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Pflanzenschutzmittelrückstände in Mango?

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Insgesamt wurden 33 Proben Mango auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2022 untersucht. In 27 Proben waren Wirkstoffrückstände nachweisbar, in einer Mangoprobe aus Peru wurde eine Höchstgehaltsüberschreitung festgestellt.

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Mango – exotische süße Frucht

Die Mango ist eine der ältesten bekannten Früchte. Die aus Indien stammende Frucht wächst am Mangobaum, der Wuchshöhen von bis zu 45 Meter und die Baumkrone einen Durchmesser von bis zu zehn Metern erreichen kann. Der Mangobaum ist in Südostasien seit über 4.000 Jahren bekannt. Die reife Mangofrucht hängt an langen Stielen am Baum und wiegt bis zu zwei Kilogramm.

Die tropische Frucht besitzt eine dünne, glatte Schale, darunter leuchtend gelb zartes und saftiges Fruchtfleisch, das einen großen, abgeflachten Steinkern umschließt. Die Färbung der Frucht reicht von grün über gelb bis rot. Mangos schmecken süß, zugleich aber auch herb und pikant mit einem intensiven, köstlichen Aroma.

Es gibt inzwischen über 1000 Mangosorten, die sich in Form, Größe und Geschmack unterscheiden. Die Frucht kann sehr vielseitig in der Küche verwendet werden: ob herzhaft oder süß, Mango im Chutney oder Mango im Getränk.

Die Reife einer Frucht kann man daran erkennen, dass sie duftet und auf Druck leicht nachgibt. Mangos sind vollreif, wenn auf der Frucht ein bis vier Millimeter große schwarze Punkte zu erkennen sind.

Mangos sollen den Darm beruhigen, weil sie gut verdaulich und säurearm sind. Die süße Frucht ist reich an Vitamin A, Calcium und Eisen.

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2022 insgesamt 33 Proben Mango, darunter vier Proben aus Bioanbau, auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

Als Herkunftsländer waren 25-mal Peru, dreimal Brasilien und jeweils einmal Ägypten und Afghanistan angegeben. Für drei weitere Mangoproben lag keine Angabe des Ursprungs vor.

Die vier Bioproben stammten zweimal aus Peru und einmal aus Brasilien; bei einer weiteren Bioprobe lag keine Angabe des Anbaulandes vor.

Insgesamt 27 Mangoproben (= 82 Prozent) wiesen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf. Darunter waren 23 Proben aus Peru, zwei Proben aus Brasilien und je eine Probe aus Ägypten und Afghanistan. In einer der Proben aus Peru überschritt der Chlorpyrifos-Gehalt mit 0,027 mg/kg, auch unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit von 50 Prozent, den Höchstgehalt von 0,01 mg/kg. Die Probe war deshalb nicht verkehrsfähig. Das Insektizid Chlorpyrifos steht im Verdacht, Erbgut und Nerven bei Kindern zu schädigen (EFSA). Seitens des zuständigen Ausschusses der EU-Kommission wurde daher die Zulassung für dieses Pestizid nicht verlängert.

In allen vier Bioproben sowie in zwei Proben konventionell erzeugter Mangos ohne Ursprungsangabe wurden hingegen keine Pestizidrückstände nachgewiesen.

Eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse ist in Abbildung eins dargestellt.

Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Mangoproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Mangoproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung zwei zeigt die Anzahl der nachgewiesenen Rückstände in den Mangoproben bezogen auf das angegebene Herkunftsland. Mit Abstand am häufigsten wurde ein Rückstand je Probe bestimmt. Mehrfachrückstände (mehr als ein Wirkstoff pro Probe) wurden in sechs Proben (= 18 Prozent) der insgesamt 33 Mangoproben bestimmt. Das Maximum bildete jeweils drei verschiedene Rückstände in einer Probe aus Peru und aus Afghanistan.

Abbildung 2: Anzahl der Wirkstoffe in den Mangoproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Anzahl der Wirkstoffe in den Mangoproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung drei präsentiert die in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe. Insgesamt wurden sieben verschiedene Pestizidrückstände in den Mangoproben bestimmt. Mit Abstand am häufigsten war das Fungizid Fludioxonil (25-mal) in den Proben enthalten.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Mangoproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Mangoproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

Die Untersuchung von 2022 bestätigt das Ergebnis von 2015, wonach Mangos zu den relativ wenig mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Früchten gehören.

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

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