Pflanzenschutzmittelrückstände in Gemüsepaprika (PDF, nicht barrierefrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Gemüsepaprika?
Insgesamt wurden 119 Proben Gemüsepaprika auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2023 untersucht, darunter acht Bioproben. In 101 Proben hiervon waren Rückstände nachweisbar. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt.
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Paprika – es wird bunt! Die Paprika gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Damit ist sie eng mit anderen Speisegewächsen – beispielsweise der Kartoffel oder der Tomate – verwandt. Hauptlieferanten für den deutschen Markt sind die Niederlande und Spanien. Egal ob roh oder gekocht – Paprika sind in der Küche bei vielen Gerichten vielseitig einsetzbar. Vielfältig ist auch ihr Aussehen: Es gibt sie in verschiedenen Größen, Formen und Farben. Beim Einkauf ist unbedingt darauf zu achten, dass das Gemüse frisch, fest, sauber (kein Staub, keine Erde) und unbeschädigt sind (keine Risse, keine Druckstellen). Paprika mit Druckstellen oder Rissen können schnell verderben, da Fäulniserreger in das Gemüse eindringen können. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2023 insgesamt 119 Proben Gemüsepaprika, inklusive Spitzpaprika, auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht.
Angegebene Herkunftsländer waren 43-mal Spanien, 35-mal die Niederlande, 26-mal Marokko, siebenmal Deutschland, dreimal die Türkei, zweimal Ungarn und je einmal Griechenland und Polen. Bei einer weiteren Probe war das Anbauland nicht angegeben. Alle acht Proben aus biologischem Anbau kamen aus Spanien.
Während in 18 Proben (= 15 Prozent) keine Rückstände nachgewiesen wurden, waren Pflanzenschutzmittelrückstände in 101 Gemüsepaprikaproben (= 85 Prozent) feststellbar.
Die Proben ohne Pestizidrückstände stammten siebenmal aus Spanien, viermal aus den Niederlanden, dreimal aus Marokko, zweimal aus Ungarn und je einmal aus Deutschland und Griechenland.
Von den acht Gemüsepaprikaproben aus Bioanbau in Spanien enthielt eine Probe Difenoconazol an der analytischen Bestimmungsgrenze, eine zweite Probe wies Spinosad an der Bestimmungsgrenze auf, und in einer dritten Probe wurde Spinosad in Spuren bestimmt. Spinosad ist ein im Bioanbau zugelassenes Insektizid.
In den übrigen fünf Bioproben waren keine Pestizidrückstände nachweisbar.
In Abbildung eins ist die Rückstandsverteilung auf die Herkunftsländer zusammengefasst.
In Abbildung zwei ist die Anzahl der Rückstände in den Gemüsepaprikaproben je Herkunftsland dargestellt.
Mit 29-mal am häufigsten waren zwei Pestizide in den Proben bestimmbar, gefolgt von 27 Proben mit jeweils nur einem Pflanzenschutzmittelrückstand. Hingegen waren in 74 Proben (= 62 Prozent) zwei oder mehr unterschiedliche Rückstände und somit Mehrfachrückstände nachweisbar. Das Maximum stellten Rückstände von neun verschiedenen Pestizidwirkstoffen in zwei Proben aus spanischem Anbau dar.
Abbildung drei zeigt das Spektrum der in den Proben festgestellten Rückstände.
Insgesamt wurden Rückstände von 35 unterschiedlichen Pestizidwirkstoffen in den Proben nachgewiesen, am häufigsten die Rückstände der Fungizide Fluopyram (25-mal), Flonicamid (24-mal) und Difenoconazol (22-mal).
Alle Pflanzenschutzmittelrückstände lagen unterhalb der Höchstgehalte.
Fazit:
In 85 Prozent der 119 Gemüsepaprikaproben aus dem Jahr 2023 wurden bis zu maximal neun verschiedene Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen.
Insgesamt gehören Gemüsepaprika zu den Gemüsearten, die relativ häufig Pestizidrückstände enthalten.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: