Pflanzenschutzmittelrückstände in Kartoffeln (PDF, nicht barrierfrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Kartoffeln
Insgesamt wurden 29 Kartoffelproben auf Pestizidrückstände im Jahr 2023 untersucht, darunter sechs Proben aus biologischem Anbau. In 17 Proben (= 59 Prozent), alle aus konventioneller Erzeugung, waren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachweisbar. Höchstgehalte wurden in keiner Probe überschritten.
Direkt zu den UntersuchungsergebnissenKartoffeln – lecker und vielseitig! Die Kartoffel ist bei richtiger Lagerung (dunkel und kühl) lange haltbar und deshalb als Beilage oder Hauptgericht sehr beliebt. Etwa die Hälfte der deutschen Kartoffelernte stammt aus Niedersachsen. Die Kartoffel, in Teilen Deutschlands auch als Erdapfel bezeichnet, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Samen der Kartoffelpflanze und die Keime an der Knolle sind für den Menschen leicht giftig, weshalb nur die Knolle selbst für die Weiterverarbeitung geeignet ist. Weltweit gibt es etwa 5.000 verschiedene Kartoffelsorten. Die unterschiedlichen Sorten werden unter anderem nach ihrem Verwendungszweck unterschieden und deshalb mit Aufschriften wie „festkochende Speisekartoffeln“ oder „mehlig kochende Speisekartoffeln“ gekennzeichnet. Die Kartoffel findet aber nicht nur in der Küche Verwendung, sondern auch als Futtermittel in der Tierzucht oder als Pflanzgut für die Entstehung neuer Kartoffeln. Gerichte wie Pommes Frites, Kartoffelpuffer, Kartoffelpüree, Bratkartoffeln und Bauernfrühstück sind nur einige Beispiele, warum die Knolle für viele unentbehrlich ist. Geschätzt wird die Kartoffel aber auch wegen Ihrer gesunden Eigenschaften. Sie hat einen vergleichsweise hohen Gehalt an Kohlenhydraten und macht deshalb lange satt. Außerdem liefert die Kartoffel wichtige Vitamine sowie Mineralstoffe und enthält kaum Fett. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2023 insgesamt 29 Kartoffelproben, darunter sechs Proben aus biologischem Anbau, auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.
Mit 14 Proben stammte der größte Anteil der untersuchten Kartoffeln aus Deutschland. Weitere Herkunftsländer waren sechsmal Ägypten, jeweils zweimal Frankreich, Israel und Zypern sowie einmal Spanien. Bei zwei Proben fehlte die Angabe eines Anbaulandes.
Von den sechs Kartoffelproben aus biologischer Erzeugung kamen fünf aus Deutschland und eine aus Ägypten.
Pestizidrückstände wurden in insgesamt 17 Kartoffelproben (= 59 Prozent) festgestellt. Hierzu gehörten jeweils fünf Proben aus Deutschland und Ägypten, jeweils zwei Proben aus Frankreich, Zypern und ohne Angabe der Herkunft sowie eine Probe aus Spanien. Die zulässigen Höchstgehalte wurden jedoch in keiner Probe überschritten.
In 12 Proben (= 41 Prozent), darunter auch die sechs Bioproben, konnten keine Rückstände von Pestizidwirkstoffen bestimmt werden.
Ohne nachweisbare Pestizidrückstände waren neun Proben aus Deutschland, zwei Proben aus Israel und eine Probe aus Ägypten.
Eine Übersicht der Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen ist in Abbildung eins dargestellt.
Mehrfachrückstände in Form von jeweils drei Wirkstoffen wurden in zwei Kartoffelproben (= 7 Prozent) aus Zypern bestimmt (siehe Abbildung zwei). 12 Proben enthielten keinen und 15 Proben einen Pestizidrückstand.
Es wurden Rückstände von insgesamt elf verschiedenen Wirkstoffen bestimmt (siehe Abbildung drei).
Am häufigsten waren das Keimhemmungsmittel 1,4-Dimethylnaphthalin sowie Phosphonsäure als ein mögliches Abbauprodukt des Fungizids Fosetyl in jeweils fünf Proben bestimmbar.
1,4-Dimethylnaphthalin ist nur im konventionellen Anbau zugelassen und wird verstärkt eingesetzt seitdem Chlorpropham in der EU aus toxikologischen Gründen nicht mehr zugelassen ist.
Chlorpropham war in Spuren in einer Probe deutscher Kartoffeln enthalten, was auf Verschleppung aus früheren Anwendungen deutet, beispielsweise durch unzureichend gereinigte Lagerräume oder Transportbänder.
Phosphonsäure und der Ausgangsstoff Fosetyl unterliegen rechtlich einem gemeinsamen Summenhöchstgehalt als Fosetyl (Summe).
Fazit:
Die Ergebnisse aus den Jahren 2023 bestätigen die Untersuchungen aus vorangegangenen Jahren, wonach es sich bei Kartoffeln um ein Erzeugnis handelt, das vor allem Rückstände von Keimhemmungsmitteln und Fungiziden enthält.
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