Pflanzenschutzmittelrückstände in Kirschen (nicht barrierefrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Kirschen
Insgesamt 33 Proben Süßkirschen aus konventionellem Anbau wurden im Jahr 2020 auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Alle Proben enthielten Pestizidrückstände. Eine Probe deutscher Kirschen wies eine Höchstgehaltsüberschreitung und eine unzulässige Anwendung auf.
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Kirschen – erfrischend, saftig und lecker! Die roten Früchte gibt es in den unterschiedlichsten Geschmacks- und Farbvariationen. Bei den 400 bekannten Kirschsorten wird zwischen Süß- und Sauerkirschen unterschieden.Sie sind reich an Vitaminen (zum Beispiel ß-Carotin, B1, B2, B6, C) und wertvollen Mineralstoffen (zum Beispiel Magnesium, Kalium, Eisen). Zudem enthalten die Früchtchen viele bioaktive Pflanzeninhaltsstoffe. Kirschen sind sehr druckempfindlich an der Oberfläche, daher vorsichtig transportieren und nach dem Kauf oder Pflücken möglichst schnell verzehren. Im Kühlschrank halten sich die Früchte zwei bis drei Tage. Tiefgekühlt – mit oder ohne Stein – sogar bis zu mehreren Monaten. Vor dem Verzehr die Kirschen gut waschen und tupfen Sie sie trocken, um Rückstände möglichst weitgehend zu entfernen. Bei Verdacht auf Maden (Früchte wirken stumpf), Kirschen circa 15 Minuten in lauwarmes Wasser legen, dann kommen die Maden heraus. Vorsicht: Kirschkerne nicht essen oder zerbeißen – sie enthalten giftige Blausäure! |
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2020 insgesamt 33 Proben Süßkirschen auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 17 Proben stammten aus der Türkei elf Proben aus Deutschland, zwei Proben aus Spanien und jeweils eine Probe kam aus Italien und aus Griechenland. Eine Probe Süßkirschen war ohne Angabe der Herkunft. In Abbildung eins sind die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen zusammengefasst dargestellt.
In allen 33 Proben konnten Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen werden. In einer Probe Süßkirschen aus Deutschland wurde Tebufenpyrad gesichert oberhalb des zulässigen Höchstgehalts nachgewiesen, das heißt auch unter Berücksichtigung der analytischen Messunsicherheit. Tebufenpyrad wird unter anderem als Insektizid gegen saugende und fressende Schädlinge eingesetzt, besitzt jedoch in Deutschland generell keine Zulassung. Eine mögliche gesundheitliche Beeinträchtigung von Verbrauchern nach Verzehr dieser Kirschen war nicht zu erwarten. Zusätzlich wurde in der Probe das Insektizid Cypermethrin nachgewiesen, für das in Deutschland im Jahr 2020 keine Zulassung für Kirschen bestand. Das zuständige Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurde gebeten zu prüfen, ob hier eine unzulässige Anwendung erfolgte.
Wie Abbildung zwei zeigt, lagen in allen 33 Proben (= 100 Prozent) die Pestizidrückstände als Mehrfachrückstände vor. Die meisten Proben enthielten Rückstände mit vier bis sechs verschiedener Wirkstoffe. Das Maximum stellte eine Probe aus der Türkei mit zehn verschiedenen Rückständen dar. Die Untersuchungsergebnisse zeigen jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen ausländischer und deutscher Ware in der Verteilung der Mehrfachrückstände.
Insgesamt wurden in den Proben aus dem In- und Ausland 27 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung drei). Am häufigsten waren das Insektizid Acetamiprid (24-mal) sowie die Fungizide Fluopyram (24-mal) und Tebuconazol (23-mal) in den Kirschen enthalten.
Ein Vergleich der Untersuchungsergebnisse von 2020 bis 2017 in Tabelle eins zeigt, dass überwiegend Proben konventionell erzeugter Kirschen zur Untersuchung gelangten. Die Rückstandsituation hat sich in dem Zeitraum insgesamt kaum verändert. Proben konventionell erzeugter Kirschen enthielten meistens Mehrfachrückstände. Auch kam es in den letzten vier Jahren immer wieder zu vereinzelten Höchstgehaltsüberschreitungen.
Jahr 2020 |
Jahr 2019 |
Jahr 2018 |
Jahr 2017 |
|
Anzahl Proben |
33 |
52 |
44 |
51 |
-davon Bioproben |
0 (= 0 %) |
2 (= 4 %) |
0 (= 0 %) |
0 (= 0 %) |
Proben mit Rückständen |
33 (= 100 %) |
46 (= 88 %) |
40 (= 91 %) |
48 (= 94 %) |
Proben mit Mehrfachrückständen |
33 (= 100 %) |
46 (= 88 %) |
35 (= 80 %) |
47 (= 92 %) |
Mehrfachrückstände |
2-10 |
2-10 |
2-10 |
2-13 |
Häufigste Anzahl Rückstände pro Probe |
5 |
3 |
4 |
4 |
Anzahl verschiedener Rückstände |
27 |
36 |
35 |
38 |
Proben mit Höchstgehaltsüberschreitungen |
1 (= 3 %) |
2 (= 4 %) |
3 (= 7 %) |
1 (= 2 %) |
Tabelle 1: Vergleich der Untersuchungsergebnisse in den Jahren 2020 bis 2017
Fazit:
Konventionell erzeugte Kirschen zählen zu den Früchten, die sehr häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten.
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