LAVES Logo mit Schriftzug Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Niedersachsen klar Logo

Pflanzenschutzmittelrückstände in Knollensellerie?

Bildrechte: © A Stock Studio - stock.adobe.com
Insgesamt wurden 36 Proben Knollensellerie auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln von Februar 2021 bis Ende Oktober 2022 untersucht. In 34 Proben waren Pestizidrückstände nachweisbar. In einer Probe aus Deutschland wurde eine Höchstgehaltsüberschreitung festgestellt.


Knollensellerie – würzige Wurzel

Knollensellerie wird auch Selleriewurzel, Knollensellerie und Rübensellerie genannt. Im Herbst hat der Knollensellerie aus heimischer Freilandproduktion Hauptsaison.

Beim Kauf sollte Knollensellerie fest und trocken sein. Die Blätter sollten frisch und kräftig grün aussehen. Bis zu zwei Wochen hält sich Sellerie im Gemüsefach des Kühlschranks frisch.

Knollensellerie hat einen niedrigen Kaloriengehalt, aber ein kräftiges Aroma durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Der Vitamin- und Mineralstoffspender ist besonders reich an Vitamin A, Vitamin C und Vitamine der B-Gruppe sowie Calcium und Eisen.

Vielseitig ist die gesunde Knolle in der Küche einsetzbar: ob gebraten als Schnitzel, fein gerieben oder gewürfelt im Salat, püriert als Beilage, im Eintopf – es gibt viele leckere Möglichkeiten.


Von Februar 2021 bis Ende Oktober 2022 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES 36 Proben Knollensellerie auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

Eine deutsche Probe und eine belgische Probe jeweils aus konventionellem Anbau waren ohne nachweisbare Pflanzenschutzmittelrückstände. In einer Probe aus ökologischem Anbau wurde das Fungizid Boscalid in Spuren (das bedeutet unterhalb der Bestimmungsgrenze) festgestellt.

Mit Herkunft Deutschland waren 31 Proben gekennzeichnet. Aus den Niederlanden kamen drei Proben und aus Belgien eine Probe. Von einer weiteren Probe war die Herkunft nicht bekannt.

In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst. Eine Probe Knollensellerie aus dem Jahr 2021 aus niedersächsischem Anbau wies eine Höchstgehaltsüberschreitung auf. Für den nachgewiesenen Stoff Linuron, ein Herbizid, ist in Deutschland die Anwendung generell nicht zugelassen. Die Überwachungsbehörde und das zuständige Pflanzenschutzamt wurden über den Befund informiert.

Abbildung : 31 Proben aus Deutschland (eine Probe Knollensellerie aus dem Jahr 2021 aus niedersächsischem Anbau wies eine Höchstgehaltsüberschreitung auf), 3 Proben aus den Niederlanden, 1 Probe aus Belgien, 1 Probe aus ungeklärtem Land Bildrechte: © LAVES
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Knollensellerieproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung zwei ist die Anzahl der Pestizidwirkstoffe in den Knollensellerieproben dargestellt.

Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in 31 Proben Knollensellerie (= 86 Prozent) bestimmt. Drei Proben aus Deutschland wiesen nur einen Wirkstoff auf. Als Maximum wurden in einer niederländischen und in zwei deutschen Knollensellerieproben vier unterschiedliche Rückstände bestimmt.

Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Knollensellerieproben je Herkunftsland; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 2: Pflanzenschutzmittelrückstände in den Knollensellerieproben je Herkunftsland; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Abbildung drei zeigt die in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe.

Insgesamt waren 12 verschiedene Wirkstoffe in den Proben enthalten. Am häufigsten wurden die Fungizide Difenoconazol (34-mal) und Boscalid (27-mal) nachgewiesen.

Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Knollensellerieproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff. Bildrechte: © LAVES
Abbildung 3: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in den Knollensellerieproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

In zwei Knollensellerieproben waren keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachweisbar. Eine Höchstgehaltsüberschreitung und zugleich eine unzulässige Anwendung wurden bei einer Probe festgestellt. Maximal wurden vier verschiedene Wirkstoffe pro Probe bestimmt.

Insgesamt zählt Knollensellerie zu den leicht bis mittelmäßig mit Pflanzenschutzmittelrückständen belasteten Gemüsesorten.

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

Feldspritze nah Bildrechte: © Kara - stock.adobe.com

Pflanzenschutzmittel

Pflanzenschutzmittel werden als Schutz vor Pilzen, Insekten, Milben, Unkräutern, Schnecken, Wildfraß etc verwendet. In Deutschland sind rund 250 Wirkstoffe in zugelassenen Pflanzenschutzmitteln registriert, die wiederum in etwa 1050 verschiedenen Handelsprodukten enthalten sind. mehr

Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel:

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln