Pflanzenschutzmittelrückstände in Avocado (PDF, nicht barrierfrei)
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Pflanzenschutzmittelrückstände in Avocado?
Avocado – für süß und pikant! Botanisch gesehen ist die Avocado eine Beere, die an einem Baum wächst. Die Avocadofrucht ist birnenförmig bis oval, je nach Art ist die Außenschale runzelig bis glatt, mittel- bis dunkelgrün und im Inneren befindet sich ein golfballlgroßer Kern. Das Fruchtfleisch der reifen Avocado ist gelb bis grün, weich und von einer fast cremeartigen Konsistenz. Wenn die Schale auf Druck leicht nachgibt, ist die Frucht zum Verzehr geeignet. Das Fruchtfleisch um den großen Kern ist sehr nahrhaft. Die Avocado hat von allen bekannten Obst- und Gemüsesorten den höchsten Fettgehalt (hauptsächlich ungesättigte Fettsäuren) und enthält das "Glückshormon" Serotonin. Die Avocado bietet aber auch reichlich Vitamine – zum Beispiel die der B-Gruppe und Vitamin E. Aufgrund ihres relativ neutralen, nußartigen Geschmacks eignen sich Avocados sowohl für süße wie für pikante Gerichte, ebenso für nahrhafte Getränke und als Brotbelag. Um eine Avocado zu öffnen, sollte die Frucht erst der Länge nach bis zum Kern eingeschnitten und dann durch entgegengesetzte Drehbewegungen geteilt werden. Den Kern einer Avocado kann man am einfachsten mit einem Löffel entfernen. Danach sollten beide Schnittflächen der Avocado sofort mit Zitronensaft bestrichen werden, da das Fruchtfleisch andernfalls sofort eine bräunliche, unansehnliche Färbung annimmt. |
Untersuchungsergebnisse des LAVES
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2022 insgesamt 19 Avocadoproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Die Proben stammten jeweils viermal aus Peru und Tansania, jeweils zweimal aus Chile, Israel und Mexiko sowie jeweils einmal aus der Dominikanischen Republik und aus Kolumbien, Marokko und Spanien. Bei einer weiteren Probe war das Anbauland nicht angegeben.
Unter den 19 Proben waren auch drei Proben aus Bioanbau. Hiervon kam jeweils eine Probe aus der Dominikanischen Republik sowie aus Mexiko und aus Tansania.
In insgesamt sieben Avocadoproben (= 37 Prozent) wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln unterhalb der zulässigen Höchstgehalte nachgewiesen. Darunter fallen jeweils zwei Proben aus Tansania und aus Chile sowie jeweils eine Probe aus Mexiko, Kolumbien und Marokko.
In den übrigen 12 Proben (= 63 Prozent), darunter den drei Bioproben, waren keine Pestizidrückstände nachweisbar.
Ein Überblick über die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen ist in Abbildung eins dargestellt.
Mehrfachrückstände, das heißt zwei oder mehr Wirkstoffe oder deren Abbauprodukte wurden in vier Avocadoproben (= 21 Prozent) bestimmt (Abbildung zwei).
In jeweils einer Probe aus Chile, Kolumbien und Tansania waren zwei Wirkstoffe nachweisbar. Maximal wurden drei Pestizidrückstände in einer Probe aus Chile festgestellt.
Insgesamt wurden drei verschiedene Wirkstoffe in den Avocadoproben nachgewiesen (Abbildung drei).
Mit sechsmal am häufigsten war das fungizid wirkende Thiabendazol, dreimal das ebenfalls fungizide Prochloraz und einmal das Insektizid Cypermethrin in den Proben enthalten.
Fazit:
Im Gegensatz zu den Ergebnissen aus dem Jahr 2019 mit vier Höchstgehaltsüberschreitungen wiesen die Proben von 2022 relativ geringe Pflanzenschutzmittelrückstände und keinerlei Höchstgehaltsüberschreitungen auf.
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