgehalte bestimmt; darunter waren zwei Olivenöle aus nicht näher definierten Herkünften der Europäischen Union und eine Probe aus Griechenland.
In einer der beiden Bio-Olivenölproben aus der Europäischen Union war ein geringer Rückstand des im Bioanbau nicht zugelassenen Herbizids Oxyfluorfen an der analytischen Bestimmungsgrenze von 0,01 mg/kg bestimmbar. Da der Gehalt den BNN-Orientierungswert von 0,01 mg/kg nicht überstieg, entsprach die Probe den Anforderungen der Leitlinie des BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren) für Pestizidgehalte in Bioprodukten.
In zwei Olivenölproben aus konventioneller Produktion sowie fünf Olivenölproben aus Bioerzeugung waren hingegen keine Rückstände an Pflanzenschutzmitteln nachweisbar.
In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.
In Abbildung zwei ist die Anzahl der Rückstände in den Olivenölproben je Herkunftsland dargestellt. In zwei Proben mit Herkunftsangabe „Europäische Union“ wurde jeweils ein Pestizidrückstand bestimmt und in einer Probe aus Griechenland waren drei Rückstände nachweisbar.
Abbildung drei zeigt das Spektrum der in den Proben festgestellten Rückstände.
Insgesamt wurden vier verschiedene Pestizidwirkstoffe in den drei Olivenölproben mit Rückständen bestimmt. In der Probe aus Griechenland waren die Insektizide Chlorpyrifos, Cyfluthrin und Phosmet nachweisbar und in den zwei Proben aus der Europäischen Union das Herbizid Oxyfluorfen.
Fazit:
Infolge der geringen Probenzahl und des hohen Anteils an Bioproben ist kein Vergleich mit der vorherigen Untersuchung von 2018 möglich. Auffällig war das Herbizid Oxyfluorfen in einer Bioprobe; jedoch entsprach dessen geringer Gehalt rechtlich noch den Anforderungen an ein Bioerzeugnis.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: